Wir konnten glücklicherweise schon nach anderthalb Stunden wieder fahren, da niemand mehr Lust hatte, in der Hitze irgendetwas zu unternehmen und weil Eleanor sich hatte übergeben müssen.
Nina war nach unserem Geschrei fröhlich aus dem Laden stolziert. Das war wohl ihr Ziel gewesen. Sie wollte die ganze Wahrheit und sie wollte meine Wut nicht mehr ertragen. Ich musste zugeben, ihre kleine Therapie hatte wirklich geholfen, denn ich war nun nicht mehr halb so pissig, wie vorher. Es war, als hätte ich meine Wut an einem Boxsack ausgelassen. Aber das musste ich Nina ja nicht sagen, diesen Triumph gönnte ich ihr nicht.
Unsere kleine Gruppe hatte sich schnell wieder zusammengefunden. Dadurch konnte Nina ihre Idee für die Überraschungsparty für Ashton den anderen mitteilen. Wir hatten zusammen noch ein paar Flaschen Alkohol gekauft - der durfte schließlich nicht fehlen. Dazu wollten wir ein paar Kleinigkeiten grillen, da laut Eleanor Ashton einen kleinen Grill dabei hatte. Außerdem hatte Demi unbedingt auf Luftballons bestanden. Die essbaren Sachen plus der Alkohol wurden in einer leeren Kühlbox, die bei mir in Kofferraum stand, verstaut. Der Rest wurde irgendwie unter den Sitzen versteckt.
Den wenigen Tüten nach zu urteilen, war der Einkauf wohl kein Erfolg für Demi. Auch die Anderen hatten kaum etwas in den Händen. Wundern tat mich dies in diesem Kaff nicht. So steuerte ich das Auto wieder zurück zu unserem Lager, nachdem wir noch vorher bei einer abgelegenen Pizzeria ein paar Pizzen gekauft hatten, damit wir zusammen zu Abend essen konnten. Es war gerade mal ein Tag vergangen und ich wusste schon, dass der Rest der Zeit, die wir gemeinsam verbringen würden, keine gesunde werden würde. Dafür schmeckten die Pizzen unheimlich gut. Sie waren so köstlich, dass ich mich nie mehr wieder von etwas anderem ernähren wollte. Zur Abwechslung gab es dann mal doch ein Restaurant, das etwas anständiges bieten konnte.
Die leeren Kartons hatten wir dafür genutzt, um ein Feuer zu entzünden. Holz hatten die Jungs reichlich gesammelt, während wir auf unserem Shopping-Trip waren. Da es noch relativ warm war, beschloss ich noch einmal das Meerwasser zu genießen. Schließlich hatte ich mich genau deswegen am Mittag nicht geduscht, sonst hätte ich zwei mal den Salz von meinem Körper waschen müssen. Außerdem war ich nicht umsonst mit an den Strand gefahren. Ich zog also mein Kleid aus und stand darauf nur noch im Bikini da. ,,Kommt jemand mit?", fragte ich in die Runde, sah jedoch Ashton nicht an. Ich war noch nicht bereit dazu, mich mit ihm zu konfrontieren. Demi sprang sofort von ihrem Strandtuch auf. ,,Ja!", frohlockte sie ziemlich laut und war im nächsten Moment schon in ihrem Zelt verschwunden. Der Rest schüttelte nur kurz den Kopf und gab mir so zu erkennen, dass sie nicht mit wollten.
,,Aber bitte ertränk' unseren weiblichen Tupac nicht", sagte Edward und spielte wohl auf das rote Bandana an, das Demi in ihren wilden Haaren trug. Ihm war meine Laune am Vormittag offensichtlich auch nicht entgangen. Aber hey, ich war nicht mehr so pissig, wie vorher!
Ich verschränkte meine Arme und zog eine Augenbraue hoch. ,,Wenn ich jemanden ertränke, dann wird es nicht Demi sein, Eddy-Bärchen", stellte ich das Missverständnis klar. Er lachte auf und fuhr sich anschließend durch seine in der Sonne rötlich glänzenden Haare. ,,Gegen so viel Muskelmasse hättest du niemals eine Chance, Kleine." Er winkelte als Beweis seinen rechten Arm an und spannte diesen an. Flor lächelte anerkennend und stützte sich an ihm ab. ,,Masturbieren reicht dafür nicht, Ed", wies ich ihn zurecht. Bedeutend harkte ich mich bei Demi unter, die gerade neben mir in ihrem Bikini aufgetaucht war, und ging mit ihr in Richtung Wasser. Normalerweise hasste ich solchen Körperkontakt - außer natürlich es war ein ganz anderer Körperkontakt - aber das passte gerade so gut in die Situation.,,Im Gegensatz zu dir braucht er das nicht!", rief Flor mir noch von Weitem hinterher. Ich biss mir auf die Zunge, um mir meinen Kommentar zu verkneifen. Stattdessen tat ich das, was ich am frühen Morgen auch schon getan hatte. Ich reckte meinen rechten Mittelfinger über meine Schulter in die Höhe, ohne mich dabei umzudrehen. Das würde wohl reichen. Ich harkte mich wieder aus Demi, als ich unter meinen Füßen den nassen Sand spürte. Demi blieb an der Stelle stehen und blinzelte in die Sonne. Sie hatte ein glückliches Lächeln auf den Lippen. ,,Es ist so schön hier." Ich zog meine Augenbrauen hoch und drehte mich zu ihr um. Sie bezeichnete diesen Ort als schön? Er war alles andere als schön. ,,Hast du schon die Müllberge hier gesehen?" Meine Stimme war spöttisch, sodass Demi die Augen verdrehte.

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Sex on the Beach
Short StorySommer, Alkohol und Sex. Meistens eine gute Mischung, manchmal jedoch explosiv. Was macht man nach seinem Schulabschluss? Für die Truppe hormongesteuerter Teenies ist die Antwort klar: Feiern, Trinken, einen drauf machen. Doch wenn alles eine Wendun...