Kapitel 14

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Soldaten der East India Traiding Company stürmten in die Bäder. Mit lautem Gebrüll feuerten sie ihre Bajonetten ab, töteten einige der Piraten. Sofort wurden wir in den Kampf mit eingebunden. Elegant wehrte ich einen Angreifer ab, schnitt einem anderen den Bauchraum auf. Rückwärts stolpernd prallte ich gegen einen Mann, erstach ihn, bevor er reagieren konnte. Mit vereinter Kraft versuchten wir Sao Fengs Stützpunkt zu verteidigen, doch es waren zu viele Männer der Navy. Von allen Eingängen strömten sie in die Thermen, wir hatten keine Chance. Wie in Zeitlupe fielen Piraten und Söldner zu Boden, Blut tränkte den gesamten Raum, lief durch die Ritzen des Holzes. Eine von Martys Bomben explodierte unter uns, verschaffte den Piraten Zeit zu entkommen. So schnell wie möglich flüchteten wir durch die Straßen und Gassen der Stadt, kämpften weiter gegen die Soldaten. Brutal und mitleidslos töteten wir jeden, der uns den Weg versperrte. Ich würde mich nicht als blutrünstig bezeichnen, aber lngsam fing es an Spaß zu machen das Leben der Gegner zu beenden. Aufeinmal ging eine Bombe hoch und zerfetzte einen Trupp der Navy. Währenddessen lieferte ich mir einen erbitterten Kampf mit einem Leutnant. Die Säbelspitzen prallten gegeneinander,wichen dem Angriff des Gegners aus, wussten was der jeweils andere als nächstes vor hatte. Plötzlich flog ein Feuerwerkskörper zwischen uns lang,sorgte dafür, dass er abgelenkt war. Ich nutze meine Chance und versenkte meinen Säbel in seinem Bauch. Schwer atmend sank er zu Boden, Blut strömte aus der klaffenden Wunde. Dreckig grinsend hockte ich mich neben ihn, spielte mit seiner Perücke :„ Ich könnte euch erlösen und euch vor dem langen qualvollen Tod bewahren, wenn ihr mir meine Frage beantwortet." röchelnd nickte der Mann, der Schmerz spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. "Wisst ihr etwas über den Verbleib von James Norrington ?" "Ja... er... er ist wieder bei der Navy ... Commodere, versteht sich ne ? Beckett gab ihm seinen .... seinen alten Posten wieder .. im Gegenzug fü ... fü .. für das Heeeerz .... Er .. er ist bei Lord Beckett ... auf dem Sch.. Schi... Schiff ... mehr weiß ich nicht .... bitte ... erlöst mich..." Dankbar nickte ich, richtete mich auf und bohrte meinen Säbel in sein Herz, der gezielte Stich setzte seinem Leid ein sofortiges Ende. Das letzte Glitzern in seinen Augen verschwand und er sah leer zum Himmel hinauf. Schnell lief ich zu den anderen. "Wo ist Sao Feng ?" fragte Elizabeth ihren Liebsten. "Er deckt uns den Rücken und trifft uns in der Schiffbruchbay." antwortete jener kalt. "Kommt." befahl und Tai Huang, der Anführer der Crew. Wir nickten und folgten ihm in den Hafen. An Bord der Hai Peng angekommen, machten sich die Männer daran sie seetauglich zu machen. Schon bald legten wur ab, mit dem Kurs nach Norden. Ich stand neben Tia Dalma, sah genau wie sie zur brennenden Stadt. "Sao Feng kann sich nirgends mehr verkriechen, denkt ihr, er achtet den hohen Rat ?" wir wendeten unsere Blicke nicht vom Geschehen ab. "Ich kann es nicht sagen, das Böse beherrscht diese Gewässer. Ein Dämon, der selbst die blutrünstigsten Piraten um Knade winseln lässt..." Trauer lag in ihren Augen. Mitfühlend legte ich eine Hand auf ihre Schulter und flüsterte :„ Für euch würde er sich sicherlich ändern, Calypso. Er liebt euch, nur euch, aber die Liebe hat ihn teils auch zu dem gemacht was er heute ist... sprecht mit ihm ..." "Wenn das alles nur so einfach wäre ..." eine einzelne Träne rann ihr über die Wange, bevor sie sich von mir abwendete und ging.
Seufzend ging ich unter Deck und legte mich in eine der Hängematten.
James war also am Leben, er hatte es geschafft von der Insel zu gelangen. Er arbeitet für Beckett, diesem Monstrum, war wieder auf der Seite meiner Feinde. In seinen Augen gehörte ich zu den Bösen, zu denen die Unheil und Schrecken über die Küstenbewohner und Seefahrer brachten, Ungeziefer das beseitigt, ausgerottet werden muss. Zur Show gestellt vor Menschenmassen am Strick hängend, der leblose Körper später achtlos in ein Massengrab geworfen. Wenn ich ihn je wiedersehen würde, hätte er keine andere Wahl als mich zu töten. Was solls, ich bin der Abschaum der Gesellschaft, eine Waise, eine Ausgestoßene, eine Mörderin, die es lieber hat unter Piraten zu weilen, als ein anständiges Leben als Kellnerin in Port Royal zu führen. Aber hätte ich diesen Pfad gewählt, hätte ich James nie kennen gelernt, hätte mich nie in diesen wundervollen Mann verliebt. Ich vermisse ihn und jeder Tag ohne ihn raubt mir einen Teil meiner Lebensfreude. Ich denke, ich sollte ihn versuchen zu vergessen. Selbst wenn alles anders wäre, wäre ich nicht viel mehr als eine Freundin, ich hätte ihm nichts zu bieten, denn ich bin arm, ohne Bildung und ein verkorkstes Mädchen, ich könnte nie so perfekt sein, wie Elizabeth. Leider ist sie sein Ideal von Frau... kann ich auch verstehen, immerhin ist sie hübsch, edel, elegant, höflich, freundlich, lustig, klug .... Deshalb lieben James, Will und Jack sie ja auch ... Dennoch würde ich nie mein Leben gegen ihr altes eintauschen wollen, ich liebe die Freiheit, diesen Nervenkitzel bei jeder Begegnung mit der East India Traiding Company, die Gesellschaft von Piraten, die Unbändigkeit der See. Eigentlich war alles perfekt, bis auf die Tatsache, dass die Liebe mir Kummer und Sorgen bereitete. Ich sollte aufhören darüber nachzudenken, schließlich sollte ich mich darauf konzentrieren die Karte zu entziffern, damit wir Jack bald wieder unter den Lebenen haben.

Traurig schloss ich meine Augen und fiel in einen traumlosen, jedoch erholsamen tiefen Schlaf.

Everything changed - Pirates of the Caribbean   - PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt