So, jetzt ist dieses Kapitel abgetippt.
Haymitch Sicht
Nervös warte ich. Mit etwas Glück haben sie alle rausholen können. Vielleicht aber auch nicht. Was, wenn etwas passiert ist? Was, wenn Katniss diesmal wirklich tot ist? Wie schlimm es ihr wohl geht? Das letzte Mal sah sie schon furchtbar aus und Snow hatte genug Zeit, ihr noch viel mehr und viel Schlimmeres anzutun. Sie ist garantiert ein komplettes Wrack.
Und plötzlich herrsch Trubel im Krankenzimmer. Ärzte, Schwestern, Pfleger, Soldaten, die ins Kapitol gegangen sind, Verletzte. Alle rennen kreuz und quer. Ich sehe nur Beetee in die eine Richtung rennnen, Boggs in eine andere und Enobaria auf einer Trage, bevor ich in die Richtung laufe, aus der alle kommen. Ein junges Mädchen mit rotbraunen Locken liegt auf einer Trage, ohnmächtig. Ihre Haut ist bleich wie Schnee uns neben ihr läuft ein schwarzhaariger Mann her. Ich kenne sie nicht, aber Plutarch anscheinend schon. Jedenfalls sehe ich es seinem Gesicht an.
,,Alles in Ordnung, Dyaus?", fragt Plutarch leise. ,,Was ist passiert?"
,,Ich weiß es nicht. Wir haben sie so gefunden. Sie lag zwischen zwei Friedenswächtern.", antwortetder Mann unter Tränen. Und ich kann nicht anders, ich folge ihnen. Sie laufen in ein abgetrentes Zimmer. Eine Ärztin stellt sich neben sie und kontrolliert den Blutdruck und den Puls.
,,Schatz, wach auf! Liebling!", fleht der Mann und hält die Hand des jungen Mädchens.
,,Es wird schon alles gut werden.", beruhige ich ihn. ,,Es scheint ihr ja gut zu gehen und nichts zu fehlen."
,,Und wenn doch? Wie lange war sie bei ihnen? Was könnten sie ihr angetan haben? Sie hätte bei uns sein sollen! Ich hätte mit ihr gehen sollen!"
Nun meldet Plutarch sich zu Wort: ,,Du hättest nichts machen können. Jetzt bringt dieses ganze Hätte nichts. Dyaus, deiner Tochter wird es wieder gut gehen!"Mineas Sicht
,,Dyaus, deiner Tochter wird es wieder gut gehen!" Mein Vater ist hier. Angestrengt versuche ich meine Augen zu öffnen, doch nichts. ,,Dad!", krächze ich und sofort ist es still um mich herum. ,,Pen?", fragt er zurück. ,,Geht es dir gut? Was ist passiert?" Mein ganzer Körper scheint mir zu schwer. Das muss an dem Gas liegen. Nur langsam wird mir klar, was dies heißt: Es hat funktioniert und wir sind in 13 oder auf dem Weg dahin. Es ist unglaublich. Erinnern kann ich mich kaum an das davor. Es erfordertviel Kraft, meine Augen zu öffnen und noch mehr, sie nicht direkt wieder zu schließen, weil das helle Licht blendet. Mein Körper scheint nicht richtig mir zu gehören, so schwer ist es. ,,Mir geht es gut." Mein Hals ist rau und trocken. Es schmerzt. ,,Haben wir es geschafft?", frage ich.
,,Ja, wir sind in 13.", antwortet die erste Stimme, Plutarch. Mittlerweile konnte ich etwas erkennen. Plutarch, mein Vater und ein unbekannter Mann. Ich schaue mich um, suche nach ihr. ,,Wo ist sie?", murmele ich. Plutarch antwortet mir: ,,Sie kommt gleich. Sie weiß bestimmt noch nicht, dass ihr hier seid. Sie war unten in der Filmabteilung, als ich sie das letzte Mal gesehen habe." Ich nicke. Sie ist bald hier. Bald ist sie bei mir. ,,Wie geht es ihr?", will ich wissen. Was wohl alles hier los ist?
,,Schatz ...", meldet sich mein Vater zu Wort. ,,Was ist passiert?" ,,Ich weiß nicht.", murmele ich kratzig. Dann stößt Beetee zu uns. ,,Dyaus, ist sie ... Oh, gut. Minea, du bist wach. Was ist nach meinem Anruf passiert?"
Mühsam versuche ich mich zu erinnern, herausfinden, was geschah. Ich erinnere mich, dass ich das Haus verlassen habe und dann auf Carnifexo. Mein Atem geht schneller, als ich daran denke. Dies wird sofort von den Umstehenden bemerkt. ,,Schätzchen, was ist los?" ,,Minea, was ist los?" ,,Holt einen Arzt!"Haymitch Sicht
Tränen laufen ihren Augen herunter, flutartig. Ihr Puls beschleunigt sich, der Herzmonitor schlägt immer schneller aus. Schweiß bricht aus, sie hyperventilliert. Ihre Panik überträgt sich auf die Umstehenden. Woher kam sie? Beetee hat nur gefragt, was nach einem Anruf passiert sei, und wenige Sekunden danach passierte es.
,,Schätzchen, was ist los?", fragt Dyaus zwischen Sorge, Panik und Ruhe. Seine Art beeindruckt mich. Ich selbst bekomme es nicht ansatzweise so ruhig hin, wie er, als ich frage: ,,Minea, was ist los?" Beetee will einen Arzt holen und rennt hinaus. Irgendetwas muss passiert sein, nachdem die Verbindung zwischen Minea und Beetee unterbrochen wurde. Genau dadurch reagierte sie so. Erst, als dieser Anruf erwähnt wurde. Ich packe den Mann, Dyaus, am Arm und gehe mit ihm hinaus. ,,Wo habt ihr sie gefunden?", frage ich eindringlich. Ich konnte es mir denken. Wie sonst wäre sie in dieser Verfassung gewesen?
,,Sie lag gefesselt auf den Boden zwischen Friedenswächtern.", antwortet er. Es war leicht zu erkennen, dass auch er wusste, was passiert war.
,,Wo ist sie? Wo ist Minea?", kreischt eine Frau. ,,Dyaus, wo ist sie?" Natürlich kenne ich diese Frau, doch ihr panisches Verhalten verwirrt mich, doch zeigen wir ihr sofort den Weg. Hinter uns bricht ein Tumult aus, noch schlimmer als bisher. Ich will wissen, warum und folge ihnen.
Die Ärzte renen alle in dieselbe Richtung. Ich folge ihnen schlicht, piersche mich nach vorne. Durch ein Fenster sehe ich hinein. Ich sehe Katniss.Mineas Sicht
Ich schaffe es nicht, mich zu beruhigen. Im Gegenteil, es wird immer schlimmer. Ich spüre bereits den Schmerz zurückkommen. Was soll ich nur tun? Wie kann ich es loswerden? Wie komme ich zurück?
Zwei Personen brechen durch die Tür. ,,Minea!", schreit die eine. Plutarch neben mir sieht sie überrascht und traurig an. ,,Fulvia, deine Tochter hat gerade einen Nervenzusammenbruch.", flüstert er.
Als ich sie sehe, sie mit den silbernen Blumentatoo im Gesicht, weiß vor Panik, Sorge verzehrt sie, da kann ich nicht lange so bleiben. Ich merke, wie ich mich schnell beruhige. Ich lache sogar mit einer komischen Art. ,,Mutter!", bekomme ich aus meinem Mund.Enobarias Sicht
Dunkelheit. Undurchdringlich. Kalt. Was ist passiert? Was ist los? Was hat sich verändert und wieso? Wie lange bin ich schon hier in dieser Dunkelheit? Und wo ist hier?
Gerade noch war das anders. Gerade noch war ich in meinem Gefängnis. Dem Ort, an dem ich über Monate hinweg war. Ein eigentlich schöner Ort in einem angenehmen grün gehalten. Ein kuscheliges Bett für zwei Personen mit abertausenden Kissen. Vermutlich aus Seide. Der Teppich war bequem, weich und würde sich vermutlich auch prima zum Schlafen eignen. Ein Sofa in einer Ecke brachte auch noch mehr Bequemlichkeit und die Zeit ließ sich wunderbar mit den Regalen voller Bücher, dem Fernseher und den verschiedenen Spielen vertreiben. Das anliegende Badezimmer ließ auch alle hygienischen Sorgen hinwegfliegen. Ich konnte zwar nicht heraus, aber wirklich schlecht erging es mir nicht. Einsam war ich schon, außer den Avoxen war ja niemand hier. Und es war nicht gerade ein schönes Gefühl, zu wissen, dass ich im Kapitol war und unangenehm war auch die Sorge, warum ich hier war. Und meine Familie bedrückte mich. Wie geht es ihnen? Leben sie? Ich habe im Fernsehen genug über den Krieg erfahren, un zu wissen, dass ich wohl eine Kriegsgefangene war. Aber es war komisch. In den Spielen habe ich Dinge gesagt, die Snow bestimmt nicht guthieß. Wieso bin ich hier? Warum straft er mich nicht dafür? Warum lebe ich noch? Oder bin ich etwa tot? Ist diese Dunkelheit etwa mein Ende?
,,Öffnet die Türen alle! Sucht nach Gefangenen!", hatte jemand gerufen, etwa zehn Minuten nachdem alles dunkel wurde. Daraufhin folgten mehrere Male Hier-Ist-Niemand-Rufe. Und dann mein Name. Jemand sagte meinen Namen.
Bedrückend liegt die Dunkelheit auf mir. Was ist geschehen? Wer waren diese Menschen? Wo bin ich jetzt? Werde ich bald etwas über meine Familie erfahren? Minuten und Stunden vergehen, ohne dass ich etwas Neues mitbekomme. Wo bin ich nur?
Langsam lösst sich die Dunkelheit. Ich wache in einem weißen Raum auf, dessen Licht in meine Augen sticht. Angestrengt kneife ich sie wieder zu, um dem Blenden zu entgehen, doch der kurze Blick ließ die Situation klarer werden. Ich bin in einer Art Krankenzimmer wie damals, nach meinen ersten Spielen. Oder vielleicht doch etwas Anderes? Vielleicht ein Folterraum? Kommt jetzt die Bestrafung, auf die ich seit Monaten warte? Da bin ich mir nicht sicher. Ich kann mir gar nicht erst sicher sein. Wo bin ich?
Ich versuche wieder die Augen zu öffnenund sehe den Raum an. Menschen hasten in weißer Kleidung wirr hin und her. Mehrere Tragen, auf denen andere liegen, werden vorbei getragen. Ich ebenfalls. Verschiedene Sachen wie Bildschirme und Ähnliches stehen im Raum. Eine Krankenstation wie es scheint. Ich setze mich langsam auf. Außer den beiden Jungen, die meine Liege schieben, beachtet mich keiner und ich stehe auf.
,,Enobaria, stopp! Du musst dich untersuchen lassen!", ruft einer mir nach, doch ich achte nicht darauf. Ich suche nach einem Ausweg ausdem Gewirr an Menschen. Ich möchte wissen, wo ich bin. Wohin muss ich bloß?
,,Enobaria!", schreit eine bekannte Stimme meinen Namen.
,,Finnick!" Ich renne auf ihn zu und nehme ihn in den Arm. ,,Oh, Finnick!" Ich kann es nicht glauben, dass er tatsächlich hier vor mir steht. Soweit ich wusste, war er in 13 und half den Rebellen. Das kann nur eines bedeuten und ich löse mich sanft wieder von ihm. ,,Wir sind in 13? Ihr habt mich befreit?" ,,Ja", antwortet er ruhig. ,,Du bist nicht mehr im Kapitol." Eine kurze Pause entsteht, während der er mich gründlich mustert. ,,Du siehst gut aus. Ist alles ok?", fragt er leise. Nickend antworte ich: ,,Ja, mir wurde nichts getan. Hat der Plan wirklich funktioniert? Mit dem Elektro-Schlag? Sind alle frei? Ist Katniss bei euch? Peeta habe ich im Fernsehen gesehen, aber was ist mit ihr?" ,,Nicht ganz, aber jetzt ist alles wieder gut." Irgendwie macht er einen merkwürdigen Eindruck. ,,Was ist mit meiner Familie, Finnick?" Er schaut weg, beißt sich auf die Lippe. ,, Finnick, wo sind sie? Du sagtest, ihr holt sie raus. Wo sind sie?" Sein Blick scheint gequält. Jeder Muskel in mir scheint auf das Äußerste angespannt. ,,Was ist mit ihnen? Finnick?" Und da schaut er mich wieder an. ,,Sie sind nicht hier. Sie sind noch in 2. Sie unterstützen dort die Rebellen und haben sich geweigert, hierher zu kommen." ,,Sie sind nicht hier?" ,,Nein." ,,Sie sind im Kampf?" Er nickt. ,,Ich will zu ihnen! Ich muss sie sehen! Sie können nicht kämpfen, wenn ihnen etwas passiert! Orchidra ist erst achtzehn und Roses ist sogar erst vierzehn! Ich muss zu ihnen!" ,,Vielleicht kannst du es ja. Darüber musst du mit Coin reden, ich kann das nicht entscheiden." Ich nicke bloß. ,,Und jetzt?", frage ich leise.
,,Jetzt solltest du dich untersuchen lassen, dann sehen wir weiter."
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Pausiert gefangener Spotttölpel
FanfictionZur Adoption freigegeben Was wäre wenn Katniss im Kapitol wäre? Das wundervolle Cover hat SailingFan mir gemacht! Vielen lieben Dank! »Ich spüre seinen Atem in meinem Gesicht und dann einen heftigen Schlag im Gesicht. Ich reiße meine Augen auf und...