Chapter five

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Als Mr. Thomson mich in die Klasse führte, flogen ein paar Papierkügelchen gerade herum und ein Pärchen, das gerade noch am Rumknutschen war, schreckte erschrocken auf. "Wie ihr wisst bekommt ihr eine neue Schülerin", kündigte Mr.Thomson an ohne auf die Unruhe der Klasse einzugehen. Er nickte mir zu, was wohl bedeuten sollte, dass ich mich jetzt vorstellen sollte.
Mittlerweile hatte ich keine Probleme mehr damit mich in neue Klassen einzuleben. Ich war auch nicht mehr aufgeregt wie ein Grundschulkind, wenn ich vor jedem meinen Namen, mein Alter und vielleicht noch ein paar Interessen aufzählen musste. Ich hatte den Dreh bei sowas schon lange raus.
"Also, hey. Mein Name ist Taylor, ich bin 16 und ich komme ursprünglich aus Wales." Ein Junge mit kastanienbraunen Haaren hob die Hand."Und wieso bist du jetzt hier?", fragte er ohne von Mr.Thomson aufgerufen zu werden. "Meine Mom hat eine neue Arbeitsstelle bekommen", beantwortete ich die Frage knapp und versuchte freundlich zu lächeln.

Der Junge senkte die Hand und widmete sich wieder seinen Freunden, die neben ihm saßen und aussahen wie typische Macho-Typen, zu. "Schön schön, Taylor, du kannst dich neben Madison in der letzten Reihe setzen.", meine Augen suchten die besagte Madison, die mich mit einem schüchternen Blick anschaute und dann auf den Platz neben ihr zeigte.

Der Rest des Unterrichts verging ohne weitere Erlebnisse. Madison, die ich Maddy nennen sollte war eigentlich ganz nett und herzlich. In der Pause kam der Junge mit den Kastanienbraunen Haaren nochmal her und fragte mich ein wenig aus. Er hieß Nate, war schon etwas lauter und auch direkter, aber trotzdem immer noch auf die angenehme Art und Weise.

Als die Schule zu Ende war, begleitete mich Nate bis zum Schulausgang. "... Und dann, gerade als sie sich umdrehte, paff stand da ein Zombie hinter ihr! Aber anstatt weg zu rennen blieb sie stehen und schaute einfach nur bescheuert, ich werde nie verstehen wie-", erzählte er mir gerade von seinem Lieblings Horrorfilm als mich Hände an meinem Arm packten. Ich drehte mich panisch um und schaute in die tiefblauen Augen von Daniel, in denen ich für den Hauch eines Momentes gefangen war.

"Was machst du hier?" Zischte jetzt Nate, der bis eben noch total neutral war. Verwirrt blickte ich zwischen den Jungs hin und her, und für einige Augenblicke herrschte eine unglaublich angespannte Stimmung.

"Wir gehen", raunte Daniel und zog mich hinter sich her. Ich versuchte immer wieder mich von ihm los zu reißen, aber es nützte nichts.

Wir blieben schließlich vor einer Laterne stehen, und er schaute sich nochmal zur Sicherheit um, ob uns jemand belauschen könnte. Dann ließ er los.

"Was sollte das denn werden?!", sagte ich mit einem giftigen Unterton.
"Bleib fern von ihm."
"Was laberst du?"
"Du sollst nicht in seiner Nähe sein."
"Lustigerweise geht das schlecht weil wir in einer Klasse sind", sagte ich mit hörbarer Ironie in der Stimme. Was hatte wieder für Störungen?


Zähneknirschend drehte er seinen Kopf, der bis jetzt immer zwanghaft an einem Gebüsch neben uns klebte, zu mir um. Er schaute mich an, mit Augen wie der endlose Ozean und in denen man sich innerhalb von Sekunden verlieren könnte.

"Es wird kalt, wir gehen nach Hause", sagte er nur noch und schaute sich um. Es war wirklich schon dunkel geworden, die Straßen Laternen gingen an und man konnte ein paar Grillen zirpen hören.
Ich entschloss, jetzt erstmal aufzuhören nach zu Haken, es würde im Moment nichts bringen. Aber in naher Zukunft würde ich ihn darauf ansprechen, und wenn er nicht sofort mit der Wahrheit rausrücken würde, wäre ich stinksauer.


Can you save my Heavydirtysoul?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt