Kapitel 11

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Wir sitzen am Teich und starren in die dunkle Nacht. Wir reden nicht, schauen uns nicht an. Sitzen einfach nur neben einander und wissen nicht was wir sagen sollen. „Ich muss mit dir reden." Marco kratzt sich am Nacken und schaut mich an.

„Es tut mir leid."

Verständnislos guck ich ihn an.

„Was tut dir leid?"

„Es tut mir leid was damals passiert ist, dass ich dich vernachlässigt hab und alles. Ich war ein richtiges Arschloch. Und als du dann deine Sachen gepackt hast und abgehauen bist, brach für mich eine Welt zusammen. Ich war am Boden zerstört und verstand die Welt nicht mehr. Ich hab mich Wochenlang in meinem Haus verkrochen, bin nicht zum Training gegangen, hab meine Freunde vernachlässigt und hab versucht dich zu erreichen. Aber du warst wie vom Erdboden verschluckt.

Weißt du wie verzweifelt ich nach dir gesucht hab? Weißt du wie es sich angefühlt hat, vom Training nach Hause zu kommen und du warst nicht da? Weißt du wie sehr du mich verletzt hast?"

Inzwischen ist Marco aufgesprungen,steht vor mir und schaut mich mit wütenden Augen an. Dass muss ich mir nicht gefallen lassen.

„Weißt du eigentlich wie sehr DU mir wehgetan hast? Ja, ich weiß es war scheiße von mir einfach so abzuhauen ohne was zu sagen. Aber hättest du in meiner Lage gesteckt, glaub ich nicht dass du es anders gemacht hättest. Wenn du auch keinen anderen Ausweg gesehen hättest, ohne das Leben des anderen zu Zerstören. Glaub mir du hättest es auch gemacht."

Mit Tränen in den Augen seh ich ihn an und flüster „Ich hab es für sie gemacht."

Ich dreh mich um und renn weg. Ich hör, wie er mir noch zuruft, was und wen ich damit meine und mir hinterher rennt.

Ich beschleunige meine Schritte und renn geradewegs in eins von Mats Gästezimmer rein. Ich schließe die Tür und lass mich an ihr runter gleiten.

Warum? Warum musste er sich entschuldigen? Warum hat er mir erzählt wie scheiße es ihm ging? Warum hab ich mich auf dieses Gespräch eingelassen?

Stumm laufen mir Tränen über die Wangen und sammeln sich langsam auf meinem Pulli.

Ein leises Klopfen lässt mich aus meinen Gedanken aufschrecken.

„Stella? Geht's dir gut?"

Mats' besorgte Stimme dringt durch die Tür.

Ich steh auf und wisch mir schnell meine Tränen weg.

„Ja alles okay."

Meine Stimme klingt brüchig und verschwindet am Ende, was Mats' dazu bringt rein zu kommen. Er sieht mich mitfühlend an und nimmt mich in den Arm.

„Hey was ist denn los? Du sahst vorhin so aufgelöst aus als du an uns vorbei gerannt bist. Hat Marco was damit zu tun?"

Kaum hab ich seinen Namen wieder gehört, brechen bei mir alle Dämme und ich fang wieder an zu weinen.

„Wi...Wir haben geredet. Er hat mir Vorwürfe gemacht. Ich konnte es nicht ertragen. Fast hätte ich ihm gesagt, dass Mely seine Tochter ist. Mats ich kann nicht mehr."

Ich fang an noch heftiger zu weinen und krall mich an Mats' T-shirt fest. Mats fährt mir beruhigend über den Rücken.

„Stella, ich kann verstehen dass dich dass alles fertig macht, aber du musst Marco auch verstehen. Es war für ihn ein Riesen Schock, du warst auf einmal nicht mehr da. Er hat sich wahnsinnige Sorgen um dich gemacht."

Er drückt mich ein bisschen von sich weg und schaut mir in die Augen.

„Stella du musst dir vorstellen, wenn deine Mutter oder Mely auf einmal Verschwindet, du würdest dir doch auch Sorgen und Vorwürfe machen."

„Ja du hast Recht. Ich würde wohl genauso reagieren."

Ein kurzes Lächeln huscht mir über die Lippen.

„Geht's wieder?"

Ich nicke und wisch mir noch die letzten Tränen weg.

„Na komm, wir geh'n wieder zu den anderen. Wir lassen uns den Abend jetzt deswegen nicht versauen."

Mats lächelt mich an und schubst mich sachte aus dem Zimmer raus Richtung Terrasse.

Meine erste Frage, die mir in den Kopf schießt als wir draußen sind ist, wo ist Mely?!

Panisch guck ich mich um, in der Hoffnung sie zu sehen, aber ich finde noch nicht mal den kleinsten Anhaltspunkt darauf, wo sie sein kann.

„Suchst du was?"

Mario schaut mich fragend an.

„Ja, hat jemand von euch Melody gesehen? Ich find sie nicht."

Fragend schau ich in die Runde. Jeder schüttelt seinen Kopf und guckt sich um.

„Apropo, wo ist eigentlich Marco? Ihn hab ich auch schon lange nicht mehr gesehen."

Eric sagt dass grad mal so beiläufig, dass es keinem richtig auffällt, außer mir und Mats.

Ich dreh meinen Kopf zu Mats, der auch seinen Kopf zu mir dreht.

In mir steigt Panik hoch, auch wenn ich eigentlich keinen Grund dafür habe.

Ich will grade los gehen, um in den Garten zu gehen und nach Mely zu suchen, als mich jemand am Arm festhält .

Mats zieht mich behutsam wieder auf die Terrasse zurück.

„Geh mal im Wohnzimmer gucken."

Er sieht mich mit einem warmen Blick an und schiebt mich Richtung

Wohnzimmer. Verwundert guck ich ihn an und geh ins Wohnzimmer, und was ich da seh erwärmt mir mein Herz.

Marco liegt auf der einem von den Sofas, schläft und Mely liegt neben ihn. Er hält sie fest in seinem Arm und sie kuschelt sich an ihn ran.

„Sieht süß aus oder?"

„Ja. Wie Vater und Tochter."

Mats legt seinen Arm um meine Schulter und grinst mich an.

„Nunja, sie sind ja auch Vater und Tochter. Stella, findest du nicht dass es langsam Zeit wird, ihm zu sagen dass ihr ein gemeinsames Kind habt? Ich hab ihn den Abend über beobachtet, er behandelt Mely schon so als würde er wissen dass sie seine Tochter ist. Ich hab's dir zwar schon gesagt und ich sag's dir wieder, wenn du's ihm bald nicht sagst wird es nur noch schwerer mit der Wahrheit rauszurücken."

„Ja ich weiß Mats. Ich werd es ihm sagen, wenn auch nicht heute oder morgen. Aber bald werde ich es ihm sagen."

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Word's:990

ES IST 01:36 UND ICH HAB NIX BESSERES ZU TUN ALS EIN NEUES KAPI HOCHZULADEN xD

NAJA DIE NACHTAKTIVEN WERDEN SICH FREUEN :D

HOFFE EUCH GEFÄLLT DAS KAPI

FREU MICH ÜBER FEEDBACK , VOTES UND VERBESSERRUNGSVORSCHLÄGE

BIS ZUM NÄCHSTEN KAPI 😘💕

Papa?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt