Kapitel 10

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[...] Ich sehe sie wie sie auf der Liege in der Klinik liegt. Heute Morgen mit der Katze im Arm und grinsend nachdem wir Motorrad gefahren sind.

--Pov. Scott--

Ich versuche alles um mich rum auszublenden und mich nur auf Nazu zu konzentrieren. Auf ihr Aussehen und ihre Stimme. Ich habe es gar nicht gemerkt gehabt, dass ich auf einmal von Dunkelheit umgeben bin. Panisch drehe ich mich um. Alles was ich sehe ist ein kleiner Lichtschimmer weit entfernt. "Scott. Kannst du mich hören?" Es war als käme die Stimme von weit weg. Ich glaube es hörte sich an wie Deaton seine. "Ja. Ja ich kann dich hören." antworte ich in der Hoffnung er hört mich auch was anscheinend auch der Fall ist, denn er wiederum sagt: "Gut. Wo bist du? Was siehst du?" Ja, dass ist wirklich eine gute Frage. Wo bin ich den überhaupt? Ich schaue mich nochmal um. Mein Blick bleibt bei dem Lichtschimmer hängen. War er vorhin auch schon so nah? "Also, ich habe keine Ahnung wo ich bin. Alles um mich rum ist schwarz. Aber da ist ein Lichtschimmer." antworte ich Deaton. Ich drehe mich vom Licht um. Plötzlich nehme ich den Ton von vorhin wahr. Reflexartig drücke ich meine Hände gegen die Ohren. Ich sehe wieder die Punkte vor meinen Augen und drücke meine Handflächen nur noch mehr an die Ohren, nur bringt das überhaupt nichts. "Scott. Alles gut wir sind bei dir." Ich spüre wie sich eine wärme Ausbreitet. Ich nehme die Hände runter und schaue mich um. "Scott. Es ist alles in Ordnung. Kira ist da. Liam und Stiles und Lydia auch." Dann war das auch ihre Stimme gerade eben? Der Ton ist zwar immer noch zu hören, aber nur noch ganz leise. "Scott. Du musst zu dem Licht. Wahrscheinlich findest du da raus wo Nazu ist." Ich drehe mich wieder dem Licht entgegen und merke, dass es jetzt ganz nah ist. Langsam bewege ich mich drauf zu.

Ich stehe direkt davor. Es sieht aus wie ein Fenster und dadurch sehe ich einen Wald. Also die Baumkronen. Es ist als würde ich schweben. Ich gehe noch ein Schritt vor. Und noch einen und gehe durch das Fenster hindurch. War ein Fehler, denn jetzt falle ich in die Tiefe direkt auf den Wald zu. Durch die Baumkronen und direkt auf den matschigen Boden. Ich blicke nach oben. In der Luft schwebt ein riesiges Loch, mein Fenster. Dahinter sieht man nur Dunkelheit. Außerdem bemerke ich, dass es regnet. "Scott?" Deaton seine Stimme meldet sich wieder. "Ja. Ich bin da. Ich bin durch das Lich gegangen. Es ist eine Art Fenster. Jetzt bin ich in einem Wald." "Scott. Nazu muss in der Nähe sein." Plötzlich höre ich wie Äste brechen. Ich gehe davon aus, dass jemand durch den Wald stürmt. Und jetzt höre ich auch diesen nervigen Ton wieder. Ich drehe mich in die Richtung der brechenden Äste. Und da kommt schon Nazu aus einem Gebüsch gesprungen. Schwer atmend lehnt sie sich gegen einer der Bäume und rutscht auf den Boden. "Ja sie ist hier." sage ich. Ich gehe auf sie zu und setze mich vor sie in die Hocke. Ihre Klamotten sind komplett durchnässt. Ihre Atmung ist schnell. Auf einmal nimmt sie ihren Rucksack und öffnet ihn. Was hat sie vor? Sie kramt drin rum und zieht etwas raus. Ein... ein Handy und Kopfhörer. Ich hatte nicht erwartet, dass sie eins hat. Sie kramt weiter und zieht dann den Apfel von heute morgen raus. "Was macht sie?" meldet sich wieder Deaton, während sie schon dabei ist den Apfel zu verschlingen und ihr Handy anschaltet. "Sie isst einen Apfel und macht ihr Handy an." Jetzt fällt mir auf, dass sie leicht zittert. Kein Wunder es ist echt Schweine kalt. Sie steckt sich die Kopfhörer in die Ohren und rappelt sich wieder auf. Jetzt versteh ich. Mit der Musik überspielt sie den Ton von den Jägern. "Wo ist sie?" fragt Deaton. "Ich weiß nicht ich kann nichts erkennen." Nazu schaut sich um und rennt weiter. Man sieht ihr an, dass sie nicht mehr kann. Aber sie macht trotzdem weiter. "Scott. Konzentriere dich." Ich schaue mich um und da fällt mir, dass schwarze Loch über mir wieder ein. In der Hoffnung, dass hier ja nicht wirklich real ist, stoße ich mich mit all meiner Kraft ab und springe hoch. Ich schaffe es tatsächlich den Rand des Fensters zu erreichen und kann mich gerade noch so festhalten, bevor ich wieder runter geplumpst wäre. Ich sehe den Wald wieder von oben. In die Richtung, in die Nazu gelaufen ist. Schwebt ein kleiner Ball. Er schwebt in Richtung einer Straße. "Ich weiß wo sie ist." sage ich zu Deaton.

--Pov. Nazu--

Jeder weitere Schritt schmerz fürchterlich, aber ich zwinge mich immer weiter zu laufen. Die Musik treibt mich an. Mittlerweile hat der Regen aufgehört, und jetzt weht ein kühler Wind. Eigentlich ja kein Problem, aber der Wind dringt durch meine nassen Klamotten. Es fühlt sich so an als würden meine Knochen immer unbeweglicher werden. Ich weiß wirklich nicht wie lange ich das noch aushalten kann. Und als wäre, das noch nicht schlimm genug, zehrt jetzt auch mein Magen an meinen Kräften. Ich wage es einen Blick nach hinten zu riskieren, in der Hoffnung, dass ich vielleicht kurz eine Pause machen könnte, oder zumindest langsamer laufen kann. Allerdings ist das was ich sehe nicht ganz das was ich mir erhofft hatte. Hinter mir sehe ich die Gestallten von Leuten, die ziemlich schnell auf holen. Ich drehe mich wieder und kann gerade so einen Baum ausweichen, der plötzlich vor mir ist. Ich muss weiter. Trotz den lahmenden Knochen und dem Monster in meinem Magen laufe ich weiter.

Anscheinend ist das Glück mit mir, denn nach kurzer Zeit lande ich auf einer Straße. Nur ist hier wirklich niemand. Ich will gerade der Straße folgen, als ich ein Schmerz in meinem Bein spüre. Ich schaue runter und sehe, dass da ein Pfeil in meinem Bein steckt. Mit aller Mühe ziehe ich den Pfeil raus und unterdrücke einen dabei aufkommenden Schmerzensschrei. Plötzlich merke ich wie jemand mir hoch hilft und mich wegzieht. Zu meiner Überraschung muss ich feststellen, dass es Lydia ist. Ich schaue mich um und sehe, wie Scott, Liam, Kira und Malia sich zwischen mich und die Jäger gestellt haben. Ich kann aber nicht hören was sie sagen, da ich immer noch Musik höre. Ich werde in einen Wagen gelegt. Kurz darauf steigen auch die Anderen ein. Sie lassen uns einfach gehen? Ich nehme meine Kopfhörer raus und schaue dankend in erleichternde Gesichter.

--Pov. ???--

"Und was machen wir jetzt?" fragt einer meiner Kameraden.

"Wir werden sie jagen. Ich will sie nur für mich!"

Der wahre Wolf [Teen Wolf FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt