Kapitel 11

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"Barbossa." sagte Will kalt. "Aye, der bin ich." dreckig grinsend sah er sich im Raum um. "Und wie gedenkt ihr fortzufahren ? Uns fehlt ein Schiff, mit dem wir eine solch gefährliche Reise vollführen können." ich erhob mich von meinem Platz und ging auf den Mann zu. "Das lasst nur meine Sorge sein, my Lady. Ich habe einen alten Freund, er wird uns bestimmt helfen. Doch zu aller erst müssen wir zu ihm gelangen, dazu müssen wir einen Hafen finden. Tia Dalma, meine Werteste, wisst ihr wo einer ist ?" er schritt im Raum umher, betrachtete seine neue Crew beurteilend. "Durch den Wald. Ihr braucht eine Führung, um euch nicht zu verlaufen und kläglich zu sterben. Ich werde mit euch kommen, mich an Bord zu haben wird euch positiv nützen." die Frau packte einige Tinkturen, Kräuter und ähnliches in einen Beutel. "Aye! Machen wir uns auf den Weg." sagte Barbossa abenteuerlustig, doch Will bremste ihn. "Wir sollten die Nacht hier verbringen. Am Tag sieht man mehr und kommt schneller voran. Wir sind müde, das würde alles nurnoch erschweren." "Mister Turner, soweit ich weiß leite ich diese Reise, aber ich denke ihr habt recht. Ein wenig Schlaf kann hilfreich sein. Morgen bei Sonnenaufgang brechen wir auf, und keine Widerrede." wir nickten alle, keiner war auf eine Diskussion mit Barbossa aus. Die Männer legten sich schlafen, schon bald war nurnoch das friedliche Schnarchen von Gibbs zu hören. Lautlos erhob ich mich, ging heraus auf den kleinen Balkon, betrachtete nachdenklich das trübe Wasser. Elizabeth kam zu mir, stellte sich neben mich. Lange Zeit schwiegen wir, doch sie durchbrach letztendlich die Stille. "Es war mein 16 Geburtstag. Ich lief mit meinem Vater und James durch die Straßen. Es war so viel los, alle bereiteten die Feier vor, Händler versuchten noch schnell ein gutes Geschäft zu machen. Und dann sah ich ein hübsches schwarzhaariges Mädchen, vielleicht ein bis anderthalb Jahre jünger als ich. Neben ihr stand eine ältere sehr streng aussehende Frau, die ihr etwas ins Ohr flüsterte und auf einen Obsthändler zeigte. Das junge Ding nickte unsicher und schlenderte auf den Stand zu. Während der Händler mit einem Kunden feilschte, stahl sie einige der Obstarten. Doch es blieb nicht unbemerkt. 'Diebin' schrien einige Passanten, woraufhin das Mädchen die Flucht ergriff. James hetzte ihr nach, ich wollte ihn zurückhalten, doch er war schon weg. Ich wusste nicht, was danach geschah. James erzählte mir nichts, vielleicht kannst du die Geschichte beenden." ich seufzte kurz und nickte dann. "Sie lief, als wäre der Teufel hinter ihr her. Ein Mann packte sie unsanft von hinten an ihrer Hüfte, wirbelte sie herum, starrte sie an. Das junge Mädchen brachte keinen Ton heraus, krallte den Beutel fest. Der Mann griff sie am Arm, zerrte sie zum Waisenhaus, sprach mit den Leuten dort. Nachdem er weg war, nahmen sie dem Mädchen das Obst weg, sperrten sie in den dunklen Keller. Viele Stunden vergingen , bis sich die Tür öffnete. Der Heimleiter kam herein, zog sich seinen Gürtel aus und schlug damit auf das verängstigte Wesen ein, bis es blutig war, sich nicht mehr zu bewegen wagte. Tage ohne Essen und Wasser vergingen bis das Mädchen das Tageslicht wiedersah." Elizabeth sagte nichts. Stumm sah ich wieder auf das Wasser. "Was denkst du, wie es weiter gehen wird ?" besorgt sah sie mich an. "Um ehrlich zu sein weiß ich es auch nicht. Ich denke mal, dass wir einfach schauen müssen, was das Schicksal für uns bereithält."

Am nächsten Morgen half ich den anderen Proviant vorzubereiten. Kaum war der Himmel in einem schönen azurblau gefärbt begannen wir unsere Wanderung. Mühsam kämpften wir uns durch den tiefen Dschungel, fünf Tage verbrachten wir in ihm, bevor wir den rettenden Ausgang fanden. "Einen halben Tagesmarsch sind wir noch von der Stadt entfernt. Wir sollten die Nacht durch wandern, es gibt dort tagsüber sehr viele Söldner der East India Traiding Company. " warnte uns Tia Dalma. Seufzend liefen wir weiter. Meine Füße schmerzten und meine Kraft verließ meinen Körper von Schritt zu Schritt. Schlapp verfolgte ich die Gruppe, blieb immer weiter hinten, zusammen mit Barbossa. "Ich kenne euer Gesicht..." sagte er. "Ich weiß, das habt ihr schonmal erwähnt. Isla de Muerta, falls ihnen das beim Denken helfen sollte." gelangweilt sah ich ihn an. "Verzeiht dem armen alten Herren seine Vergesslichkeit, Mrs. Ich erinnere mich wieder, aber ich muss sagen , ihr seht einer Frau , die ich einst kannte sehr ähnlich." "Erzählt mir mehr, Mr. Barbossa." bat ich ihn. "Ich denke nicht, dass dies der geeignete Augenblick ist, um aus dem Nähkästchen zu plaudern. Ihr solltet nicht zu weit zurück bleiben. Die anderen warten sicherlich nicht." ich antwortete nicht mehr und lief den anderen schnell hinterher, von hinten hörte ich Barbossa noch leise Lachen. Dieser Mann war mir unheimlich. Die Sterne funkelten am Firmament, als wir die Stadt erreichten. "Es ist besser, wenn wir uns aufteilen , so ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir unentdeckt bleiben. Ich schlage vor, dass es Zweiergruppen sind." riet ich der Gruppe, bevor sie unüberlegt in die Stadt stürmten. "Aye ! Dann teil du uns doch mal auf Ally." William sah mich zynisch an. "Liebend gern, Mr. Turner. Wir gehen in 5 Minutenabständen in die Stadt. Marty, Cotton ihr zuerst. Danach Elizabeth und Tia Dalma. Barbossa, William ihr als nächstes. Ragetti und Pintel ihr kommt danach und bitte versucht ein einziges Mal euch zusammen zu reißen. Gibbs, wir gehen zum Schluss, um vielleicht den anderen zu helfen. Ok. Los." Die Gemeinschaft nickte, es gab keine Wiederrede, schließlich ging ein Streit mit mir selten gut aus.
Gibbs und ich waren dran. Geduckt schlichen wir durch die Gassen. Das dämmrige Licht gab uns Schutz. Nach einiger Zeit gab ich unsere Deckung auf, ging seelenruhig durch die Sraßen, harkte mich bei Gibbs unter und grüßte vorbeiziehende Wachen. Sie glaubten tatsächlich, dass wir ein armes Vater-Tochter-Gespann waren und ließen uns ziehen. Nach einigen Verzögerungen erreichten wir schließlich den Hafen. Zu meinem Erfreuen waren alle anwesend. "Dein Plan hat tatsächlich funktioniert, ich bin beeindruckt." sagte Will. "Tja Willyboy einer muss doch gute Vorschläge haben und uns weiterbringen." antwortete ich arrogant. Fassungslos sah er mich an, doch ich ignorierte seinen Blick gekonnt und wandte mich zu Barbossa :"Und nun ?" "Und nun suchen wir uns ein Schiff, dass die glorreiche Ehre hat uns nach Singapur zu bringen." "Aye, Captain. Ich habe auf unserem Weg gehört, dass ein Seemann eine erfahrene Crew für sein Schiff braucht. Er hat etwas für einen reichen Händler in Singapur zu verfrachten." warf Marty ein. "Sehr gut, dann werden wir dem verehrten Herren mal einen Besuch abstatten." Barbossa lächelte und wir machten uns auf den Weg. Barbossa führte alleine das Gespräch mit dem Mann. Keine halbe Stunde später kam er grinsend zu uns. "Unser neues Schiff heißt Rising Sun ihr lieben. Also ihr faulen Lumpen, ab an Bord." "AYE!!" schrien wir, liefen über den Steg. Schon bald fanden wir sie, ein wunderschönes goldgelbes Schiff mit weinroten Segeln lag im Hafen. Schon Morgen würden wir Jack wieder ein Stückchen näher kommen.

Everything changed - Pirates of the Caribbean   - PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt