27. Kapitel

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Zum Glück kam diesmal mein Koffer direkt am Anfang übers Gepäckband gefahren und ich konnte schnell zur Empfangshalle gehen. Dort angekommen schaute ich mich nach einer dreiköpfigen Familie um und wurde schnell fündig, da sie wie wild winkten. Grinsend bahnte ich mir einen Weg durch die anderen glücklichen Menschen, die ihren Lieben in den Armen lagen. Als ich dann vor meiner Gatsfamilie stand, zog mich Eileen, meine Gastmutter, in eine feste Umarmung. Danach kam Niall und er flüsterte mir ins Ohr, dass er sich freute, dass ich da war. Und zu guter Letzt kam dann natürlich auch Liam dran. Erst war es von beider Seiten eine eher schüchterne Umarmung, doch dann wurde sie fest und fühlte sich richtig gut an. Wie ich feststellte, war Liam einen dreiviertel Kopf größer als ich und ehrlich gesagt, gefiel mir dieser Größenunterschied sehr gut.

Kurze Zeit später saßen wir im Auto und fuhren zu meinem neuen Zuhause, dass in der Innenstadt Dublins über dem Pub liegt. Währenddessen erzählte Eileen:"Das Gute ist, dass es Samstag Vormittag ist und du 2 Tage hast, dich schon mal an alles zu gewöhnen. Der Plan für heute ist, dass du dich gleich erstmal in deinem Zimmer einrichtest. Wenn du Lust hast, könntest du dann abends mit runter in Pub kommen und ein paar Leute kennenlernen, aber nur wenn du willst." "Klar!", stimmte ich sofort zu. "Wer wird denn alles da sein?", fragte ich. Da antwortete Liam:"Also auf jeden Fall kommt Alex, mein bester Freunde, dann bestimmt noch Touristen und die Stammgäste, wo auch Kian dazugehört, den du ja schon kennst." "Das klingt doch gut!", antwortete ich. "Und morgen zeigen wir dir dann Dublin und erzählen dir mehr zum Ablauf des Austauschs. Aber Liam, du kannst doch Amelia nachher etwas zur Schule erzählen oder?", fragte Eileen ihren Sohn. "Ja, dann zeig ich dir den Stundenplan und erklär dir unser Schulsystem. Und ich habe gedacht, dass es das beste ist, wenn du mit bei mir in der Klasse bist. In Ordnung?", fragte Liam mich. "Ja, das scheint wirklich besser zu sein!", meinte ich.

"Wir sind da!", rief in den Moment auch schon Niall.

Als wir ausstiegen, ging ich zum Kofferraum und wollte meinen Koffer rausnehmen, als Liam sagte:"Ich kann den auch nehmen!" "Ich kann den auch nehmen, ich werde schon nicht zusammen brechen!", antwortete ich ihm. "Das habe ich auch nicht gesagt, aber trotzdem bist du der Gast und ich ein Gentleman und deswegen werde ich den Koffer tragen.", sagte Liam. "Dass du ein Gentleman bist, ist ja schön und gut, da es davon nicht mehr allzu viele gibt, aber ich bin ein selbstständiger Mensch, der seinen Koffer auch alleine tragen kann.", sagte ich ihm. Woraufhin er seufzte und leise murmelte:"Man kann die Leute ja nicht zu ihrem Glück zwingen..." Dann drehte er sich zu mir um, schaute an mir vorbei und bekam ganz große Augen und zeigte hinter mich:"Schau mal." Als ich mich neugierig umdrehte, waren außer Eileen und Niall nichts interessantes zu sehen und als ich mich wieder umdrehte, musste ich feststellen, dass Liam sich meinen Koffer geschnappt hatte und den bereits hinter den Pub trug. "Eyy!", rief ich ihm hinterher, musste aber schmunzeln, als er sich mit einem Augenzwinkern und Grinsen umdrehte.

Wie ich dann auch feststellte, gab es auf dem Hinterhof ebenfalls eine Treppe, die zur Wohnung führte. Liam erklärte, dass es besser sei, als immer durch den Pub zu laufen. Und ich musste mir selber eingestehen, dass ich mit dem Gewicht des Koffers wahrscheinlich doch zu kämpfen gehabt hätte, aber das würde ich natürlich niemals Liam sagen. Deswegen sagte ich nur:"Danke, aber die paar Stufen hätte ich auch geschafft." Daraufhin grinste Liam nur komisch und schloss die Tür auf und sagte:"Welcome Home!"

Wanted: My MumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt