Kapitel 7: Wie ein Déjà-Vu

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Peeta...
Er ist ein Monster.
Ich möchte dich wiedersehen, Peeta. Ich liebe dich.
Er ist ein grausames Monster.
Du hast es versprochen. Du hast gesagt, du holst mich raus.
Er will dir wehtun.
Ich WERDE dich wiedersehen. Ich WERDE durchhalten. Für dich.
Er will dich töten.
Ich komme zu die zurück, Peeta.
Er wird das nie hören. Er will dich verletzen. Er bleibt weg von dir, fügt dir von der Ferne Schmerzen zu.
Ich liebe dich. Ich liebe Peeta.
Du hasst ihn.
Ich liebe Peeta."
„Das werden wir noch sehen.", antwortet eine kalte Stimme. Eine Stimme, die ich öfter gehört habe, als ich wollte. Die Stimme Snows. Ich sehe in die Richtung, aus der seine Stimme kam und merke, dass ich mal wieder von den Friedenswächtern umzingelt bin.
Ohne Vorwarnung nehmen die Friedenswächter meine Fesseln ab und schleifen mich weg. Ich wehre mich so weit ich kann, doch bin ich geschwächt. Wohin bringen sie mich jetzt? Was haben sie jetzt vor? Die kalten, weißen Wände drehen an mir vorbei, wandern meinen Blickfeld entlang. Türen ohne Ende. Alles gleichermaßen weiß. Keine Fenster. Kein Fluchtweg. Nichts. Keine Hoffnung. Alleine komme ich hier nicht raus. Ich brauche Hilfe von außen. Ich brauche Peeta. Ich brauche meine Familie.
„Rein da! Los!", schreit mich der Friedenswächter an und stößt mir mit etwas in den Rücken. Ich stolpere nach vorne und lande anschließend auf den Knien.
Es ist wie ein Déjà-Vu. Ein Badezimmer, eher zweckmäßig gestaltet. Alles recht klein. Nur eine kleine Badewanne und eine kleine Dusche, ein kleines Waschbecken und eine Toilette und ein Spiegel, das einzig große. Der Spiegel ist größer und breiter als ich. Ein Kleiderhaken, leer. Vier Holzstühle, unbequem wirkend. Alles weiß, selbst die Stühle sind von hellem Holz.
Warum kommt es mir so bekannt vor? Warum fühle ich Hoffnung, aber auch unglaublich große Angst? Was ist bloß los?
Ich höre die Tür schließen und drehte meinen Kopf dorthin, da klingt der Schlüssel im Schloss.
„Nein. Ich komme hier nicht raus.", schluchze ich. „Ohne Hilfe komme ich hier nicht raus."
Ich hocke mich in eine Ecke, zusammen gesunken und klein. Ich warte darauf, dass sie wieder kommen. Ich warte darauf, dass der Horror weiter geht. Es ist so sinnlos und falsch. Ich müsste hier raus sein.
Es rasselt in den Schlössern und die Tür wird aufgestoßen. Herein kommen Friedenswächter mit einem stark angeschlagenen...
„Cinna!", stoße ich aus.
„RUHE!", brüllt der eine Friedenswächter mich an.
Mir starrem Blick schaue ich auf Cinna. Ein Déjà-Vu, erneut ein Déjà-Vu. Hände und Gesicht bleibt als einziges frei, frische Kratzer sind darauf verteilt. In seinen Händen ist ein Kleiderbeutel. Ich kann nicht glauben, dass er noch lebt.
„Zieh sie an und beeil dich!", ruft ein Friedenswächter und sie verlassen den Raum.
„Cinna?", frage ich. Er ist gerade dabei, dass Kleid an den Hacken zu hängen.
„Alles in Ordnung mit dir, Katniss?", entgegnet er.
Darüber muss ich erst einmal nachdenken. Ich bin gefangen, werde gefoltert, höre eine mich belügende Stimme in meinem Kopf, ich habe ständig das Gefühl, dass alles sich wiederholt.
„Nein. Es ist überhaupt nichts in Ordnung. Ich glaube, ich werde verrückt.", antworte ich.
Cinna dreht sich zu mir um und sieht mir traurig in die Augen. „Weshalb glaubst du das?"
„Ich... ich höre Stimmen, die... die mit mir streiten - Eine Stimme... Die Stimme sagt, Peeta und... sie seien schlecht. Sie... seien böse. Aber das kann nicht wahr sein. Und... dann ist da noch... alles ist... anders. Nein... nicht anders... gleich. Alles... wiederholt sich... passiert immer wieder... aber... ist nie passiert. Es ist so ein - ein Gefühl. Es kommt mir so vor, als wäre alles schon einmal passiert. Ich weiß auch nicht... irgendwie komisch...", bringe ich heraus.
Es ist alles so, wie ich dir sage.
Cinna braucht lange, um darauf zu antworten. Er überlegt und es ist Stil im Raum. Ich stehe schon fertig bekleidet und geschminkt da und warte nur noch auf die Friedenswächter, da antwortet er endlich.
„Ich wette auch heute noch auf dich, Spotttölpel.", flüstert er.
Eine Antwort bleibt mir erspart, denn die Friedenswächter kommen rein und zerren uns beide heraus.
Ich wette auch heute noch auf dich, Spotttölpel.
Was meinte er damit?
Dass ich hier lebend raus komme?
Dass ich nicht verrückt werde?
Dass alles gut kommt?
Dass ich die Menschen auf meine Seite bringe?
Dass ich Panem eine?
Dass ich meine Familie wieder sehe?
Dass ich nach Hause komme?
Ich wette auch heute noch auf dich, Spotttölpel.
Ich wette nach wie vor auf dich!
Ich darf zwar nicht wetten, aber wenn, dann würde ich mein Geld auf dich setzen.
Er glaubt, ich schaffe alles.

So langsam wird es Ernst hier. Und auch heute bitte ich euch, mir zu sagen, was ihr glaubt, dass ich mache. Was war das denn für ein verkackter Satz!

Pausiert gefangener SpotttölpelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt