Chapter two

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Staunend betrachtete ich die Umgebung aus dem Taxi heraus und konnte meinen Mund nicht geschlossen lassen. Zwar hatte der lange Flug mich kaputt gemacht, und dass Grayson wie ein Irrer herumhüpfte, machte das Ganze nicht besser, jedoch hatte Mom uns vor dem erneuten Umzug schon viel von unserem neuen Haus erzählt und davon geschwärmt.

Nach einer etwas holprigen Fahrt hielt der Taxifahrer schließlich vor unserem neuen Haus. Wir holten unsere Koffer und meine Mom schloss mit einem vorfreudigen Grinsen die Haustür auf. Neugierig trat ich ein und war beim ersten Eindruck wirklich zufrieden.

Es war alles ziemlich hell gehalten und eher modern gebaut und möbliert. Grayson rannte sofort durch das ganze untere Stockwerk und düste die Treppen hoch, wahrscheinlich um sein Zimmer zu suchen. Derweil begab ich mich in die Küche und öffnete eher aus Routine den Kühlschrank, der natürlich noch leer war. "Ich geh gleich einkaufen", sagte meine Mutter und schmiss ihre Autoschlüssel achtlos auf den Tisch, während sie ihre Koffer hinter sich herzog.   Ich nickte, schnappte mir eine Wasserflasche aus einem der bereits geöffneten Koffern und lief auch langsam nach oben, um mein Zimmer zu suchen.

Ich fand es relativ schnell, da mein Name mit geschwungenen Buchstaben in meine Tür eingeritzt war. Ich staunte wirklich nicht schlecht, vor allem nicht als ich die direkte Verbindung zum Badezimmer entdeckte.

Motiviert alles einzuräumen holte ich meine Koffer und fing als erstes damit an, mein ganzes Make-Up auf einem ziemlich süßen Schminktisch auszubreiten.

Ich schaute zwischendurch ein paar mal aus meinem Fenster und beschloss kurz darauf, auf den Balkon zu gehen.

Die Sonnenstrahlen erwärmten mich sofort und ich schloss wohlig die Augen. Hier gefiel es mir wirklich und ich fühlte mich schon jetzt sehr wohl. Mein Blick schweifte kurz durch die Umgebung. Direkt neben unserem Haus stand eines, welches ebenfalls einen Balkon hatte, der zufälligerweise auch nicht weit entfernt von meinem war. Mit ein bisschen Geschick konnte man bestimmt sogar herüberspringen, aber dieses Verbrechen sollte ich lieber sein lassen.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie meine Mom sich unten mit einem Mann unterhielt, der wahrscheinlich in ihrem Alter war. Die beiden waren tief in ein Gespräch verwickelt, und mir fiel erst nach weiterem Gucken ein Junge auf, welcher etwas abseits stand und unschlüssig auf seine Schuhsohlen schaute.

Bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte, bemerkte ich die laute Stimme meiner Mutter. "Komm doch herunter Taylor!", rief sie mir her und auch der Mann neben ihr wendete seinen Blick zu mir her, ebenso der Junge. Ich lächelte etwas schüchtern und nickte kurz, bevor ich wieder in mein Zimmer zurücklief und mir frische Sachen anzog. Danach lief ich die Treppen herunter und ging durch die Terrasse zu meiner Mutter und den Anderen herüber. "Das ist meine Tochter, Taylor", stellte meine Mom mich unnötigerweise vor und der Mann hielt mir sofort seine Hand hin, welche ich leicht lächelnd schüttelte. "Wir sind dann jetzt wohl Nachbarn", sagte er freundlich und deutete auf das Haus, über das ich bereits spekuliert hatte. Ich ließ die beiden Erwachsenen wieder reden und stellte mich neben den Jungen. Ich spürte, wie er mich genau anschaute und augenblicklich bildete sich auf meinen Armen eine leichte Gänsehaut, welche ich kurzerhand mit meinen Armen verdeckte. "Kalt?", flüsterte er plötzlich zu mir herüber und ich zuckte ziemlich auf. Etwas perplex drehte ich meinen Kopf zu ihm herüber und ließ meine Arme langsam sinken. Er grinste bloß dümmlich und steckte seine Hände in seine Hosentaschen. Ich ließ es so stehen und antwortete nicht mal darauf, ehrlich gesagt wusste ich auch nicht was ich hätte sagen sollen.

Can you save my Heavydirtysoul?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt