7. Der Kleine aus der Jahrgangsstufe 6

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Ocean.

Ich konnte jetzt nicht glauben, dass ich heute in die neue Schule musste. Ich wollte lieber einen weiteren Tag sinnvoll nutzen, anstatt jetzt in die Schule zugehen. Ich war noch nie ein Morgenmensch. Genauso wenig, wie Mum, Stephan und Fynn.
Daher konnte es sein, dass wir am frühen Morgen nicht sehr freundlich miteinander umgingen. Während meine Mutter mit Fynn zu kämpfen hatte, diskutierten Stephan und ich über unnötige Sachen. Letzten ging unsere Diskussion über Haie, die Menschen nicht absichtlich beißen. Ich stimmte dieser These zu, er jedoch nicht. Das Thema hatten wir immer noch nicht durch und ich glaube, dass wir das nächste Thema, für Morgen, gefunden hatten. Die Fortsetzung der x. Fortsetzungen!

,,Es wird langsam Zeit Ocean zur Schule zufahren, Stephan. Meinst du nicht?",rief meine Mutter schlecht gelaunt und ließ Fynn einfach mit seinem Essen spielen.

,,Muss das sein?", fragte er genervt und ignorierte meine Anwesenheit.

,,Entschuldigung, doch ich bin auch noch hier?",meldete ich mich genervt und stand vom Tisch auf. ,,Ich hole meine Tasche, dann können wir fahren.", sagte ich und verließ die Küche.

Gingen wir nicht rührend miteinander um?

Schnell nahm ich meinen schwarzen Lederrucksack und betrachtete mich noch im Spiegel, bevor ich mein Zimmer verließ und die Treppe runter joggte. Ich bin echt froh, dass Stephan eine Schule für mich gefunden hatte, in der ich keine Schuluniformen tragen musste. Ich bin nicht der Typ, der gerne Uniformen trug. Es reichte schon, dass ich das Schulwappen auf meiner Kleidung trug.

,,Stephan? Wir können!",rief ich und zog meine weißen Chucks an, die nicht mehr weiß geblieben sind.

,,Glaubst du nicht, dass deine weiße Hose den heutigen, ersten Schultag überleben wird?", fragte Stephan und schnappte sich die Autoschlüssel.

,,Quatsch nicht, Steph. Du sollst mich zur Schule fahren und mir keine Predigt halten", sagte ich und verdrehte meine Augen. Stephan wusste ganz genau, dass ich es nicht ernst meinte und meine Laune sich am Nachmittag legen würde.

,,Dann lass uns losfahren, Zickchen",sagte er leicht lachend und hielt mir die Haustür auf.
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Neugierige Blicke lagen auf mir, als ich das Schulgelände betrat. Zum zweitenmal in meinem Leben bekam ich diese Blicke zu spüren und musste sagen, dass sie echt unangenehm waren. Als ich an den einzelnen Gruppen vorbei lief, bekam ich mit, wie sie über mich sprachen.

Und eine Gruppe, ging mir jetzt schon auf die Nerven. Kritisierten meinen Kleiderstil und meine Frisur, obwohl ihre nicht gerade besser aussahen. Ohne dabei arrogant zu klingen,sah ich besser aus. Besser, als diese Barbiepuppen.

,,Kann ich dir helfen?",fragte mich ein Junge, der meinen Weg blockierte und mich fragend musterte. Von der Größe her, vermute ich mal, dass er in die Jahrgangsstufe 6 ging. Total süß, dass er mir seine Hilfe anbot.

,,Du kommst gerade wie gerufen, Kleiner!" ,sagte ich und lächelte ihn freundlich an. ,,Könntest du mir sagen, wie ich zum Sekratäriat komme?"

Er erwiederte mein Lächeln und nickte mit dem Kopf. ,,Ich kann dich sogar dorthin begleiten, wenn es kein Problem für dich ist", sagte er und schaute auf seine "Armbanduhr". Es war keine normale Armbanduhr, sondern eine Applewatch, die ich mir bei weitem nicht leisten konnte. ,,Wir haben 10 Minuten Zeit, bevor die erste Stunde anfängt"

,,Hab kein Problem damit, Kleiner.Also..-Auf, zum Sekräteriat",sagte ich und lief in eine Richtung.

,,Falsche Richtung! Wir müssen da lang!"rief er mich zurück.

,,Das wusste ich",sagte ich und lief in die andere Richtung. ,,Wie heißt du eigentlich?"

,,Romeo. Du?"

,,Cooler Name. Ich heiße Julia.",scherzte ich und musste laut auflachen, als er mich mit großen Augen anschaute. ,,Hab dich bloß verarscht. Ich bin Ocean"

Just do it.✔Brooklyn Beckham/ #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt