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Eine Weile stand ich noch dort, bis es kühler wurde und ich beschloss rein zu gehen. Chris hatte ich den ganzen abend nicht mehr gesehen. Er wollte wohl mit ein paar neuen Freunden ins Kino. Dad musste, wie so oft, länger arbeiten mit der Begründung Geld wüchse ja nicht auf Bäumen. Malwieder war ich allein. Ich lag einfach nur regungslos in meiner decke eingekuschelt und staarte die weiße wand an. Im Hintergrund konnte man leise meinen Fernseher hören. Ich mache ihn oft an, damit ich mich nicht so einsam fühlte, aber es half nicht. Nichts half dagegen. Ich war einsam. Chris versuchte zwar so oft wie möglich bei mir zu sein, aber ich war dennoch einsam. Um genau zu sein, war nicht ich einsam, sondern mein Wolf. Er seente sich nach anderen Wölfen. Nach einem Rudel. Nach meinem mate.

Einige zeit dachte ich nach, bis ich Geräusche hörte. Die Haustür. Sie wurde geöffnet. Wer ist das? Dad war noch arbeiten und Chris wollte erst in einigen Stunden wiederkommen. Aber wer sollte es sonst sein?

Leise stand ich auf und schlich zur Zimmertür. Diese öffnete ich leise einen Spalt weit und spähte hinaus. Niemand zu sehen. Also öffnete ich sie weiter und schlich raus auf den Flur. Die Treppe ging ich ganz langsam und leise hinunter. Niemand zu sehen. Die Geräusche wurden immer lauter. Sie kamen aus dem Wohnzimmer. An der Tür blieb ich stehen und lugte hinein. Der Fernseher war an. Warte mal. Wieso sollte ein Einbrecher FIFA zocken? Chris?

"Chris?" fragte ich unsicher und verwirrt. Dabei trat ich langsam näher zum Sofa und sah die Jungs an. Chris saß mit drei Jungs auf dem Sofa. Einer von ihnen war Cole. Geschockt musterte ich ihn. Er grinste mich an. Die andern zwei kannte ich nicht. Wer sind die?

"Hey Kleine. Ich wollte dich nicht so lange alleine lassen und da dachte ich wieso nicht zocken bei uns statt bei Jason." beichtete er mir. Ich schaute einen der zwei unbekannten an. Ihr Geruch. Ebenfalls Werwölfe. Dereks köter. In dieses Haus kommen keine köter rein. Schon gar nicht seine köter.

"Hey kleine." grinste Cole mich an.

"Cole." erwiderte ich kühl.

"Können wir kurz reden." fragte er mich erwartungsvoll.

"Wenns sein muss." erwiderte ich wieder kühl. Er nickte arrogant und stand auf. Ich rollte mit den Augen und führte ihn in meine Küche.

"Also. Was willst du?" fragte ich genervt. Da wir seid Minuten hier stehen und keiner etwas sagte.

"Wieso hast du Derek abgegelehnt? Er hat sich in seinem Zimmer eingesperrt, kommt selten raus und sieht furchtbar aus. Er redet mit niemandem. Unser Rudel macht sich große sorgen um ihn. Bitte gib ihn doch wenigstens eine Chance. Er will wirklich nur dein bestes-" sagte er flehend, aber ich hielt ihm meine Hand vor den Mund. Was habe ich getan? Oh nein. Wie es ihm wohl grade geht? Jetzt wird er mir eh nie wieder verzeihen und hassen. Wie konnte ich nur? Was hab ich ihm nur angetan. Ich sah ihn zwar kühl und emotionslos an, aber innerlich breche ich zusammen. Nein, stimmt nicht. Ein teil von mir war schon längst zusammengebrochen. Meine Hand zog ich von seinem Mund runter und atmete tief ein. Ich schloss kurz die Augen, öffnete sie aber schnell wieder.

"Wenn er nur mein bestes will, dann soll er mich lassen. Ich kann meine Entscheidung nicht ändern. Egal ob ich wollte oder nicht." sagte ich gereizt. Ich konnte nur schwer meine Tränen zurück halten. Meine Gefühle musste ich zurück halten. Ich durfte keine schwäche zeigen. Nicht jetzt und nicht vor ihm.

"Bitte, gib ihmn wenigstens eine Chance. Wenn nicht für ihn, dann für den Rudel. Wir alle brauchen ihn. Bitte." er sah mich flehend an. Seine Augen zeigten Angst. Angst um seinen Rudel. Angst um seinen alpha. Ich will ihnen helfen, aber kann nicht. Ich bin nicht gut genug. Sie würden mich nicht akzeptieren und falls doch würde ich alle enttäuschen und und verderben stürzten.

"Ich bleibe bei meiner Antwort und jetzt bitte nimm deine köter und zieh ab. Und wehe du sagst nur ein Wort an Chris. Ich schwöre dir, ich bring dich um." zischte ich genervt. Chris durft nicht erfahren, dass ich Cole rausgeschmissen habe. Er würde enttäuscht sein und mich hassen.

"Bitte denk drüber nach. Okay?" ich nickte damit er endlich abzieht. "Versprich es mir." sagte er wieder.

"Okay. Ich verspreche es." sagte ich genervt. Er nickte mir zu und verabschiedete sich mit einer Umarmung, die ich nicht erwiderte. Beziehungsweise nicht erwidern konnte, da sie viel zu kurz dafür war. Ich folgte ihm ins Wohnzimmer. Er Menge ich sollte ihm zehn Minuten geben, damit es nicht so aussah, als würde ich ihn raus schmeißen.

"Oh Jungs. Wir müssen los. Bye Chris." sagte Cole zu den anderen. Beide nickten und standen auf. Sie liefen an mir vorbei.

"Bye Kim." rief Cole mir zu, bevor er die Tür hinter sich schloss. Endlich. Ich wollte keinen von ihnen bei mir haben.

"Willst du reden?" fragte Chris hinter mir. Ich schüttelte den Kopf. "Waren sie auch welche?" fragte er noch. Diesmal nickte ich. Ihm entkam ein 'oh', aber ich ignorierte es und ging wurde in mein Zimmer. Ich legte mich in mein Bett und schloss die Augen. Alles kam wieder hoch. Ich fühlte förmlich wie Derek sich fühlte. Was bin ich nur für ein Wesen ihm so etwas anzutun?

Voller Zorn schrie ich in mein Kissen und weinte mich in meinen schlaf...

Derkes Pov

Wieso tut sie mir das an? Ich sehe doch wie sie es verletzt? Ich will sie dich nur glücklich machen. Wieso akzeterit sie mich nicht? Was hab ich ihr getan? Hab ich was falsches gesagt? Getan? Bitte. Ich muss wissen, wieso.

Seid Stunden Sitze ich hier in meinem Zimmer und staare meine decke an. Immer wieder die selben fragen. Immer wieder klopft irgendwer an meine Tür an, aber ich reagiere nicht. Innerlich zerbreche ich. Aber das schlimmste ist, dass ich weiß, dass es ihr genauso ergeht. Wieso tut sie mir und sich selbst, dass an?

Wieder klopft jemand an der Tür und wieder reagiere ich nicht. Das letzte was ich will ist Mitleid. Ich will nur sie. Ich brauche nur sie. Und sie braucht mich. Ich sehe es. Ich fühle es. Und ich weiß es einfach. Wieso währt sie sich so?

"Schätzchen, bitte las mich herein." ertönt die besorgte Stimme meiner Mom. Nach Kurzer Zeit stehe ich auf und öffne die Tür.

"Was ist passiert? Bitte rede mit mir. Ich mach mir solche sorgen um dich. Es verletzt mich dich so zu sehen." bricht sie die stille. Ich erzähle ihr alles und sie hört geband zu.

"Ich glaube ich weiß, was los ist. Sie ist genau wie ich war. Als ich deinen dad traff, war ich hin und weg. Er musste mich eine Weile über reden bis ich mit ihm ausging. In einem teuren Restaurant führte er mich aus, dort erzählte er mir alles über Werwölfe und dass ich seine mate sei. Er erzählte mir alle aufgaben einer luna. Mit einem mal hatte ich riesige Angst mit ihm zu leben und luna zu werden. Die aufgaben einer luna haben mir Angst gemacht und ich habe mich dieser nicht gewachsen gefühlt. Ich habe mich geweigert ihn zu akzeptieren, aber hat um mich gekämpft. Er meinte, dass wir gemeinsam alles schaffen werden. Und da hab ich mich getraut und nun habe ich einen tollen Ehemann und einen wunderbaren Sohn. Derek. Alles was ich damit sagen will ist, dass sie wahrscheinlich Angst hat nicht gut genug zu sein. Gib sie nicht auf und kämpfen um sie." sagte sie Seelenruhig. Bei ihrer Geschichte sah sie mich verträumt und lächelnd an.

Wir redeten noch eine Weile, bis wir zum Abendessen runter gangen. Und jetzt bin ich mir sicher. Ich muss um Kim kämpfen. Niemals werde ich aufgeben. Bis zum letzten Atemzug...

Alphas MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt