Kapitel 25

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Zurück in der Schiffbruchbay brachten wir die Verletzten in einen Orts eigenen Krankenraum. Die Betten waren voneinander getrennt, so hatte jeder sein eigenes Zimmer. Insgesamt hatten wir 15 Schwerverletzte, die die Ärzte auf trab hielten. Die anderen kamen ohne ärztliche Versorgung klar, darunter auch ich. Viele kleine Schnittwunden zierten meinen Körper,zwar waren einige tiefer als andere, jedoch nicht lebensgefährlich. Jack saß auf einem Stuhl neben dem 'Krankenzimmer'. Ich lief zu ihm und setzte mich neben ihn. "Gut gekämpft, Prinzessin." er grinste mich an. "Du auch." ich lächelte, lehnte mich an seine Schulter. Er legte seinen Arm um mich, zog mich enger zu sich. Ich seufzte, schloss die Augen und kuschelte mit ihm. "Ich werde dich vermissen, wenn es wieder auf Fahrt geht..." sagte er. "Warum ? Wer sagt, dass ich nicht mitkomme ?" ich blickte fragend zu ihm hoch. "Ich denke mal, dass du bei ihm bleibst." er deutete mit seinem Kopf aufs Krankenzimmer. Ich schüttelte vorsichtig den Kopf. "Ich denke nicht, dass das so sein wird. Er liebt mich garantiert nicht.. irgendwann wird er eine passende Frau finden, mit ihr glücklich sein. Und wenn das passiert möchte ich weit weg sein, um genau das nicht sehen zu müssen. Ich will nur das beste für ihn, jedoch ist das beste für ihn nicht gleichzeitig auch das beste für mich." traurig blickte ich Jack an.
"Woher willst du das wissen, Ally ? Weiß er denn, was du empfindest ...?" fragte Jack.
"Jack nein, aber ..." begann ich.
"Nichts aber. Du musst es ihm sagen..." unterbrach mich Jack.
Stumm nickte ich, stand auf und lief zu James' Bett. Schlummernd lag er da, hatte einen Verband um seinen Kopf. Ich setzte mich auf sein Bett, strich ihm über seine Wange. "Oh James ...", ich seufzte, sah zu ihm. Stur schlief er weiter, machte keine Anzeichen aufzuwachen und mich aus seinen strahlend grünen Augen anzusehen.
Stunden verbrachte ich an seinem Bett, sprach leise mit ihm. Es wurde immer später, langsam fielen mir die Augen zu, doch plötzlich griff jemand nach meiner Hand. Verwundert und sofort hellwach sah ich James an. Müde blinzelnd sah er mich an. "James..." flüsterte ich. "Ally... was ist passiert .... ?"fragte er. "Ich weiß es nicht .. irgendetwas hat dich am Kopf erwischt und dich somit außer Gefecht gesetzt. Wir haben dich dann hier her gebracht .. " antwortete ich ihm. "Ich glaube ich erinnere mich. Ich habe dich gesucht... ich wollte wissen, was du mir sagen wolltest ... aber du warst weg und mich hat einer angegriffen... wir sind dann kämpfend in die Kajüte rein und er hat mich mit der Faust am Kopf erwischt ... sofort wurde alles schwarz ..." er rieb sich den Kopf und stöhnte kurz auf. "Lass das lieber ..." ich nahm seine Hände und legte sie auf seinen Bauch. "Was ist mit Elizabeth ? Geht es ihr gut ?" fragte er. "Frag sie doch selbst !", zischte ich, stand auf und wollte gehen, doch er packte mich am Handgelenk und zog mich zurück. "Was ist los ?" er sah mich verwirrt an. "Ich liebe dich,aber sonst ist nichts, neeee." platzte es aus mir heraus. Er ließ mich los, schwieg und blickte zu Boden. Tränen stiegen mir in die Augen und ich rannte raus, irgendwo hin, wo ich alleine war. Mein Weg führte mich über viele marode Holzbrücken, hinauf auf die Klippen. Oben angekommen setzte ich mich an den Rand, meine Füße baumelten in der Luft und ich ließ meinen Tränen freien Lauf. Stunden vergingen und irgendwann waren auch meine Tränen erstickt. Bibbernd sah ich auf das Meer hinaus, dichte Nebelschwaden zogen auf, eine wohltuende Ruhe lag in der Luft. Aufeinmal hörte ich Schritte, die sich von hinten näherten. Jack ließ sich neben mir nieder, blickte mich stumm an. Ich seufzte, kuschelte mich an ihn. Er drückte mir einen Kuss auf den Kopf. "Ich werde mit dir kommen ... Die See ist mein Zuhause, sie ist ein Teil von mir und ich könnte nicht mehr ohne sie leben." flüsterte ich. "Aye, wie du wünschst Liebes. Allerdings wird er auch mitkommen. Genauso wie Gibbs, Marty, Mullroy, Murtogg, Pintel, Ragetti, Cotton, Cotton's Papagei, Groves und dieses kleine Mistvieh. Barbossa, die schleimige Qualle lassen wir hier." sagte er. Ich kicherte, zwar konnte das kleine Äffchen nerven, allerdings war es sonst ein liebes, kleines, flauschiges, energiegeladenes Fellbündel. Und Barbossa ? Der würde mitkommen, egal wer oder was sich ihm in den Weg stellt. Niemals würde er die Pearl alleine mit Jack lassen. Die beiden können nicht mit, aber auch nicht ohne einander. "Versprich mir, dass wir für immer Freunde bleiben, egal was geschieht."bat ich ihn. "Ich verspreche es." flüsterte er. "Danke" hauchte ich. Stundenlang saßen wir schweigend nebeneinander, die Sonne tauchte schon wieder am Horizont auf. Wir beschlossen zurück zu gehen, die Pearl seetauglich zu machen. Ich half den Männern das Schiff und die Segel zu reparieren. Am nächsten Tag wollten wir in See stechen, bis dahin sollte es den verletzten Crewmitgliedern wieder gut gehen. Unbekannte Gewässer, geheime Orte und prachvolle Schätze warteten darauf von uns entdeckt zu werden.

Everything changed - Pirates of the Caribbean   - PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt