»Chapter Twelfe

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Nach Aidens Worten war mein Kopf leer. Ich erstarrte vollkommen, hatte keine Ahnung, was ich auf seine Worte erwidern sollte. Stumm starrte ich den Braunhaarigen vor mir einige Augenblicke an, bevor er wieder das Wort ergriff.

"Ich denke, dass du weißt, von wem ich spreche ...?" Aiden sprach langsam, wollte anscheinend, dass ich ihn auf jeden Fall verstand.

Doch mein Verstand war vernebelt, mein Kopf immer noch leer und so nickte ich, als sei ich in einer Art Trance.

"Ich mache mir Sorgen um Mr. Lee. Der Mann scheint ihn aus der Fassung zu bringen. Ich hatte den Eindruck dass du ihn kennst und wollte fragen, ob du-"

"Stop!" Abwehrend hob ich die Hände. "Ich kenne diesen Mann nicht." Oder zumindest wünsche ich mir, ihn nicht zu kennen.

"Sicher?" Verwirrt schaute Aiden mich an, seine Stirn lag in Falten und auf seinem hübschen Gesicht lag ein verwundeter Ausdruck. "Mr. Lee hat gesagt, er wäre hier um mit dir zu reden - er sei ein alter Freund deines Vaters und wollte dich und deine Familie hier besuchen."

"Das hat Mr. Lee zu dir gesagt?" Ich starrte ihn aus großen Augen an. "Meine Familie ist tot", fügte ich dann hinzu, allerdings so leise, dass Aiden mich nicht hörte.

Er nickte. "Gleich nachdem ich die zwei gestern Nachmittag zusammen in Lees Büro gesehen habe - genau wie du gerade."

"Oh mein Gott." Fassungslos raufte ich mir die Haare und wusste selbst nicht einmal genau, warum mich das so sehr aus der Bahn warf. Eigentlich sollte es mich doch kalt lassen, oder? Ich sollte hier weggehen, so wie ich es immer getan hatte, um vor Steve zu flüchten. Aber das wollte ich nicht. Ich war da wo ich schon immer einmal sein wollte und nichts und niemand durfte mir das wegnehmen - erst recht nicht jemand wie Mr. Lee oder gar Steve.

"Hör zu, Aiden. Der Mann, mit dem Mr. Lee gerade in seinem Büro ist, ist gefährlich. Und-" Ich stockte.

Erst in diesem Moment wurde mir klar, dass ich hier niemandem trauen konnte - Aiden eingeschlossen. Schließlich könnte er mit Mr. Lee und Steve unter einer Decke stecken, richtig? Ich fühle mich wie auf dem Präsentierteller, denn ich hatte keine Ahnung wer hier gut und wer böse war.

"Leah?" Vorsichtig trat Aiden einen Schritt auf mich zu. "Ist alles okay? Was wolltest du mir gerade sagen?"

Ich schüttelte den Kopf. Falls Aiden wirklich mit Mr. Lee und Steve unter einer Decke steckte, hätte ich momentan den Vorteil, dass er nicht wusste, dass ich sein "Geheimnis" kannte.

Ich straffte die Schultern und hob das Kinn. "Sieh einfach zu, dass du um vier Uhr in dem kleinen Café neben dem Kino bist und deinen Schulkram dabei hast."

Dann drehte ich mich um, damit ich nicht zu spät in den Unterricht kam - obwohl das momentan meine geringste Sorge war.

~~~

Das kleine und unscheinbare Café neben dem Kino sah ich jeden Morgen auf dem Weg zur Schule, weshalb es das erste war, das mir in den Sinn kam um Aiden Nachhilfe zu geben. In Jamies und meine Wohnung wollte ich mit ihm nur ungern und zu ihm nach Hause ganz bestimmt nicht. Ein öffentlicher Platz war die beste Möglichkeit, solange die Dinge noch nicht vollständig geklärt waren.

Ich war ganze fünfzehn Minuten zu früh im Café, meine Schultasche fest an mich gepresst. Es war nicht besonders viel los - eine ältere Frau saß in der hinteren Ecke und schlürfte genüsslich einen Espresso, während sich zwei Jungs an der Theke angeregt mit der jungen Frau hinter dem Tresen unterhielten.

Ich setzte mich auf einen Sessel am Fesnter, legte die Tasche auf den Tisch und schon kam eine Kellnerin auf mich zugeeilt.

"Hallo! Was darf ich Ihnen bringen?" Die junge Frau mit den schwarzen Haaren tippte ungeduldig mit einem Kulli auf ihrem Block herum, während sie lautstark ihren Kaugummi kaute.

"Ähm ... Einen Latte bitte." Ich versuchte mich an einem schwachen Lächeln, scheiterte jedoch, da ich viel zu nervös war.

Die junge Frau nickte und schrieb sich meine Bestellung auf. "Noch einen Wunsch?"

Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Danke."

Sie nickte, ließ eine Kaugummiblase platzen und verschwand anschließend aus meinem Blickfeld.

Mit einem sanften Klingeln signalisierte die Eingangstür einen neuen Gast - Aiden. Er war zwar ebenfalls zu früh (ganze 10 Minuten sogar), doch trotzdem war ich irgendwie froh, dass er nun da war, damit ich mir nicht weiter den Kopf über unser "Treffen" zerbrechen musste.

Würde ich gleich wirklich einem Verbrecher Nachhilfe geben? Jemandem in Mathe, Englisch und Geschichte helfen, der vielleicht unter einer Decke mit meinem Stiefvater steckte?

Meine düsteren Gedanken wurden unterbrochen, als Aiden sich leicht lächelnd auf dem Sessel mir gegenüber fallen ließ, seine schwarze Jacke auszog und diese auf den Tisch zwischen uns legte.

"Aiden." Ich nickte ihm zu, darauf bedacht, genügend Abstand zwischen uns zu bringen um ihm nicht zu nahe zu sein, doch auch dich dies so unauffällig wie möglich.

"Hallo Leah. Schön dich zu sehen." Aidens Lächeln wurde breiter und für den Bruchteil einer Sekunde gab ich mich nur seinen Augen und seinem wunderschönen Lächeln hin - bis ich mich räusperte, kurz den Kopf schüttelte und dann den Rücken durchdrückte um wenigstens etwas selbstsicherer zu wirken.

"Hast du dein Zeug dabei?", versuchte ich ein möglichst neutrales Gespräch herzustellen - wir durften nicht zu früh auf Mr. Lee & Co. zu sprechen kommen, sonst würde mir Aiden niemals das verraten was er wusste, falls er überhaupt irgendetwas wusste.

"Ja, hab ich." Aiden nickte und erst jetzt bemerkte ich den schwarzen länglichen Rucksack, der neben seinen Füßen auf dem Boden stand.

"Gut." Meine Finger packten flink die Mathe-, Geschichts- und Englischsachen aus meiner Schultasche. Ich breitete die Utensilien dieser drei Schulfächer auf dem Tisch aus und blickte dann erwartungsvoll zu Aiden. "Womit sollen wir anfangen?" Ich will das einfach nur ganz schnell hinter mich bringen.

Aiden entwich ein raues Lachen. "Zuerst werde ich mir was zu Trinken bestellen. Irgendwelche Empfehlungen?"

Für einen winzigen Moment blitzte etwas in Aidens Augen auf, was ich nicht ganz zuordnen konnte, doch dieser Ausdruck war so schnell wieder weg, dass ich dachte, ihn mir eingebildet zu haben.

Ich schluckte, denn in diesem Moment hatte ich keine Ahnung was auf mich zu kommen würde - ob überhaupt etwas geschehen würde oder ob ich mit meiner Vermutung komplett daneben lag.

Ich wusste ja noch nicht einmal, ob ich es lebend aus diesem kleinen und unscheinbaren Café neben dem Kino schaffen würde ...

~~~

Meine lieben Freundeeeeeee :)) x

Welcome back - woohoo! Wer freut sich? c:

Es tut mir so FUXKING leid, dass ich so ewig gebraucht habe um dieses Kapitel zu schreiben - aber zuerst hatte ich weder Zeit noch Lust, dann war ich auch noch im Krankenhaus und - arghh! Alles nur doofe Ausreden (obwohl sie stimmen :D) but:

I'M REALLY SORRY.

So, anyway, waaas denkt ihr über Aiden? Guter oder böser Junge? }:-) (-> Pedosmiley btw :D)

Ich kann noch nichts zum nächsten Update sagen aber hoffe, dass ihr nicht wieder so lange warten müsst :)

Ameeeeeh xx (is crazeeeeeh ein reim omfg bitch ich bin so kreativ lmao ok ich hör schon auf bye :3)

MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt