10. Kapitel: in der Telefonzelle

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"Du bist auch nicht normal oder?" fragte ich ihn mit einem wissenden Blick.
"Du hast recht. Ich bin viel hübscher als andere Menschen" gab er mit einem fettem Grinsen im Gesicht von sich.
Ich konnte einfach nicht anders und musste lachen.
"Ok und jetzt ernsthaft?" hakte ich nach.
"Das war mein Ernst." sagte er.
Ich schaute ihn nur skeptisch an.
"Na gut. Na gut." sag er und hob die Hände.
"Also?"
"Ich kann Formen verändern" sagte er.
"Zeig her!" forderte ich auf.
"Also gut." sagte er. Er schaute kurz auf mein Handgelenk und dann wieder zu mir.
"Und? Was ist jetzt anders?" fragte ich leicht verwirrt.
"Finds raus" sagte er und grinste.
Ich verzog schmollend meinen Mund. "Ich hasse Ratespiele." sagte ich.
"Tja, dann wirst du es wohl nie erfahren" stellte er fest.
"Na gut." gab ich nach und schaute mich in der Telefonzelle um. Alles normal. Ich schaute Vincent aufmerksam an, auch alles normal. Schließlich betrachte ich mich selber und mein Blick blieb an meinem Armband hängen. Ich hatte es von meiner Mutter bekommen. Es war Silber und hatte eine kleine Note als Anhänger. Jetzt erblickte ich jedoch keine Note, sondern einen Stern.
"Mach das wieder weg! Ich will meine Note wiederhaben!" rief ich Vincent entsetzt entgegen. Er lachte nur.
"Was?!" fragte ich ihn scharf.
"Nix, nur lustig wie du dich aufregst" sagte er.
"Mach es rückgängig!" schrie ich ihn beinahe schon an. Das Armband bedeutete mir mehr als alles andere. Es war das Einzige persönliche an mir und es war ein Geschenk von meiner Mom.

"Tja, dass geht nicht." sagte er und amüsierte sich darüber, wie ich mich aufregte.
"Und warum nicht?" fragte ich gleichzeitig wütend, verwirrt und panisch.
"Ist einfach so."
"Mach es rückgängig!" keifte ich ihn an.
"Ich hab doch schon gesagt es geht nicht" wiederholte Vincent.
Ich dachte nicht lange nach, sondert handelte einfach. Plötzlich waren Vincent's Haare pink. Auch wenn ich in dem Moment total wütend war, konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Dazu schaute er so verwirrt und entsetzt, dass ich beinahe in einen erneuten Lachanfall ausgebrochen wäre (könnte mich aber gerade noch beherrschen).
"Mach das wieder weg!" sagte er geschockt.
"Tja. Das geht nicht" wiederholte ich seine Worte von vorhin und grinste höhnisch. Dann drehte ich mich um, öffnete die Tür der Telefonzelle mit Schwing und lief direkt in eine Person hinein: Cem.
Ich taumelte rückwärts, wurde aber von zwei starken Armen um meine Taille zurück gehalten. Ich schaute auf und war wie gefesselt von dem tiefen, aber doch strahlendem blau seiner Augen. Als ich mir der Situation bewusst wurde und realisierte, dass Vincent ja auch noch zuschaute, wan ich mich aus seinen Armen heraus und trat zwei Schritte zurück.

"Was ist hier los?" verlangte Cem zu wissen und betrachtete die pinken Haare von Vincent.
Ich warf Vincent einen einen kurzen, auffordernden Blick zu, denn ich würde die ganze Sache hier bestimmt nicht erklären. Schließlich war er der, der mich dazu überredet hatte ihm mein "Talent" zu zeigen und danach seins bei mir angewandt hat.

Er seufzte kurz und wandte sich Cem zu.
"Wir haben uns nur unterhalten" sagte er.
"Unterhalten? Und deine Haare werden neuerdings immer pink beim Reden ja?" fragte Cem.
"Ja, äh... ich war heute beim Friseur."
"Mach es wieder rückgängig." sagte Cem plötzlich an mich gewandt.
"... was?" fragte ich leicht verwirrt, da er plötzlich mit mir redete.
"Kein Friseur in dieser Stadt würde irgendjemand die Haare pink färben. Also, mach seine Haare wieder normal." forderte er mich auf.
Ich seufzte.
"Nur wenn ich meinen Anhänger zurück bekomme" sagte ich zu Vincent.
"Welchen Anhänger?" fragte Cem an ihn gewandt.
"Nix." winkte dieser ab.
"Ok, Anhänger gegen Haare ok?" fragte er danach mich.
"Ok" sagte ich. Ich konzentrierte mich kurz und seine Haare änderten sich von pink in sandfarben. Ich hob mein Anhänger vor mein Gesicht und beobachtete wie er die Form des Sterns ablegte und wieder als Note erschien. Ich lächelte erfreut zu Vincent der ebenfalls erleichtert seine Haare in der Scheibe betrachtet und beglückt in meine Richtung schaute.

"Gut, dann geh ich mal" sagte ich weil ich den bösen Blick von Cem zu Vincent sah. Ich wandte mich um und lies die beiden einfach stehen. An der Bushaltestelle angekommen musste ich nicht lange warten, da kam auch schon der Bus. Ich stieg ein und fuhr nach Hause.

Cem's POV:
Ich stieg in den Bus. Ich fand einen Platz direkt am Fenster in starrte die Fahrt über hinaus. Nach ca 10 Minuten Fahrt stockte ich, denn was ich draußen sah raubte mir den Atmen. In einer Telefonzelle entdeckte ich Julie, aber nicht alleine. Bei ihr stand Vincent und grinste sie an.

Ich bekam erst mit, dass ich aufgesprungen und aus dem Bus gestürmt war als ich schon an der Haltestelle stand. Ich ging Richtung Telefonzelle, aber weder Julie, noch Vincent bemerkte mich. Ich ging bis auf 20 Meter Entfernung ran und blieb stehen. Ich konnte beobachten wie plötzlich die Stimmung umschlug und auf Julie's Gesicht ein panischer Ausdruck trat. Kurz danach wurden Vincent's Haare pink. Das ich mit ansehen musste wie die zwei in eine Telefonzelle gequetscht standen war eine Sache, doch ihre Fähigkeiten in der Öffentlichkeit benutzen ging zu weit. Ich schritt auf die Telefonzelle zu, war gerade dabei die Tür zu öffnen, als Julie diese schon aufgestoßen hatte und direkt in mich hinein lief. Um sie vor einem Sturz zu bewahren legte ich beide Arme um ihre Taille und als sie aufschaute hielten mich ihre warmen, strahlenden karamellfarbenen Augen gefangen. Ich kam nicht umhin den leicht panischen Ausdruck, der in diesen lag, zu bemerken.

Verwirrt starrte ich zum ebenfalls entsetzt aussehend Vincent. Er zuckte nur die Schultern.
"Was ist hier los?" wollte ich wissen.

...

"Gut, dann geh ich mal" sagte sie währen ich Vincent einen bösen Blick über die Schulter zuwarf. Als sie in den Bus gestiegen war, wandte ich mich an Vinc.
"Was sollte das?!" zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen.
"Was? Die Mädchen sind halt gerne mit mir auf engem Raum" sagte er mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Am liebsten hätte ich ihm dieses dämliche Grinsen aus dem Gesicht geschlagen, konnte mich aber gerade noch beherrschen. Ich starrte ihn einfach nur böse an, bis er mir eine vernünftige Antwort gab.
"Na gut." gab er schließlich nach.
"Ich wollte wissen was sie für ein "Talent" hat und warum du sie angeschleppt hast"
"Und dann?" halte ich weiter nach.
"Dann wollte sie mein Talent wissen. Ich hab es ihr gezeigt und sie ist in Panik verfallen als ich ihren Anhänger verändert hatte und vorgab es nicht rückgängig machen zu können. Als Rache sind dann meine Haare pink geworden." erklärte er weiter.
"Woher wusste sie von deinem "Talent"? fragte ich verwirrt.
"Keine Ahnung. Vielleicht ist sie einfach schlau." sagte er und grinste schon wieder.

Ende von Cem's POV

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Also erstmal: Hey Leute :)
Ich wollte mich einfach mal bei allen bedanken die meine Geschichte lesen und auch bei meinen Freunden, insbesondere "juliaundercover" die mich aufgefordert hat, weiter zuschreiben, als ich aufgeben wollte. Mittlerweile hat meine Geschichte 200 Reads!!! 200!!! Ich hätte nie gedacht, dass ich überhaupt mal 10 Reads bekomme. Aber 200 sind schon eine ganze Menge. Ich weiß, viele haben tausendmal mehr, aber es ist meine erste Geschichte, ich weiß nicht was ich richtig und was falsch mache, also sind 200 Reads schon echt mega für mich. Danke dafür <3

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