Chapter eleven

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Am nächsten Morgen wachte ich durch pünktliches klingeln meines Weckers auf und stöhnte auf. Ich bin nachts zwischendurch noch paarmal aufgewacht und hatte richtig schlecht geschlafen. Ich hörte ein Klopfen an meiner Zimmertür und dachte schon es sei meine Mum, aber als die Tür geöffnet wurde sah in Daniels Gesicht.

"Was willst du?", fragte ich, und wie er überhaupt in mein Haus gekommen war wollte ich gar nicht wissen. "Ich hol dich ab, und diesmal sogar pünktlich", er zwinkerte, "steh auf und zieh dich an, los."

Ich murrte irgendein unverständliches Geräusch und er musterte mich von oben bis unten. "Was?", fragte ich mit einem giftigen Unterton da ich es hasste wenn man das bei mir machte.

"Nichts, du siehst gut aus, und das obwohl deine Augenringe bis zu deinem Bauchnabel gehen", sagte er lachend und verließ mein Zimmer. Ich schüttelte den Kopf aber lächelte leicht.

Als ich die Treppe runterging hörte ich die lachende Stimme meiner Mutter. Ich fragte mich mit wem sie redete, und ich staunte nicht schlecht als ich Daniel und meine Mom an einem Tisch sitzen sah.

"Eh?", murmelte ich um Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. "oh, hey Liebling", meine Mom kam auf mich zu und küsste mich auf die Stirn. Das tat sie normalerweise nie.

"Alles gut bei dir?", fragte ich und schaute sie skeptisch an. Sie nickte sehr stark mit ihrem Kopf und schlürfte langsam, mit einer Tasse Kaffee, in ihr Zimmer zurück."Viel Spaß in der Schule ihr Süßen", zwitscherte sie noch bevor sie die Tür hinter sich zu fallen ließ. Ich drehte mich zu Daniel um."Hast du sie abgefüllt oder so?"
"Seh ich so aus?", er schüttelte gespielt verletzt den Kopf. Ich nickte bloß und er drehte sich beleidigt weg. "Wie hat sie reagiert als sie dich gesehen hat?", fragte ich während ich mir eine Birne aus unserem Obstkorb nahm. "Sie hat mich vorher reingelassen, sie liebt mich."
"Wahrscheinlich", sagte ich augenverdrehend und grinste leicht. Zusammen verließen wir das Haus.

"Tay, ich hol dich jetzt jeden Morgen ab, ja?", ich schaute ihn an und nickte dann. Wieso eigentlich nicht? Besser als alleine rumzuhängen. Und irgendwo, im hintersten Eck meines Herzens, mochte ich ihn auch.

"Wie lang hast du Schule?" Fragte Daniel als wir in einem Gang vor seinem Spind standen. Er drehte an der Tastenkombination rum. Sein Code war 90210. Gut zu wissen.
"Äh, 15:40. Du?", antwortete ich ihm erst ein paar Sekunden später. "13:00.", antwortete er und holte ein paar Bücher aus seinem Spind und schloss ihn kurz darauf wieder. "Okay", murmelte ich nur. Ehrlich gesagt hätte ich vielleicht ein kleines bisschen gehofft dass er anbieten würde ob er auf mich warten sollte. Aber die Aktion von gestern war wohl eher was einmaliges.

Er nickte kurz und packte die Bücher in seinen Rucksack."Wir sehen uns Kleines", sagte er und lächelte schief. Er betatschelte mit seiner Hand meinen Kopf und wuschelte meine Haare durcheinander. "Idiot", fauchte ich ihn an und nahm seine Hand von meinem Kopf runter. Er grinste und wendete sich ab.

Ich wollte gerade den Weg zum Hörsaal einschlagen, da ich dort nun Musik hatte, als mir auffiel dass Nate mich am Ende des Ganges anstarrte, wahrscheinlich stand er da schon seit ich mit Daniel geredet hatte.

Ich ging auf ihn zu aber als vor ihm stand kam es mir so vor als wäre mein ganzes Selbstbewusstsein von eben einfach verschwunden. Als hätte es sich einfach in Luft aufgelöst und würde nun von Teenagern eingeatmet werden.
"Na-", wollte ich anfangen aber er unterbrach mich und nahm mich in den Arm. Etwas überrumpelt stand ich wie angewurzelt da und konnte mich nicht wirklich bewegen, irgendwas war komisch.

"Lass dich nicht auf ihn ein.", murmelte er leise in mein Ohr während er mit einer Hand meinen Kopf streichelte. Ich musste gar nicht nachfragen wen er meinte, es war klar dass es um Daniel ging.

"Wieso?", brachte ich nur heraus und drehte meinen Kopf leicht. "Glaub mir, das willst du nicht wissen. Er ist nicht gut für dich." Das 'er' betonte er, als sei Daniel irgendeine Krankheit, was mich in dem Moment irgendwie wütend machte, aber ich wollte nicht deswegen anfangen mit Nate zu diskutieren. Er atmete laut in mein Haar aus und ließ mich dann los. Kurz hielt er mich noch an meinen Schultern fest und schaute mich mit einem undefinierbarem Blick an. "Viel Spaß im Unterricht", sagte er noch und lächelte etwas, wobei seine Grübchen zum Vorschein kamen, und ließ mich los. Er hob seinen Rucksack vom Boden auf und legte ihn sich um den Rücken, dann ziehte er davon.
Als wäre ich betäubt bewegte ich mich langsam in Richtung des Hörsaals. In dem Gang hallte noch einmal das Geräusch von einem zuknallendem Spind zu, aber als ich mich umdrehte konnte ich niemanden mehr sehen.

Vor dem Hörsaal wartete Mercedes, und sie merkte sofort dass ich mich etwas komisch benahm, aber glücklicherweise fragte sie nicht nach. Ich hatte keine Lust ihr zu erklären dass ich mich quasi zwischen zwei Jungs entscheiden musste die beide ihre Geheimnisse mit sich trugen.
Am Unterricht beteiligte ich mich kaum und mit Mercedes, die meine Sitznachberin war, redete ich auch nicht viel. Ich schaute eher abwesend nur aus dem Fenster.

Daniel P.O.V
Ich begab mich auf den Weg zu den Chemie räumen als mir einfiel dass ich noch etwas in meinem Spind vergessen hatte. Ich drehte mich also um und hatte schon meinen Spind wieder aufgemacht, als ich zwei Augen entdeckte die mich mit einem rachsüchtigen Blick anstarrten. Es handelte sich um Nate. Er hielt Taylor im Arm und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten, und wenn Taylor nicht dabei wäre würde ich ihm sofort eine reinschlagen. Was fiel ihm ein? Ich konnte mir genau vorstellen was er ihr gerade sagte.

Langsam lösten sie sich von einander, und da ich nicht wollte dass Taylor mich sieht, knallte ich mit einem Zug meinen Spind zu und machte kehrt. Meine gute Laune war im verschwunden und auf Chemie hatte ich absolut keine Lust mehr, deswegen bewegte ich mich in Richtung Ausgang. Warum war ich überhaupt so aufgebracht? Weil sie sich umarmten oder weil er versucht sie zu manipulieren und ihr ein falsches Bild von mir zu machen?
Als ich aus der Ausgangstür ging, könnte ich nicht anders und musste einmal auf die Wand neben des Ausgangs einschlagen. Es gab ein bröckelndes Geräusch und als ich meine Hand langsam runtersinken ließ sah ich dass in der Wand nun eine kleinere Einkerbung war. Außerdem spürte ich aufeinmal den Schmerz der durch meine Hand fuhr. Ich blutete, aber das war mir im Moment egal.
Ich atmete noch ein paar mal aus bevor ich mich auf den Weg Nachhause begab.

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Langsam kommt die Geschichte ins Rollen Freunde😏

Btw, 1K reads???? Das ist so krank, freue mich so sehr :( Danke danke danke an jeden einzelnen der die Geschichte gelesen hat!!!

Can you save my Heavydirtysoul?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt