Die ersten zwei Tag hatten die beiden in Schweigen verbracht. Es gab schließlich nicht viel zu reden, wenn man Zaubertränke braut und jeder an einem anderen mischt.
Als Snape gerade dabei war eine weitere Zutat zu zerkleinern, ertappte sich Hermine dabei wie sie ihn anstarrte. Sie konnte ihre Augen nicht von ihm abwenden. Sie blickte auf seine breiten Schultern, sein markantes Gesicht und die langen schwarzen Haare die er sich alle paar Sekunden hinter die Ohren streichen musste, da sie ihm immer ins Gesicht fielen. Was Hermine nicht klar war, war, dass er ihre Augen auf sich durchaus bemerkte und nichts sagte, da es ihn, zu seiner eigenen Überraschung, nicht im Geringsten störte.
Doch nach einer Weile konnte er einfach nicht mehr widerstehen."Die Lavendelblüten schneiden sich doch nicht, wenn Sie mich anstarren, Miss Granger, oder?"
Sie wandte ihre Augen blitzschnell von ihm ab und sah wieder hinunter auf den Tisch. Sie konnte es nicht verhindern, dass ihr eine sanfte Röte ins Gesicht stieg, doch sie hatte keine Ahnung wieso.
Dann nahm sie ihren Mut zusammen und rief sich ins Gedächtnis, was sie ihn schon die ganze Zeit fragen wollte. "Professor, darf ich ihnen eine Frage stellen?"
"Natürlich dürfen Sie, aber ob ich Sie mit einer Antwort beehre ist abzuwarten", sagte er ohne von seinem Brettchen aufzusehen, auf dem fein, säuberlich geschnitten eine grüne Schote lag.
"Warum haben Sie die Stelle für Verteidigung gegen die Dunklen Künste abgelehnt?", fragte sie und sah wie er kurz aufsah, dann aber weiter schnitt.
"Ich wollte sie nicht", antwortete er und erwartete fast ihre nächste Frage.
"Warum?"
"Es war nicht das was ich gern tue." Mit einem Zucken seiner Mundwinkel sah er sie kurz an und wusste, dass er nicht mehr sagen musste.
* * *
"Möchten Sie noch was trinken?", fragte er, als sie den Putzlappen weggelegt hatte und wieder ins Büro kam.
Sie hatten dieses mal gemeinsam das Labor auf fordermann gebracht und wieder ein paar Tränke fertiggestellt.
"Gerne, wenn Sie was mittrinken", antwortete sie lächelnd und folgte ihm in seine Privaträume.
Als sie die Tür hinter sich schloss und sich umdrehte, sah sie sich überrascht um. Seine Wohnung war gar nicht so kalt eingerichtet, wie sie gedacht hatte. Vor dem Kamin stand eine dunkelgrüne Couch und daneben ein gleichfarbiger Sessel, davor ein kleiner Tisch. Dafür, dass seine Räume in den Kerkern lagen, wirkte das alles hier doch recht freundlich und einladend. Das hätte sie im Leben nicht gedacht.
"Was möchten Sie trinken?", fragte er und riss sie aus ihren Gedanken.
"Was trinken Sie denn?"
"Wasser", antwortete er mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen.
"Ziemlich langweilig, finden Sie nicht?"
"Gut, was halten sie dann von einem Glas Rotwein?", schlug er vor und sah ihr zufriedenes Lächeln.
"Setzen Sie sich, ich bin gleich wieder da."Sie ließ sich galant auf die Couch fallen, als Snape verschwunden war.
* * *
Fast zwei Stunden später saß Hermine lachend vor ihrem dritten Glas Rotwein, während Snape erst das zweite in der Hand hielt.
"Aber sagen Sie doch mal ernsthaft. Haben wir Sie damals wirklich so auf die Palme gebracht?"
Er sah in sein Weinglas, welches immer noch voll war, schwenkte es ein wenig und antwortete: "Ja, allerdings."
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Decision *old version*
FanfictionHermine Granger kehrt als Professorin nach Hogwarts zurück. Dort trifft sie auf viele bekannte, aber auch unbekannte Gesichter. Severus Snape hat den Krieg überlebt und unterrichtet wieder, unter der neuen Schulleiterin Professor McGonagall. Er kann...