Wird aus Freundschaft Liebe?

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Das Frühstück ist relativ ruhig belanglos, nur Noahs Mutter schaut amüsiert grinsend zwischen uns hin und her.
Wahrscheinlich malt sie sich aus, was gestern bei uns gelaufen ist, obwohl da ja leider nicht viel passiert ist.
Oder es liegt daran, dass wir, als sie uns vorhin aufgeweckt hat, eng umschlungen miteinander gekuschelt haben.
Ich mag Sarah echt, sie ist einem von Anfang an sympatisch. Aber sie hat kaum Ähnlichkeiten mit Noah, nur Nase und Mund sind gleich.
Den Rest hat er scheinbar von seinem Vater.

Allerdings fällt mir auf, dass ich über diesen noch kein Wort gehört habe.
Vielleicht ist er gestorben oder abgehauen. Oder sie haben sich einfach nur getrennt.
Interessieren würde es mich aber auf jeden Fall.

Naja, ich sollte mich nicht immer in die Angelegenheiten anderer Menschen einmischen, aber ich will eben mehr von Noah erfahren.
Obwohl ich dadurch dass wir uns immer so lange unterhalten, sowieso schon ziemlich viel über ihn weiß.

Nach nicht allzu langer Zeit mache ich mich auf den Weg nach Hause, diesmal alleine. Noah hat ja noch einen Tag Hausarrest und das Angebot dass er mich trotzdem schnell fährt, habe ich abgelehnt, ich brauche mal wieder Zeit für mich zum Nachdenken.

Über Noah. Mir steht sowieso noch bald ein intensives Gespräch mit Alva über ihn bevor, da möchte ich wenigstens vorbereitet und mir meiner Gefühle bewusst sein.

Also meiner Gefühle für Noah, denn existent sind die schon, nur was genau ich empfinde, weiß ich nicht.
Darüber konnte ich einfach noch nicht nachdenken, das geht mit Noah ständig neben mir nicht, da kann ich mich eh nicht darauf konzentrieren.

So lasse ich die Zeit in der wir uns kennen und vor allem die letzten Tage mit ihm auf dem Heimweg in meinem Kopf Reveu passieren.

Etwa zwei Stunden später kommt mich meine beste Freundin besuchen; ich wollte nicht schon wieder von Zuhause weg, ich war in letzter Zeit genug abwesend. Aber immerhin für einen guten Zweck. Naja, ich hab Zeit mit Noah verbracht, aber das war ja gut.

Alva quetscht mich geradezu aus, aber ich hatte eh vor ihr jedes Detail zu berichten.

Ich erzähle ihr von allem was wir gemeinsam unternommen haben, dass wir stundenlang nur reden könnten und vom Kuscheln und zusammen einschlafen. Aber vor allem wie gut es sich angefühlt hat mit Noah. Wie passend.
Bei der Sache mit dem Händchen halten und insgesamt dem ganzen Körperkontakt wird ihr Grinsen so breit, dass es mir beinahe Angst macht.

"Hast du in Betracht gezogen, dass du voll auf ihn stehst?", flötet Alva in einem merkwürdig hohem Ton.

"Naja schon aber... meinst du wirklich?", will ich skeptisch wissen.

"Sag mal hast du dir selbst zugehört? Noah ist so süß! Wir könnten uns ewig unterhalten! Mit ihm ist es so gemütlich! Und er ist echt heiß!
Sonst noch Fragen?"
Belustigt zieht sie eine Augenbraue hoch.

"Okay, ich gebs ja zu. Ich bin ein wenig in ihn verschossen."

Die Augenbraue wandert noch höher.

"Na gut. Ich steh total auf ihn. Das wolltest du doch hören oder?", seufze ich glücklich.

"Der erste Punkt auf der Liste ist damit abgehakt. Punkt zwei ist, herauszufinden, ob er auch was von dir will. Davon hängt dann Punkt drei ab. Wenn ja, dann lautet der nämlich 'Küss ihn und kommt endlich zusammen', wenn nicht, dann bringst du ihn dazu, sich in dich zu verlieben."

"Okay, ausnahmsweise darfst du über mein Liebesleben bestimmen, aber nur weil du mehr Erfahrung auf dem Gebiet hast und ich es nicht versauen will."

"Braves Mädchen. Aber jetzt muss ich dir auch was erzählen. Du weißt ja noch an Max' Geburtstag, als ich mich die ganze Zeit mit ihm unterhalten habe?"

Grinsend nicke ich und kann mir schon denken, was jetzt folgt.

"Also jedenfalls haben wir uns dann am Ende geküsst und wir gehen heute Abend aus", strahlt sie.

"Oh ich hab es sowas von gewusst! Ihr seid echt süß zusammen. Aber wenn ich Noah küssen soll, musst du das bei Max auch machen. Beziehungsweise offiziell mit ihm zusammenkommen."

Nachdem sie mir das versprochen hat, erzähle ich ihr noch die Neuigkeiten von unserer Kuppelmission an der Zeki-front.
Darüber ist selbst sie überrascht, allerdings positiv, weshalb wir beschließen, einfach gar nichts mehr zu tun, die beiden schaffen den Rest auch gar alleine.