Chapter seventeen

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Ich musste zugeben, Nate und ich amüsierten uns köstlich. Ich stand etwas abseits und schaue mir lächelnd die Bilder an, die Nate und ich gerade gemacht hatten, während er kurz auf die Toilette ging.
„Hast du Spaß Tay?", ohne dass ich es bemerkte, tauchte plötzlich Maddy vor mir auf, hinter ihr Caleb. „Und wie, Nate ist eine tolle Begleitung", erzählte ich glücklich während die Braunhaarige vor mir mich anstrahlte. Ich hatte ihr natürlich erzählt, dass Daniel mich versetzt hatte und ich daraufhin Nate fragte. „Und wie läufts bei euch ihr Süßen?", vielversprechend zog ich meine Augenbrauen hoch und schaute vor allem Caleb an, welcher jetzt leicht beschämt aber lächelnd auf den Boden guckte. Maddy schaute mich empört an und musste sich das Lachen verkneifen, insgeheim wussten beide wie sehr sie sich mochten. „Sei einfach leise Tay." lachend drehten sich die beiden um und liefen wieder auf die Tanzfläche zu, während ich Ihnen lächelnd hinterher sah. Ich wünschte Maddy nur das beste und es machte mich froh, sie so gut gelaunt zu sehen.
„Taylor?", eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken, und als ich realisierte welche, lief mir eine Gänsehaut den Rücken runter. Fast wie elektrisiert drehte ich mich um und schaute in die blausten Augen die mir je untergekommen waren. Genervt verdrehte ich meine Augen, er war wirklich das letzte was ich gerade brauchte. „Was machst du hier Daniel?", fragte ich kühl und schaute ihn von oben bis unten an. Er fiel ziemlich auf hier, immerhin war er der einzige ohne Anzug oder Ähnliches, aber wem wollte ich was erzählen; Daniel fiel generell auf, seine ganze Präsenz fiel auf, immer. Wenn er den Raum betrat dann war es fast so als würde es anfangen zu schneien, jedenfalls fühlte es sich so an.
„Können wir reden?" er kam einen Schritt auf mich zu und ich guckte weg. Der Abend verlief so schön und ich bekam langsam das ungute Gefühl, dass sich das nun ändern würde. Insgeheim hoffte ich dass Nate nicht gleich rauskommen würde, denn wenn die beiden sich sehen würden, würde das ganze wohl in einem Chaos ausbrechen. „Was gibts denn?"
„Nicht hier, können wir kurz raus?" er schaute mich flehend an und langsam bekam ich ein schlechtes Gewissen, ich wusste immerhin genau was los war. Kurz drehte ich mich zu den Toiletten um. „Okay, aber beeilen wir uns."
Kurzerhand liefen wir durch die Menschenmenge nach draußen und ich schnappte erstmal Luft. Es war mir gar nicht aufgefallen aber die Luft in der Turnhalle war extrem stickig. Ein paar Mädchen waren draußen und warteten offensichtlich auf ihre Eltern die sie abholen würden, ansonsten war es ruhig. Man hörte nur leise und gedämpft die Musik durch und ein paar Grillen zirpen.
„Wieso hast du mich ignoriert? Ich hab dich tausend mal angerufen und dir geschrieben." Vorwurfsvoll guckte Daniel mich an und weil ich dem nicht standhalten konnte, guckte ich einfach auf den Boden. Unbeholfen zuckte ich die Schultern. „Ich war sauer. Du hast einfach so abgesagt." „Ich hatte meine Gründe, und hättest du mich das erklären lassen dann hättest du keinen Grund gehabt sauer zu sein."
Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, hatte er insgeheim Recht. Ich hab mich zu sehr von meiner Wut leiten lassen und ihm wirklich kaum die Möglichkeit gegeben es zu erklären. Auffordernd schaute ich ihn an, „Ich höre."
Seufzend steckte er die Hände in seine Hosentasche und fing an zu erzählen. „Wie du wahrscheinlich schon bemerkt hast, lebt meine Mom nicht bei mir und bei meinem Vater. Es ist so, dass-", ohne dass einer von uns es realisierte, kam Nate raus. Und bevor wir irgendwas sagen konnte, unterbrach er Daniel indem er ihm mit geballter Faust auf seinen Kiefer schlug. Es war totenstill geworden bis man ein leises Knacken hörte.
Im Hauch einer Sekunde konnte ich erkennen wie sich Daniels Gesicht kurz verzog, bevor er zu einem Gegenstoß ansetzte. Plötzlich hatte er Nate gepackt und schlug auf seinen Bauch ein, während Nate sich krümmte. Meine Augen füllten sich augenblicklich mit Tränen. „Ihr hört sofort auf damit!" Verzweifelt versuchte ich irgendwie zwischen die beiden zu kommen um das alles zu stoppen bevor es ausartete. Bevor ich mich recht entsinnen konnte, spürte ich einen unfassbaren Schmerz in meinem Gesicht, welcher sich langsam in meinem ganzen Körper ausbreitete. Kurz darauf wurde mir schwarz vor Augen.

paar Stunden später

Ich musste eingeschlafen sein, allerdings konnte ich mich nicht erinnern wann und wo. Als ich langsam meine Augen öffnete und mich umschaute, befand ich mich in meinem Zimmer. „Bist du wach Schatz?" meine Mom, welche auf einem Sessel saß und jetzt besorgt ihre Augen von ihrer Zeitschrift abwendete, stand auf und kam zu meinem Bett und setzte sich auf die Kante. Kurz darauf streichelte sie mir über die Stirn. „Seit wann bin ich hier?" ich schaute auf mich herab, ich hatte immer noch mein Kleid an und war wohl auch immer noch geschminkt. Kurz runzelte ich die Stirn und hielt mir den Kopf, bevor ich mich aufrichtete. „Ungefähr einer Stunde. Daniel hat dich hergebracht und meinte wohl, dass du gestürzt bist und in Ohnmacht gefallen bist."
Ein Sturz also, ja schön wärs. Ich verdrehte kurz die Augen und ließ die vorherige Situation nochmal in meinem Kopf Revue passieren lassen.
Soweit ich mich erinnern konnte hatten Nate und Daniel eine Schlägerei und ich kam wohl dazwischen und bekam selbst was ab, ganz vage erinnerte ich mich noch an den Schmerz der plötzlich durch meinen Körper fuhr und die geschockten Blicke der Jungs. „Hat nur Daniel mich hergebracht?" meine Mutter nickte. Seufzend stand ich auf und lief ins Badezimmer um mich dort erstmal umzuziehen und abzuschminken. Kurz machte ich mir noch einen Dutt und lief dann ins Zimmer zurück. „Geht es dir wieder gut? Du hast so tief geschlafen und ich wollte dich nicht aufwecken. Brauchst du etwas?" dankend schaute ich meine Mom an und schüttelte den Kopf. „Nein, danke und mir geht es wieder ganz gut. Bin nur erschöpft." gähnend legte ich mich wieder in mein Bett.
Meine Mom und ich führten noch kurz Smalltalk und sie forderte mich auf, mir morgen auf jeden Fall alles vom Ball zu erzählen. Danach verließ sie mein Zimmer damit ich weiterschlafen konnte, allerdings wollte mein Kopf nicht aufhören nachzudenken. Mich interessierte vor allem welcher der beiden mir das angetan hatte. Mir war zwar vollstens bewusst dass das niemals Absicht wäre, von keinem der beiden, aber eine Entschuldigung wäre trotzdem angebracht. Kurzerhand suchte ich nach meinem Handy und rief Daniel an.
„Taylor, gehts dir gut?" er wirkte extrem erleichtert als er das Telefon abnahm. „Den Umständen entsprechend schätze ich.", meinte ich mit ironischem Unterton und schmunzelte. Er atmete laut auf. „Ich hab mir vorhin fast in die Hose geschissen, wirklich. Tut mir leid für alles was passiert ist, und vor allem dass du darunter noch leiden musstest."
Kurz war es still zwischen uns, denn eine so ehrliche Antwort und Entschuldigung hatte ich nicht erwartet. „Alles schon vergessen, kann ja mal passieren schätze ich."
„Kann ich kurz rüber kommen?"
Als Antwort stand ich auf und öffnete meine Balkontür und war nicht verwundert darüber, Daniel auf dem Balkon gegenüber zu sehen. Lächelnd schaute er mich an und legte dann auf. Mal wieder staunte ich über die Konstruktion unserer Häuser, denn es gelang ihm extrem einfach von seinem Balkon zu meinem zu gelangen. Zugegeben, man musste wohl doch irgendwo gestört sein um sich so einen Sprung zu trauen, aber ich hinterfragte das in dem Augenblick nicht.
Er nahm mich direkt in seine Arme und drückte mich extrem fest. Lächelnd streichelte ich seinen Rücken auf und ab. Der Streit von paar Tagen war wie vergessen und darüber war ich ganz glücklich.
Wir gingen in mein Zimmer und setzten uns auf mein Bett. Ich machte die Lampe auf meinem Nachttisch an, damit es nicht komplett dunkel war. Ich hockte mich im Schneidersitz auf mein Bett und reckte mich. „Na gut, jetzt will ich trotzdem wissen wer mich denn jetzt geschlagen hat."
Daniel guckte kurzerhand extrem bedrückt auf den Boden. Das war dann wohl Antwort genug. „Ich bin nicht sauer, war ja nicht mit Absicht."
„Hätte trotzdem nicht passieren dürfen." Daniel setzte sich vor mich und schaute mir tief in die Augen. Ich konnte die Reue in seinen Augen herauslesen und in dem Augenblick war es für mich wirklich vergessen. Wie schon gesagt, kann mal passieren.
Ich zuckte unbekümmert mit den Schultern. „Schon passiert. Was lernen wir daraus", ich führte einen Zeigefinger in die Höhe ,"keine Schlägereien mehr. Vielleicht könnt ihr euch ja jetzt endlich vertragen."
Daniel schnaubte auf. "Vergiss es. Aber sowas wird trotzdem nicht mehr vorkommen, versprochen."
Augenverdrehend ließ ich mich fallen und schloss die Augen. „Was habt ihr danach eigentlich gemacht?"
Daniel räusperte sich kurz. „Nate hat mich ständig damit provoziert wie ich dir das antun konnte, aber hat letztendlich nichts gemacht. Hab dich dann nach Hause gefahren als du nach fünf Minuten immer noch nicht aufgewacht bist."
Ich nickte müde. Ich würde Nate wohl nochmal fragen ob er wirklich nichts gemacht hätte, aber im Moment hatte ich dafür keine Kraft.
Langsam merkte ich wie die Müdigkeit über mich kam. Das letzte was ich noch mit bekam war, wie Daniel das Licht ausmachte und meine Decke über mich legte.

Can you save my Heavydirtysoul?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt