Kapitel 18

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Wir sind jetzt schon 3 Stunden im Club und feiern. Jegliche Angst die ich vorher hatte, ist weg. Ich will mich heute Abend nicht über meine Sorgen aufregen, ich will heute endlich mal wieder Spaß haben und mich mit meinen Freunden amüsieren. Doch wenn ich gewusst hätte was in den nächsten Stunden noch alles passiert, wäre ich schon viel früher gegangen.

"Komm schon Stella, ich will Tanzen!" "Dann geh doch Eric. Ich halte dich nicht auf." Lachend gucke ich Eric an, der kläglich versucht sich elegant auf mich zu zubewegen. Wie gesagt er versucht es. Denn in Wahrheit sieht er aus wie eine sterbende Kuh auf dem Eis. Nachdem er endlich, halbwegs ohne Zwischenfälle bei mir angekommen ist, sieht er mich mit einem Hundeblick an, in der Hoffnung dass ich mich doch erweichen lasse und mit ihm Tanze.

Dank dem Alkohol hat sich meine Sensibleseite weiter ausgeprägt und schleicht sich jetzt langsam nach draußen. Nach weiteren 5 Minuten, in denen er seinen Hundeblick drauf hatte, ließ ich mich drauf ein und stehe jetzt mit Eric auf der Tanzfläche. Lachend bewegen wir uns im Rhytmus der Musik.

Auf einmal wechselt das Lied und es spielt jetzt ein langsamer Song. Ich will von der Tanzfläche runter gehen, werde aber von Eric daran gehindert, da er mich an meinem Handgelenk festhält. "Wieso willst du schon gehen? Ich will weiter mit dir Tanzen." Eric zieht mich eng an sich ran und blickt mir staar in die Augen. Sein Gesicht kommt meinem immer näher und ehe ich mich versehen kann liegen seine Lippen auf meinen. Geschockt reiße ich meine Augen auf und versuche Eric von mir wegzudrücken, doch er ist selbst betrunken noch zu stark für mich. Er beginnt seine Lippen zu bewegen und drängt mich von der Tanzfläche runter an eine Wand.

Immer wieder versuche ich Eric von mir wegzudrücken, aber immer wenn ich es versuche drückt er sich enger an mich ran. Seine Hände wandern meinen Rücken runter und bleiben an meinem Hintern stehen. Beherzt kneift er zu und entlockt mir ein schmerzvolles Keuchen, welches er als Einladung sieht weiter zu machen. Ohne Rücksicht auf mich zu nehmen, setzt Eric sein tun fort und wandert mit seinen Lippen meinen Hals runter und fängt an mein Dekolltee zu küssen.

Ich will dass alles nicht und versuche wieder Eric von mir wegzudrücken, als er von mir weggezogen wird und jemand ihm ins Gesicht schlägt. Aus Angst schließe ich meine Augen und lasse mich an der Wand runter rutschen. Ich blende alles um mich herum aus, die ganzen geschockten Menschen, die lauten und panischen Rufe und auch die Person die sich vor mich gekniet hat. Alles was passiert zieht wie in einem Film an mir vorbei. Am Rande bekomme ich noch mit wie Eric von den Jungs weggebracht wird, ehe ich selbst hochgehoben werde und aus dem Club gebracht werde. Mein Gesicht vergrabe ich in der Schulter von dem noch Unbekannten und hoffe innerlich dass alles hier nur ein Traum ist.

Kalte Luft umhüllt meinen Körper nach einigen Minuten und ich werde sanft auf einer Mauer abgelassen. Mir wird eine Jacke um die Schulter gelegt . Vorsichtig öffne ich meine Augen um die Person endlich zu sehen, die mich aus der Situation gerettet hat, und glaube es nicht. Vor mit steht kein geringerer als Marco.

Sein Blick ist kalt und leer. Er steht mit verschränkten Armen vor mir und guckt mich erwartungsvoll an. "So ist das also, kaum erfährst du dass ich nichts mehr von dir will, lässt du dich von dem nächstbesten Kerl anmachen. Tolle Mutter bist du." Ich traue meinen Ohren nicht. Er weiß nicht was passiert ist und meint jetzt er muss mich dumm anmachen? Wut macht sich in mir breit und ich vergesse was vor kurzer Zeit noch passiert ist und Konzentriere mich nur noch auf Marco.

"Ist das hier jetzt dein scheiß Ernst? Du machst mich dumm an, weil ich angeblich eine schlechte Mutter bin, weil mich dein Teamkamerad fast auf der Tanzfläche genommen  hätte, weil er zu viel Alkohol gesoffen hat und sich einfach mal dachte dass er dadurch die Erlaubnis hätte mich zu betatschen und alles. Eigentlich wollte ich mich bedanken, dass du mich aus dieser scheiß Situation gerettet hast und somit verhindert hast das Eric mich wahrscheinlich noch vergewaltigt hätte, aber da Mr. IchGebeEinenScheißAufMeinKind mal wiederseine scheiß Arrogante Art rauslassen musste kannst du dir das abschminken." Ich bin längst von der Mauer runter gesprungen und habe mich vor Marco hingestellt, nur um ihm immer wieder wütend auf die Brust zu tippen.

Unbeeindruckt guckt er auf mich herab. Nachdem ich meinen kleinen Wutausbruch hinter mich gelassen hab, will ich mich umdrehen um nach Hause zu gehen, werde aber durch Marco's Hand an meinem Handgelenk daran gehindert. "Wenn du dann mal fertig mit deinem Wutausbruch bist, hör mir 5 Minuten zu. Bitte."  Ich entreiße mich seinem Griff und gucke ihn erwartet an. "Okay. 5 Minuten." Wie er vorhin verschränke ich meine Arme und warte dass er anfängt.

"Auch wenn du mir wahrscheinlich nicht glauben wirst, aber es stimmt nicht das ich wieder mit Caro zusammen bin und auf keinem Fall hatte ich vor ihr einen Antrag zu machen. Ich musste es den Jungs sagen, weil sie irgendwie herausgefunden hat dass es Melody gibt. Sie hat angefangen mich zu erpressen und verlangte dass ich wieder mit ihr zusammen komme und sie heirate, ansonsten wird sie dir und Melody etwas antun. Ich hatte keine andere Wahl als mich wieder auf sie einzulassen." "Und du denkst jetzt dass ich dir das abkaufe oder was? Marco ganz ehrlich, wieso sollte ich dir das glauben? Ich hab keine Sicherheit dass es auch die Wahrheit ist und nicht wieder nur eine Lüge ist die du sagst um gut dazustehen."

Marco fährt sich mit einer Hand durch seine Haare und guckt mich flehend an. "Bitte Stella, du musst mir glauben. In den letzten Wochen hab ich gemerkt wie wichtig ihr beiden mir seid.  Ich würde mir selbst weh tun, wenn ich dir oder Mely auch nur noch einmal weh tue." "Achja? Und wieso hast du mir dann nicht gesagt dass deine Ex dir gedroht hat, dass sie mir und Melody was antun will? Wolltest du wieder den großen Helden spielen und alles alleine regeln? Hast du aus der Vergangenheit nichts gelernt Marco? Immer wenn du was alleine machen wolltest ging es schief. Eigentlich hab ich gedacht du hast es mit den Jahren kapiert, aber scheint ja doch nicht so."

Ich will mich umdrehen und gehen, da ich echt keinen Bock mehr hab mir immer wieder Marco's Geschichten anzuhören. Wieder werde ich von Marco umgedreht und aufgehalten zu gehen. "Was willst du noch Marco? Du hattest deine 5 Minuten und jetzt lass mich endlich gehen." "Ja  ich hatte meine 5 Minuten und ich hab dir versucht alles zu erklären und gehofft dass du mir glaubst. Ich kann dich verstehen, dass es dir schwer fällt mir zu glauben wegen der ganzen Scheiße die in den letzten Jahren passiert ist, aber bitte geb mir noch eine Chance alles wieder in Ordnung zu bringen." Marco nimmt meine Hände in seine und guckt mich mit einem bittenden Blick an. "Wenn du mir noch diese letzte Chance gibst, dann komm morgen um 15:00 uhr zum Phoenix See und bring Melody mit." Marco lässt meine Hände los und gibt mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich umdreht und geht.

Verwirrt lässt er mich zurück. Er will dass ich ihm noch eine Chance gebe. Soll ich sie ihm geben und riskieren am Ende vielleicht wieder Verletzt zu werden? Ich ziehe Marco's Jacke enger an mich ran und laufe langsam, in meinen Gedanken versunken nach Hause.

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Word's: 1272

Na was denkt ihr? 

Soll Stella ihm eine letzte Chance geben oder nicht? 

Und was denkt ihr über die Sache mit Eric?


Papa?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt