Heat

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Die Flasche wurde nach Flors und meiner Diskussion nicht wieder angerührt. Die Lust war wohl allen vergangen. Auch ich konnte nicht sagen, dass ich guter Laune war. Ich hatte es noch nie leiden können, wenn man mir  vorschrieb, was ich zu tun hatte und was nicht. Wenn ich mit Ashton schlafen wollen würde, würde ich es tun. Aber diese Genugtuung wollte ich Flor nicht geben.
Vielleicht war mein Problem mit Befehlen auch der Grund, warum ich die Schule nicht leiden konnte.

Solange Edward, Ashton und Eleonor das Feuer löschten und die Strandtücher aufräumten, kümmerte sich der Rest, mich eingeschlossen, um die Zelte. Demi lag jedoch auf ihrem Strandtuch und schnarchte leise. Wir nahmen die Decken und Schlafsäcke aus den Kofferräumen und teilten sie gleichmäßig auf die Zelte auf. Demi wurde sanft von Eleanor geweckt, sodass sie nicht im Kalten schlafen musste. Bevor wir uns in die Zelte begaben, putzten wir noch unsere Zähne in den öffentlichen Bädern, die hier noch immer vor sich hin stanken. Wir hatten wissend das Lager so weit wie möglich von den Toiletten aufgestellt.

Demi begab sich direkt nach dem Zähneputzen mit einem undeutlichen ,,Gute Nacht" in ihr Zelt. Nina folgte ihr, um sie später nicht aufzuwecken, wenn sie in das Zelt ging. Die Aufteilung der Zelte wurde so eingehalten, wie Flor es vorgeschlagen hatte. Chris und Eleanor, dann Nina und Demi, daneben Flor und Edward und zu guter letzt Ashton und ich. Ich räumte noch die Kühlbox in mein Auto, damit sie ja nicht geklaut wurde. Eleanor und Christopher saßen noch gemütlich am Wasser und schienen sich zu Unterhalten, wie ich vom Weiten erkennen konnte. Flor und Edward saßen vor ihrem Zelt, wobei Flor nur darauf zu warten schien, dass Ashton und ich uns ins Zelt begaben. ,,Du beobachtest uns, als wären wir dein Frühstück für morgen", sagte ich deshalb. Doch Flor lächelte unbeirrt weiter.

,,Tun wir ihr den Gefallen und verziehen uns in unser Zelt", kommentierte Ashton augenverdrehend und stieß mir leicht in die Seite. ,,Pass bloß auf. Ich werde dich ausziehen und vernaschen, sobald wir außer Sichtweite sind", dramatisierte ich die Situation sarkastisch. Ashton zog mich lachend hinter sich her in das Zelt. Ich konnte die Tatsache nicht ignorieren, dass es sich wirklich so anfühlte, als würden wir tatsächlich gleich miteinander unseren Spaß haben.
Ich krabbelte hinter Ashton in unser Zelt und knipste die Campingleuchte an, die in unserem Zelt stand, damit wir etwas sehen konnten. Ich schnappte mir einen Schlafsack und rollte ihn aus, jedoch ließ ich ihn geschlossen. Ich würde ihn als Matratze benutzen, denn ich war kein Fan von Schlafsäcken. Ich breitete meine Decke auf ihr aus und warf noch mein Kissen dazu. Ashton tat es mir gleich.

Das Zelt war doch kleiner, als ich dachte. Unsere Schlafsäcke hatten keinen Abstand zueinander. Gerade, als ich den Reisverschluss des Zeltes zu ziehen wollte, steckte Flor ihren Kopf rein, weshalb ich vor Schreck die Luft scharf einzog und gegen Ashton stieß, der mit dem Rücken zu mir gedreht hinter mir kniete. ,,Woah!", machte dieser erschrocken.
,,Heiliger! Flor!", fuhr ich sie an. Doch anstatt sich zu entschuldigen, kicherte sie. ,,Ich wünsche euch eine wunderbare Nacht", flötete sie. Ich verdrehte die Augen genervt. ,,Danke." Sie ließ ihren Blick noch über unseren Schlafplatz gleiten. ,,Und vergesst nicht, ich habe die Ohren einer Fledermaus", ergänzte sie mit ihrem Akzent schließlich grinsend. Mit meiner flachen Hand drückte ich ihr hübsches Gesicht aus unserem Zelt. ,,Gute Nacht, Flor, schlaf gut und vergiss das Kondom nicht!", wimmelte ich sie mit einer zu hohen Stimme ab. Als ihr Kopf endlich verschwunden war, zog ich den Reisverschluss zu.

Seufzend ließ ich mich nach hinten fallen. Mein Kopf landete glücklicherweise auf meinem Kissen. Trotzdem stöhnte ich entnervt und sah dann zu Ashton. Dieser lag auf seinem Bauch mit einem Buch, das er wahrscheinlich als Refugium vor Flor nutzte, vor sich. Auf der Nase hatte er jetzt eine große schwarze Brille, wodurch seine grauen Augen größer wirkten. Seine dunkelblonden Locken fielen ihm unordentlich in die Stirn. ... Verdammte Scheiße, sah er gut aus.
Und leider musste ich zugeben, dass ich eine Schwäche für Männer mit Brillen hatte. Und Ashton war definitiv ein Mann. Ein Mann mit einer Brille.

Sex on the BeachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt