Kapitel 9

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Eng aneinander gequetscht saßen wir in der winzigen Nussschale. "Du bist zu schnell" nörgelte Pintel. "Und du bist zu langsam, wir wollen doch nicht, dass der Kraken uns kriegt." entgegnete ihm sein Neffe Ragetti. "Ich spar mir meine Kraft auf für den Moment , wenn er kommt und ich glaube sowieso nicht, dass es Kraken heißt. Ich habe immer gehört, dass man Krake sagt." "Mit hinten ohne n?" "Mhm" "Nein nein nein nein nein Kroken wird es original Skandinavisch ausgesprochen, da ist Kraken viel näher dran." "Wir sind aber keine original Skandinavier.Krake. " "Das ist ein mythologisches Ungeheuer, ich darf es nennen , wie ich will." Kopfschüttelnd sah ich zur Seite und wartete bis wir ankamen. Die Unterhaltungen zwischen Pintel und Ragetti waren immer sehr amüsant, sie konnten unbewusst immer die Stimmung verbessern. Als das Wasser flach genug war sprangen alle aus dem Boot. "Bewacht das Boot, denkt an die Tide und Finger weg von meinem Dreck." mit einer Schaufel bepackt stapfte Jack an Pintel und seinem Neffen vorbei. Elizabeth hielt den Kompass in der Hand und lief über den Strand. James, Jack und ich folgten ihr bis zu einer leicht bewachsenen Düne. "Ach der funktioniert nicht.Er zeigt gewiss nicht auf das, was man am meisten will" trotzig ließ sich Elizabeth in den Sand fallen. Ich ging zu ihr hockte mich hin und nahm den Kompass in die Hand. "Mag vielleicht daran liegen, dass du momentan nicht weißt, was du möchtest." lächelnd blickte ich auf den Kompass und ging zwei Schritte von ihr weg. "Jack. Hier." James fing sofort an zu graben, während ich faul im Sand lag und Jack's Wunderkompass näher betrachtete. Er zeigte ich keine Richtung, drehte sich immer wieder. Als es mir zu bunt wurde klappte ich ihn zu und drückte ihn seinem eigentlichen Besitzer in die Hand. Ein dumpfes Geräusch erklang. Sofort sprangen wir auch und liefen zu James. Gespannt blickten wir herunter und dort war sie, die berühmte Truhe Davy Jones'. Jack hob die Kiste heraus und stieß mit dem Spaten das Schloss auf. Vorsichtig öffnete er jene und durchwühlte sie. Er holte eine kleinere Truhe heraus. Wir lauschten an ihr, 'bummbumm bummbumm'. "Es stimmt" flüsterte Elizabeth. "Ihr habt tatsächlich die Wahrheit gesagt." meinte James. "Das tue ich ziemlich häufig und immer wieder seid ihr überrascht." "Aus gutem Grund" wir fuhren herum und dort stand Will. Elizabeth sprang quietschend vor Freude auf und sprang ihrem Verlobten in die Arme. Die beiden küssten sich hungrig und lagen sich eng in den Armen, sahen so glücklich aus. Mein Blick wanderte über den angewiedert aussehenden Jack zu James, dessen Augen voller Schmerz waren. Augenblicklich zog sich etwas in mir zusammen , ich fühlte mich so leer, und ich wusste nicht weshalb. "Wie kommst du denn hier her ?" fragte Jack leicht irritiert. "Schildkröten mein Freund. Ich habe sie an meine Füße gebunden" erwiederte William nur grinsend. "Ist gar nicht so einfach, hab ich Recht ?" "Aber ich bin dir zu Dank verpflichtet Jack." "Wieso denn das ?" "Nachdem du mich hinterhältig auf das Schiff gelockt hast, um deine Schuld bei Davy Jones zu begleichen..." "Was ...?" verwirrt sah ich die Männer an. "Bin ich endlich meinem Vater wiederbegegnet. " endete Will. "Na dann, hab ich doch gern gemacht. " Elizabeth läuft wütend auf Jack zu. "Alles was ihr zu mir sagtet war eine Lüge !" "Ey der Zweck heiligt die Mittel." Will lief zur Truhe,in der sich das Herz befand, schloss sie auf und zückte seinen Dolch. "Was soll das werden ?" fragte ihn Jack. "Ich werde Jones töten" er war kurz davor auszuholen, als ich meinen Degen zog und ihn auf Will richtete. "Das werde ich nicht zulassen William Turner. Denn wenn Jones tot ist, wer soll denn dann sein grauenhaftes Ungeheuer zurückpfeifen ?" Alle außer Jack sahen mich finster an. "Wenn du so freundlich wärst, der Schlüssel. " Jack hielt ihm fordernd die Hand hin. Will sprang auf, nahm Elizabeths Säbel und richtete ihn auf Jack. Von hinten berührte die Spitze meines Degens seinen Rücken. "Das würde ich sein lassen." "Ally ich hätte niemals gedacht, dass du einen Freund verrätst." sagte Will. "Ich verrate ihn auch nicht, ich bin auf seiner Seite." zischelte ich. "Ich dachte ich könnte dir vertrauen. " "Das dachte ich von dir auch, bis du die Seiten gewechselt hast. " "Ich hab es getan um die Frau die ich liebe und mich vorm Galgen zu bewahren." Wortlos nahm ich meine Waffe herunter. "Und nun zu dir Jack, im gegensatz zu dir halte ich mein Versprechen. Ich habe vor meinen Vater zu befreien, ich hoffe , dass du das auch noch erlebst." James zog seinen Degen und hielt ihn auf Will und sagte mit einem grinsen im Gesicht :" ich kann dies ebenfalls nicht zulassen. Ich bin untröstlich." "Ich wusste, dass ihr irgendwann für mich sein werdet. " grinste Jack. "Lord Beckett ist außerordentlich interessiert an dem Inhalt der Truhe. Wenn ich sie ihm bringe, erhalte ich mein Leben zurück." sprachlos starrte ich James an. "Ah Ehrgeiz und das was er aus einem macht." "Ich betrachte es eher als Aussicht auf Wiedergutmachung." Hasserfüllt sahen sich alle an und dann geriet die Situation völlig aus den Fugen. Die Männer kämpften gegeneinander, versuchten den Schlüssel zu erlangen. "Aufhören !" kreischte Elizabeth und lief ihnen aufgebracht hinterher. Wild gestikulierend sprang sie am Strand herum , schrie sie die Seele aus dem Lei. Pintel und Ragetti schlichen sich währenddessen zur Truhe und stahlen sich mit ihr davon. Ich rannte Jack hinterher, wollte den Schlüssel, wollte , dass es endete. Ich stürzte mich auf Will , riss ihm den Schlüssel weg, wollte wegrennen, doch James hielt mich fest. "Ally , meine Liebe, wärst du so freundlich mir den Schlüssel zu geben ?" "Niemals" ich wehrte mich, kam los und sprang auf eine Mauer. Jack nahm ihn mir weg, stieß mich dabei aus Versehen herunter und ich landete unsanft im Dreck. "Entschuldigt mich Mr. Turner, aber ich werde jetzt den Mann töten, der mein Leben zerstört hat." "Gutes Gelingen." "Sehen wir doch mal, was an dieser Behauptung dran ist ehemaliger Commodore, ja? Wer war es denn, der es genau in dem Moment als ihr einen berüchtigen Piraten sicher hinter Gitter geschlossen hattet, für Angebracht hielt besagten Piraten frei zu lassen ? Und sich eure Herz aller liebste Verlobte unter den Nagel riss ? Aye. Also wer ist tatsächlich daran Schuld, dass aus euch so ein gemeiner Rum saufender Knecht geworden ist, der Befehle von Piraten entgegen nimmt ?" "Das reicht !" schrie James und zielte auf Jack, der zu mir runter sprang. Ich floh in das Dickicht des Jungels. Dabei begegnete ich Jones Crew, kämpfte gegen sie und bekam Verstärkung von Elizabeth, Pintel und Ragetti. Grade schnitt ich einem der Fischwesen den Bauchraum auf, als mich eines davon an der Schulter traf. Zornig schlug ich ihm den Kopf ab und trat mit den anderen dreien den Rückzug an. Wir wurden bis zum Boot verfolgt. Mühsam wehrten wir sie ab, als aufeinmal ein Rad einer Wassermühle an uns vorbei rollte und einen kleinen Teil zerlegte. Doch sie standen wieder auf. Ich war völlig in den Kampf verstrickt, merkte nicht wie James zu uns kam. Schnell waren wir umzingelt. "Flieht! Ich nehme die Truhe und werde sie damit ablenken. Wartet nicht auf mich !" und mit diesen Worten stürmte er davon, ich ihm hinterher. Perplex sahen uns alle nach, bis Jack seine Beine in die Hand nahm und mir folgte. Ich hatte James kurz aus den Augen verloren, hörte Stimmen und folgte ihnen, grade sah ich, wie James im Dickicht verschwand. Ich lief ihm weiter nach "James ! James Norrington!" schrie ich ihn nach. Er reagierte nicht. Ich nahm meine ganze Kraft , sprintet zu ihn , holte ihn ein und hielt ihn fest. Glücklicherweise blieb er stehen. "Bitte, verlass uns nicht. Verlass mich nicht... ich brauch dich doch!" Tränen sammelten sich in meinen Augen. "Ally es ist besser so. Geh zum Boot zurück, bitte !" "Du hast es versprochen James."es fiel mir schwer, meine Tränen zurück zu halten. Er seufzte ,nahm meinen Kopf in seine Hände und sah mich an. "Ich kann nicht anders, bitte verzeih mir. Werde glücklich und lasse dich ja nie schnappen." Dann drehte er sich um, lief weiter. Jack tauchte hinter mir auf, nahm mich vorsichtig in den Arm. "Ihm wird schon nichts passieren Liebes. Komm wir sollten zurück. " ich nickte nur, schluckte meine Tränen herunter und ging zum Boot. Alle sahen mich besorgt an, doch ich sagte nichts, stieg einfach ein. Die überfahrt zur Pearl verlief ganz still, niemand sagte etwas. Ich wusste nicht genau was ich fühlte, einerseits war rasende Wut, tiefe Trauer und Enttäuschung in meinem Inneren, aber andererseits verspürte ich auch Sehnsucht. Mir wurde Wohl oder Übel bewusst, dass ich mich in James Norrington verliebt hatte. Geknickt kletterte ich die Leiter zur Pearl hinauf.

Everything changed - Pirates of the Caribbean   - PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt