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Ich wache mit einem Lächeln auf den Lippen mit Noah neben mir auf. Gestern hatten wir uns dann doch ncoh irgendwann in sein Zimmer zurückgezogen, nicht dass Sarah uns morgens dann halbnackt auf der Couch findet. Einmal hat schon gereicht.

Als ich mich zu meinem Freund umdrehe (hört sich schon geil an, das zu denken/ sagen ;)), bemerke ich, dass er schon wach ist und mich anschaut. Ich küsse ihn kurz und frage dann, seit wann er schon auf ist.

"Schon länger. Ich hab übrigens Zeki gesagt, dass es heute später wird bis ich dich nach Hause bringe. Aber ich konnte nicht widerstehen und hab mich wieder zu dir gelegt."

"Gut so", murmele ich und kuschele mich wieder an ihn.

So vergeht die Zeit ganz gemütlich, bis es an der Tür klopft und Noahs Mutter den Kopf reinsteckt.

"Mum, wenn du schon klopfst, kannst du auch warten bis man dich reinbittet", seufzt Noah genervt und zieht die Bettdecke höher über meinen entblößten Oberkörper. Das hat Sarah spätestens jetzt auch bemerkt.

"Jaja. Macht euch fertig, es gibt gleich Frühstück." Grinsend verschwindet sie auch schon wieder.

Noah zieht nur schnell eine Jeans und ein Shirt an während ich mir meinen BH aus der Tasche schnappe. Nicht dass es mir vor Noah peinlich wäre, aber bei der Mutter des Freundes wäre Unterwäsche schon angebracht.

Mit einem breiten Grinsen schaut Noah mir zu, wie ich den BH anziehe und es letztendlich auch schaffe, ihn zu schließen. Dann wirft er mir auch eine Jogginghose von sich und ein neues Oberteil zu, die Boxershorts trage ich einfach drunter.

Am Tisch wirft Noahs Mutter ihm sein Shirt, das ich gestern anhatte, zu und er geht schnell um es zu verräumen. Dafür richtet sie jetzt ihre Aufmerksamkeit auf mich.

"Ihr seid ja zusammen..?", ich nicke nur, "Habt ihr, wenn ich fragen darf, naja, miteinander geschlafen?"

Peinlich berührt schüttele ich den Kopf und zum Glück kommt Noah auch schon wieder.

Nach dem Frühstück ruft Zeki mich an. Dass mein Handy überhaupt noch Akku hat.

"Hey Bruderherz."

"Hi. Ich weiß dass du noch bei Noah bleiben wollstest, aber Mama hat gesagt, du sollst früher kommen. Wir haben Besuch."

"Echt? Wer ist denn da?"

"Überraschung. Aber komm trotzdem bald."

"Okay, bis gleich."

Ich erzähle es schnell Noah und schlage ihm vor, noch bei mir zu bleiben.

"Ich weiß nicht, ihr habt doch Besuch, das kommt vielleicht nicht so gut", merkt er an.

"Ach, das ist nicht so schlimm. Wenn du schon mal da bist, kannst du auch gleich da bleiben."

"Von mir aus. Aber nur wenn deine Eltern nichts dagegen haben, ich wills mir nicht jetzt schon verspielen."

"Ach, bei Papa spielts keine Rolle, gegen Mama kann er sich am Ende meistens doch nicht durchsetzen. Und Mama liebt dich sowieso."

"Genauso wie meine. Die ist auch total begeistert von dir."

Ich verkneife mir die Frage nach seinem Vater, langsam würde es mich schon interessieren, aber ich weiß nicht wie er reagieren würde und ich  will die gute Stimmung nicht ruinieren.

Zuhause angekommen stürmt Zeki sofort in den Flur und schaut mich besorgt an.
"Wieso kommst du so spät? Alles okay? Wie war's?"

"Atme Zeki atme. Und es war schön. Aber ich hab Noah mitgenommen", grinse ich und drücke dem eben genannten einen Kuss auf die Wange.

"Was war das gerade?", will Zeki skeptisch wissen, "hast du ihn gerade geküsst?"

"Auf die Wange. Aber auf den Mund kannst du auch sehen."

"Seid ihr zusammen oder so?" Wir beide nicken nur und mein Bruder fährt sich seufzend durch die Haare.
"Eigentlich bist du ja ganz cool, aber wenn du ihr weh tust...-"

"Ja die Moralpredigt haben wir schon von Faruk bekommen, keine Sorge", unterbreche ich ihn.
"Aber wer ist denn überhaupt da?"

Sofort hellt sich sein Gesicht auf.
"Komm einfach mit."

Neugierig folge ich ihm und im Wohnzimmer fange ich an zu kreischen als ich sehe, wer es ist.
Sofort steht Emre auf und ich werfe mich in seine Arme und klammer mich mit den Beinen um seine Hüfte.

"Maaan wieso weiß ich nicht, dass du wieder hier bist?", beschwere ich mich als ich wieder auf meinen Beinen stehe.

"Ich wollte dich überraschen. Ich weiß doch dass du mich liebst", grinst er.

"Natürlich." Als ich mich zu Noah umdrehe merke ich, dass er uns beobachtet und er sieht eifersüchtig aus.
"Achso, Noah das ist übrigens mein Cousin beziehungsweise Onkel beziehungsweise Großcousin Emre. Emre, das ist Noah, mein Freund", stelle ich die beiden vor und lehne mich an Noah.

"Oh seid wann denn das?", fragen Emre und Papa gleichzeitig, nur dass mein Vater weniger begeistert klingt.

"Gestern", grinse ich, "keine Sorge, Moralpredigt hatten wir schon von Faruk."
Ich schneide ihnen gleich das Wort ab, denn beide wollten gerade dazu ansetzen.

Das haben sie zwar gelassen, aber ausgefragt wird Noah trotzdem.
Ich höre nicht wirklich zu, bis Papa fragt, was seine Eltern machen.

"Meine Mutter ist Krankenschwester. Meistens arbeitet sie Nachtschicht, damit sie dann ein paar Tage frei bekommt. Was mein Vater genau macht, weiß ich nicht, er ist vor zehn Jahren abgehauen."

"Oh, eh das ist ja nicht gerade toll. Hoffentlich zahlt er wenigstens Unterhalt?"

"Ne, hat er noch nie. Aber es geht ja auch ohne ihn."

"Aber er ist gesetzlich dazu verpflichtet. Wart ihr deswegen schon mal bei einem Anwalt?"

Er schüttelt den Kopf. "Wir kommen ganz gut über die Runden aber ein Anwalt oder so ist da nicht drinnen."

"Aber das kann doch nicht sein. Komm mal bei mir in der Kanzlei mit deiner Mutter vorbei. Ich schau mal was sich machen lässt. Natürlich umsonst, immerhin seid ihr ja.. zusammen", bietet Papa und ich muss lächeln. Anscheinend findet er Noah ja doch nicht so schlimm.

"Ich kann das doch nicht annehmen", widerspricht Noah sofort.

"Ach komm. Ist doch kein Problem. Aber nur unter der Bedingung, dass du meine kleine Prinzessin nicht verletzt oder sonstiges."

"Hatte ich sowieso nicht vor. Ich kann ja mal mit meiner Mutter darüber reden", gibt er letztendlich auf.

"Schön, dass ihr euch so gut versteht, aber jetzt will ich Noah noch ein bisschen für mich haben." Lächelns stehe ich auf und ziehe Noah hinter mir her, aber der dackelt mir eh schon grinsend hinterher.

In meinem Zimmer küssen wir uns kurz, bis mir noch was einfällt.

"Ach ja sorry wegen grade, Papa ist bei solchen Themen nicht grade sensibel."

"Mir macht es nichts aus über meinen Vater zu reden. Und scheinbar hasst er mich nicht grade, also von daher ist es ganz gut gelaufen. Ich meine das Angebot ist jetzt auch nicht grade eine Kleinigkeit."

"Ja ich glaube, er sieht dich schon als seinen Schwiegersohn", lache ich.

Wir verbringen noch den halben Tag miteinander, aber nachmittags muss Noah dann auch nach Hause, seine Mutter hat angerufen.

Dafür werde ich jetzt von Mama und Alva belagert, die wissen wollen, was bei uns gelaufen ist.
Meine Mutter bekommt die Kurzform, aber Alva mit allen Details. Naja, so gut wie alles.

Wird aus Freundschaft Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt