Schwul

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Chris' Sicht:

"Ich weiß gar nicht, was dein Problem ist!", Schreie ich ihn an und schubse ihn von mir weg.

Seine Augen funkeln, als er seinen Zeigefinger auf meine Brust presste und gegen sie stieß.

"Du!Bist!Mein!Problem!",zischte er.

Wie? Wieso bin ich den jetzt sein Problem! Ich mache doch gar nichts! Ich Sage jedoch nichts und Presse nur meine Lippen auf einander. "Seit einer Ewigkeit gehst du mir auf die Nerven mit deiner Ewig-Lass-mich-dich-allein-Stimmung! Mir geht es verdammt noch mal schlecht," er wurde immer leiser, seine Hand erschlaffte und glitt zurück an seine Seite."Du bist mein bester Freund und bist nicht für mich da." Er Klang traurig. Scheiße. Ich fuhr mir durch die Haare und hob an etwas zu sagen, doch er schüttelte nur den Kopf. "Bitte, Chris, lass es einfach sein. Ich will deine Scheiß Entschuldigungen nicht mehr hören." Müde rieb sich Phil durch sein Gesicht. "Kannst du bitte gehen?". Mein Herz setzte kurz aus. Verdammt, dass fühlte sich alles so endgültig an. Scheiße!

Phil's Sicht:

Chris drehte sich zur Tür um, doch dann blieb er stehen. Seine Hand verweilte auf dem Türgriff.

Muss er es den so schwer machen? Er soll doch einfach nur gehen! "Ich bin dir aus dem Weg gegangen, weil ich schwul bin".

Seine Stimme war so leise, dass ich mir nicht sicher war, ob ich ihn gerade richtig verstanden hatte. "Was?", fragte ich nach und kam einen Schritt näher. Immer noch verweilte er mit dem Rücken zu mir. Doch jetzt drehte er sich um. "Scheiße. Phil, ich bin schwul, ich steh auf Männer. Und ich steh auf dich!".

Verdattert starrte ich ihn an, doch bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte er schon einen Schritt auf mich zu gemacht, sich zu mir heruntergebeugt und seine Lippen auf meine gepresst.

Der Kuss war weich und zögernd. Nicht wie bei einem Mädchen. Es war viel dominanter. Dieses neue Gefühl haute mich um. Das ich schwul war, oder zumindest bi, wusste ich schon immer. Seit dem Kindergarten, aber das er, der Mädchenschwarm und Herzensbrecher schwul war, dass fegte mich gehörig aus den Latschen.

Ich wich nicht zurück, als er mich küsste. Er wusste das ich schwul war, trotzdem musste er erwartet haben, dass ich ihn wegstoßen würde.

Sein Mund löste sich von meinen. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, als ich den letzten Hauch, seiner Lippen nachempfand.

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