Kapitel 6

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Einen Monat waren wir schon unterwegs. Keiner von uns wusste so genau wo es hinging, nur Jack. Die Royal Navy , genauer gesag James Norrington war uns seit dem Tag unserer Flucht aus Port Royal dicht auf den Fersen. Sie hatten überall ihre Stützpunkte, wir konnten nirgends anlegen um Vorräte, die langsam immer knapper wurden, besonders da wir ein hungriges Maul mehr zu stopfen hatten, da wir einen Seemann ,der allein auf dem Meer trieb aufnahmen ,aufzufüllen.

In einer ruhigen Nacht stand ich an der Reling, sah auf das Meer hinaus und genoss die Stille, die so selten geworden war. Aufeinmal tauchten Lichter auf, keine 200 Meter weit weg. Durch das klare Licht des Mondes konnte man drei Schiffe erkennen , Schiffe der Navy. Sofort stürmte ich zu Jacks Kajüte:" Captain , feindliche Schiffe kreuzen unseren Weg. Norrington hat uns gefunden." Sofort sprang Jack auf, lief hinaus und sah durch sein Fernrohr. "Noch haben sie uns nicht bemerkt und es wäre besser, wenn das so bleiben würde..mach die Lichter aus Ally und sorg dafür, dass sich keiner irgendwie bemerkbar macht." " Aye Capain." sofort löschte ich alle Lichter, ging herunter zu Crew und gab ihnen Bescheid. Sie nickten artig und begaben sich leise auf ihre Posten, dabei fiel mir auf , dass ein Crewmitglied fehlte. " Marty , wo ist der Neue ? " er zuckte nur mit den Schultern. Aufeinmal erklang ein Kanonenschuss. Augenblicklich rannte ich zu den Kanonen und hielt dem Mann meinen Dolch an den Hals "Schön brav mitkommen, sonst saut hier jemand das schön geschrubbte Schiff ein." ich stieß den Mann vor mir her und zusammen gingen wir an Deck. "Captain ich glaube wir haben einen Verräter in unseren Reihen." während ich das sagte trat ich dem Mann von hinten zwischen die Beine, er sank auf die Knie und hatte wieder die eiskalte Klinge an seiner Kehle sitzen. " Aye, das glaube ich auch. Töte ihn." "Mit Vergnügen, Jack. " ich wollte schon meine Klinge durch seine Haut ziehen als ich bemerkte , dass ein anderes Schiff direkt neben uns auftauchte. James Norrington persönlich stand an der Reling. " Halt!" schrie er. Für einen kurzen Moment war ich abgelenkt und der Verräter konnte sich aus meinem Griff befreien, jagte mir mitten in seiner Bewegung seinen Dolch, den er bis zu jenem Augenblick versteckt hielt, in den Bauch. Ein stechender Schmerz zog sich durch meinen Körper. Das heiße Blut floss in Strömen an mir herunter, die Wunde klaffte. Wie aus Reflex holte ich mit dem Dolch aus und ritzte ihm die Kehle auf, das Blut spritzte mir ins Gesicht. Geschockt taumelte ich rückwärts, zog den Dolch aus meinem Inneren und drehte mich langsam zu James , meine Hand war blutverschmiert, dann kippte ich nach hinten, ließ dabei den Dolch los und atmete immer schwächer. Meine Augenlider wurden immer schwerer, die Geräusche wurden immer leiser und langsamer, das letzte was ich hörte waren Schreie und Kanonenschüsse, ein brechender Mast.
Als ich meine Augen langsam wieder öffnete sah ich die besorgten Gesichter von Jack und Gibbs, nachdem ich mich durch starkes blinzeln an das grelle Tageslicht gewöhnt hatte. Es kam mir vor, als hätte ich Jarhunderte lan geschlafen "Hallo Schätzchen , du hast uns ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Gut , dass du wieder unter den Lebenen weilst. " Jack grinste mich erleichtert an. "Was ist passiert ... ?" fragte ich vorsichtig. " Nachdem du fast gestorben wärst hat Gibbs sich sofort um dich gekümmert und wir haben Norringtons Schiff zerlegt. Er sah sehr mitgenommen aus , als du zu Boden gegangen bist, aber da war er nicht der einzige. Nunja wir sind noch auf der Flucht ... " " Na da hab ich ja zum Glück nicht all zu viel verpasst " grinse ich und wollte mich grade aufrichten doch Gibbs drückt mich wieder zurück ins Bett:" er wäre besser wenn du noch etwas liegst , die Wunde braucht noch etwas um zu heilen. " seufzend glitt ich zurück und starrte an die Decke. Die Tage vergingen und wir kamen unserem Ziel immer näher. Ich durfte mittlerweile wieder meine Aufgaben erledigen.
Ein heftiges Unwetter tobte, als uns James und seine Mannschaft wieder einholten. Der Wind kam von einer ungünstigen Seite, sodass wir unseren Vorteil nicht sonderlich ausnutzen konnten. Wellen überspülten das Schiff, der Regen peitschte uns ins Gesicht der raue Wellengang der See machte dem Schiff schwer zu schaffen. Glücklicherweise wendete sich der Wind und wir konnten einen beachtlichen Abstand zwischen uns und Norringtons Flotte legen. Aufeinmal bildete sich ein Hurrikane und jagte direkt auf James Flotte zu. Man hörte die Schreie der sterbenen Männer bis zur Pearl. Geschockt standen die Crew und ich am Heck unseres Schiffs und starrten auf die Stelle , wo einst die anderen Schiffe waren. Die Wahrscheinlichkeit das jemand überlebt hatte war sehr gering. Und wir wollten auch nicht umkehren um welche zu suchen.
Das hätten wir sein können ... ich hasste die East India Traiding Company , aber einen solchen Tod hatte niemand verdient. James und seinen Leutnant Groves kannte ich schon sehr lange, sie waren gute Männer,nur auf der falschen Seite.

Tage später erreichten wir mitten in der Nacht eine Felseninsel, auf der eine mächtige furchteinflößende Festung stand. Raben kreisten um die Türme und gequälte Schreie erklangen aus ihrem Inneren. "Wartet hier auf mich. Ich bin in 3 Stunden wieder hier." flüsterte Jack und verließ in einem Beiboot seine geliebte Pearl.
"Ally keiner weiß etwas über dich , erzähl uns doch allen mal was " Marty sah mich gespannt an. "Nun gut , ich erzähle euch meine nicht all zu lange Geschichte. Ich wurde vor 19 Jahren geboren. Meine Mutter, eine junge schwarzhaarige hübsche Frau namens Hayden Murphy, starb bei meiner Geburt und so kam ich in das Waisenhaus in Port Royal. Die Erzieher hassten mich,schlugen mich, und das nur weil ich nicht zu bändigen war und frei sein wollte. Oft lief ich weg, verbrachte Stunden am Meer oder traf mich mit meinem alten Freund William Turner, den ich im alter von 11 Jahren kennen lernte. Eines Nachts , bei einem meiner Streifzüge begegnete ich James Norrington. Er war sehr freundlich und höflich zu mir, verstand sogar , weshalb ich nicht zurück wollte. Doch mit der Zeit veränderte sich alles. Will lief Elizabeth hinterher, James hatte nurnoch seine Karriere im Kopf und ich ? Tja ich musste bis kurz vor Jacks Ankunft im Waisenhaus leben , wurde eingesperrt. Und nun bin ich hier, auf der Black Pearl in einer Piratencrew." keiner sagte was , sondern starrte mich nur an. Ich lächelte kurz und sah auf den Boden " Nicht spannend , ich weiß. Aber meine Jugend hat mich geprägt und mich so gemacht wie ich jetzt bin. Außerdem wolltet ihr meine Geschichte hören." Die Crew nickte nur und ging dann ihrer Arbeit nach.
In den frühen Morgenstunden kehrte Jack endlich zurück. "Das war doch irgendwie anders geplant ? " sagte Gibbs. " Komplikationen entstanden, dauerten an und wurden überwunden. " antwortete er. " Also hast du bekommen weshalb du rein gegangen bist. " " Ich denke die Crew hätte etwas spektakuläreres erwartet, etwas glänzendes. Nach der Isla de Muerta Sache bei der sich das Meer die Insel samt Schatz zurück geholt hat. " " Und die Royal Navy uns durch den Atlantik jagt. "meinte einer der Jungs " Und der Hurrikan " ergänzte Marty. " Alles in einem scheint es schon eine Weile her zu sein , dass wir dem ehrlichen Piratenhandwerk nachgingen" Gibbs sah Jack eindringlich an. " Glanzheit ? " fragte der Captain. " Aye, Glanzheit" " Seht ihr das etwa alle so ?Dass der liebe alte Jack eure Interessen nicht ausreichend vertritt? " Die Crew schwieg nur Cotton's Papagei brabbelte etwas unverständliches, woraufhin Jack die Pistole auf ihn richtete. " Lasst den Vogel aus dem Spiel und zeigt uns lieber was auf dem Stofffetzen drauf ist. " Aufeinmal tauchte Jack der Affe auf und riss Jack den Fetzen aus der Hand ,woraufhin er auf ihn schoss. " Jack du weißt doch , dass das nichts bringt!" versuchte Gibbs ihn zu beruhigen " Doch mir schon ! " sagte Jack trotzig. Marty lief zu dem Stoff und hob ihn auf :" es ist ein Schlüssel ! " " Nein , noch viel besser als das. Es ist eine Zeichnung eines Schlüssels " sagte Jack stolz,:" Gentleman was pflegen Schlüssel zu tun ? " " Sie schließen Sachen auf. "gab ich gelangweilt von mir. " Und was immer dieser Schlüssel aufschließt , dort drinnen ist etwas wertvolles, also brechen wir auf und suchen was der Schlüssel aufschließt. " Gibbs setzte sein freundliches Hamstergesicht auf. " Nein. Denn ohne diesen Schlüssel können wir nicht aufschließen, was wir nicht haben, was er aufschließt. Also was für eines Sinn würde es machen das zu finden , was er aufschließt , was wir nicht haben, ohne zuerst den Schlüssel gefunden zu haben, der das aufschließt ?" " Also suchen wir den Schlüssel ? " Was für ein wirres Gerede. Gibt es noch mehr Fragen ? " " Und haben wir einen Kurs ? " " Aye setzt die Segel in eine allgemeine diese Weg Richtung " und zeigte in eine willkürliche Richtung. Wir setzten die Segel und fuhren in einem aufziehendem Gewitter los.
Auf dem Weg liefen wir einen Hafen an , um unsere Vorräte aufzustocken. " Jack. Ich werde nicht mitkommen. " mit einem fragenden Blick sah mich Jack an, sagte jedoch nichts und ließ mich gehen. Ich ging von Bord und wanderte durch die kleine Hafenstadt. Ich brauchte Land unter meinen Füßen, außerdem wollte ich mich auf die Suche nach meinen Vater machen, vielleicht kannte ihn jemand, oder konnte mich nach Tortuga bringen.

Everything changed - Pirates of the Caribbean   - PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt