Kapitel 45

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Ich stand vor ihrer Tür und hörte von drinnen ein leises Schluchzen und klopfte schließlich. Sie öffnete die Tür und als sie mich sah, fiel sie mir um den Hals.

"Harry! Wie gut, dass du da bist! Hast du schon das von Louis gehört?" fragte sie und ließ mich herein. Ich nickte. "Ja, deswegen bin ich hergekommen. Wie geht's dir?"

"Wie wohl? Beschissen halt. Ich dachte, wir hätten uns im Guten getrennt und dass wir jetzt Freunde bleiben können, aber was macht er? Er setzt sich ab und vögelt irgendeine Schlampe!" Ich schüttelte den Kopf, um sie zu beruhigen, dabei hatte sie ja Recht.

"Das wissen wir nicht. Vielleicht gibt es dafür eine einfache Erklärung und außer diesem Kuss ist gar nichts passiert." Sie schnaubte. "Ja, sicher. Und warum hat er sich nicht gemeldet? Er kümmert sich nur um sich selbst und im Moment ist er wahscheinlich mit diesem Flittchen irgendwo und treibt es mit ihr."

Ich zog scharf die Luft ein und seufzte. Dann sah sie zu mir auf. "Oh, shit. Sorry, Harry, ich bin so ein Dampfhammer. Dir muss es so gehen wie mir und ich jammere nur über meine Probleme."

Ich sah sie irritiert an. "Was meinst du?" Sie verdrehte die Augen. "Ich weiß es, also du brauchst mich nicht weiter zu täuschen." Was? Das konnte nicht sein. War das eine Falle? Oder ein Test?

"Ich weiß nicht, wovon du sprichst." Sie seufzte. "Ich weiß, dass du und Louis mal was hattet. Und ich weiß, dass du ihn noch immer liebst." "Das hat er dir erzählt?" rief ich aufgebracht, aber sie schüttelte den Kopf.

"Nein. Ich habe euch mal reden gehört und das war ziemlich offensichtlich. Am Anfang war ich sauer, dass er es mir nicht erzählt hat, aber irgendwie war es mir dann egal. Die erste Zeit dachte ich, das, was ich gehört habe, war ein Missverständnis, weil Louis so distanziert war, aber nach ein, zwei Jahren habe ich gemerkt, dass er noch immer Gefühle für dich hat. Aber das war eh die Zeit, in der wir eine Krise hatten und ich muss zugeben, seitdem ist unsere Beziehung nicht mehr wie vorher."

"Du wusstest es und es war dir egal?" "Natürlich war es mir nicht egal. Aber was hätte ich denn tun sollen? Ihm vorwerfen, dass er zusätzlich auch auf Männer steht, auf seinen besten Freund und Bandkollegen? Oder hätte ich Schluss machen sollen? Mit welcher Begründung? Ich liebe ihn schließlich immer noch."

Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und ich setzte mich. "Als er meinte, das mit uns hätte keine Zukunft mehr, da war ich mir Sicher, er würde zurück zu dir kommen und wenn ich ehrlich bin, musste ich ihm recht geben. Wir haben uns kaum noch gesehen und wir haben uns immer öfter gestritten. Klar, war ich traurig, dass es vorbei war, aber ich habe es verstanden und akzeptiert. Aber jetzt...mit dieser Schlampe...wie kann er das nur tun?"

Ich nickte beipflichtend und streichelte ihr Hand. "Ich weiß, das ist wirklich scheiße. Und ich verspreche dir, Eleanor, dass wenn er zurückkommt, dann werde ich ihm gleich mal eine verpassen. Und wenn du willst, kann ich für dich das auch noch übernehmen."

Sie schüttelte sanft lächelnd den Kopf. "Nein, danke Harry. Danke, für das Angebot, aber...ich glaube, ich werde das selbst übernehmen..."

Unstoppable love ~l.s ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt