Kapitel „13" A

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Ich stehe da, die sanften Wellen spielen um meine Füße. Kinder spielen um mich herum im warmen, salzigen Wasser, planschen und lachen. Es ist wunderschön hier, wie mein kleiner See Zuhause. Ein wunderschöner Stand. Es ist wie ein Traum. Ein toller, schöner Traum.
„Hallo, Katniss!", höre ich Finnicks wunderschöne Stimme zu mir sprechen. „Gefällt es dir in Distrikt 4?"
„Es ist wundervoll hier! Das azurblaues Wasser, das strahlende Licht, die grellgrünen Pflanzen mit den bunten Blüten... Die Kinder, die hier lachen. Alles leuchtet irgendwie, weißt du, was ich meine?", schwärme ich.
„Ja, Distrikt 4 ist ein Palast der Natur. Ich bin froh, hier zuhause zu sein.", antwortet Finnick sanft.
Da fällt mir etwas auf und ich sehe mich um. Nirgendwo zu sehen...
„Wo ist eigentlich Annie?", frage ich.
Er erklärt: „Sie ist Zuhause. Sie macht sich fertig. Heute ist doch ein ganz besonderer Tag für uns."
„Achso.", seufze ich. Die Feierlichkeiten heute, natürlich. Ich bin dafür nicht fertig gekleidet. Momentan Tage ich nur bequeme, kurze Sachen. „Ich sollte mich auch noch fertig machen. Ich bin ja nicht ohne Grund hier."
„Mach das. Sagst du Annie, dass ich sie sehr liebe?", bittet er mich.
„Ich denke, dass weiß sie selber. Wir machen dashier doch nicht ohne Grund.", wiederhole ich meine Worte freundlich.
Da lächelt er mich an, froh. „Du hast recht. Wir machen das nicht ohne Grund. Und jetzt beeil dich! Ich kümmere mich um die letzten Vorbereitungen. Es soll doch der schönste Tag werden!"
Ich drehe mich um, in Richtung seines Hauses. Der Strand ist eigentlich sehr schön geschmückt, doch nicht zu auffallend. Eher dezent und sanft. Die Natur sollte eigentlich das Hauptaugenmerk sein, nicht Girlanden oder sowas. Nur die weiß gedeckten Tische mit den roten Rosen und mit den Stühlen und das große Banner, das die Worte Finnick & Annie verkündet, lassen die gleich stattfindende Hochzeit erahnen. Die Hochzeit der beiden, die so viel durchstehen mussten und doch immer zusammen siegten.
Das Haus der beiden ist nicht weit vom Strand entfernt und ist wirklich schön. Es besteht aus Holz von Strandpflanzen und wurde passend dem Meer gestrichen. Es hat recht viele schöne Fenster auf deren Fensterbänke kleine Blumen in Blumenkästen wachsen. Das Haus hat drei Stockwerke und einen großen Garten, der nicht von Rest des Distrikts abgegrenzt wurde. Dort darf jeder hin.
Langsamen Schrittes gehe ich durch die Tür und atme die Meeresluft tief ein. Sie durchströmt meinen Körper und befreit mich von jeden Schaden und Schmerz. Meeresluft tut immer gut.
„Annie!", rufe ich hinein und die Treppe hinauf.
Ihre Leichte liegt auf dem Boden, Blut ist überall verteilt und fließt aus den Wunden. Es benetzt den Boden. Ich bin in das Blut hinein getreten.
Ich stolpere rückwärts gegen die Wand und starre sie an. „Annie." Wir kann sie tot sein?
Was ist bloß geschehen? Wie ist das Geschehen? Wer war das?
„Hallo, Katniss. Ich habe schon auf dich gewartet." Seine Stimme ist kalt und grausam, seine eisblauen Augen sehen mich an. Angst. Eindeutig Angst. Ich bin voll Angst. Nichts mehr von dem fröhlichen Mädchen am Strand, das auf Finnicks Hochzeit wartete. Angst. Ich bin erstarrt und unbeweglich. Mein ganzer Körper ist gespannt an der Wand und sieht die abstruse Szene vor mir an. Blut ist überall. Überall. Annie... tot. Die liebe Annie ist einfach tot. Peeta vor mir. Ich erstarrt. Wie konnte Peeta das tun?
Tod. Schmerz. Angst. Panik. Trauer. Grauen. Furcht. Tod. Tod.
Tod. Tod, Tod, Tod. Tod.
Blut. Tod. Tod. Blut. Annie. Finnick.
Finnick wird sterben.
Immer mehr Tod, immer mehr Schmerz.
Annie. Annie, Annie, Annie.
Finnick und Annie.
Peeta. Er zerstört. Er hat beide zerstört. Es wird keine Hochzeit heute geben.
„Die anderen sind draußen. Sie patrollieren. Niemand kann raus und niemand kann rein, wenn ich es nicht will."
Ich kann mein Blick nicht von der Leiche Annies wenden. Ich schreie. Schreie um Hilfe.
„Gut so.", sagt er. „Dann kommen nur noch mehr, die unseren Spiel beiwohnen. Das wird ein schöner Spaß!"
Ich verstumme und ein Schauer läuft über meinen Körper. Was hast Peeta nur vor? Was hat er getan und was wir er tun?
„Nein, bitte nicht!", flehe ich. Der Himmel draußen färbt sich blutrot. Alles ist rot. Peeta lacht grausam und blutrünstig. „Nach dir ist Finnick dran!"
Ich zittere unkontrolliert, bewegte mich keinen Millimeter. Die Angst hält mich starr. „Was hast du vor? Was soll das bringen?"
„Ich habe meine Befehle, Katniss. Ich tue, was ich muss. Ich muss dich töten.", spricht er als ginge es um das Wetter.
Und ich renne. Ich renne weg vor ihm, versuche zu entkommen. Er rührt sich nicht.
„Das hat Annie auch schon versucht. Es gibt kein Entrinnen, merk es dir."
Ich bin umzingelt. Sie zerren mich wieder rein. Er hat recht. Kein Entkommen. Ich bin ihm ausgeliefert.
Ich schreie. Schreie meine Seele aus dem Hals. Spüre den Schmerz, während er lacht. Mein Leben wird bald beendet sein. Doch es ist besser als die Schmerzen, die er mir zufügt.
Ich schreie.

Pausiert gefangener SpotttölpelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt