25 | Es ist Weihnachten

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Severus sah Arthur mit steinerner Miene an, welcher selbst die Szene mit Argwohn beobachtet hatte. "Entschuldige mich für einen Moment", sagte Severus.

Arthur nickte verständnisvoll. "Natürlich."

Severus ging Hermine mit schnellen Schritten nach, doch auf dem Weg blieb er kurz vor Ron stehen und sah ihn grimmig an. Er verkniff sich jedoch jeglichen Kommentar, um Hermines Willen, und ließ den jungen Mann einfach dort stehen.
Sein Weg führte ihn quer über den Hof. Als er sie jedoch dort nicht fand ging er weiter über die Brücke bis er Hagrids Hütte sah. Er ging den Pfad hinunter und suchte im Schnee nach einem Anzeichen von ihr.
Dann sah er sie plötzlich. Ihr Körper ein schwarzer Fleck in der weißen Landschaft.
Sie stand am Ufer des schwarzen Sees und er realisierte mit Bestürzen, dass sie zitterte und sich ihre Schultern wie bei Schluchzern auf und ab bewegten. Sofort eilte er zu ihr und schwor sich auf dem Weg dem Wiesel die Nase zu brechen, wenn er sein Mädchen zum weinen gebracht hatte.

Hermine stand auf dem weichen Gras am Ufer des schwarzen Sees und sah auf die glatte Oberfläche, auf der sich der Nachthimmel und unzählige Sterne spiegelten.
Sie wusste einfach nicht wohin mit all der Trauer und Wut, die sie in dem Moment für ihren besten Freund empfand.
Plötzlich begann sie zu zittern, die Luft war eiskalt und die klammende Kälte hüllte ihren Körper ein. Ihr langes Kleid, reichte nicht lange um sie warm zu halten und auch ihre hohen Schuhe waren nicht für Spaziergänge im Schnee vorgesehen. Sie sah wie sich ihr warmer Atem in Rauch verwandelte, und sie zitterte noch mehr.
Doch auf einmal spürte sie wie jemand etwas warmes um ihre Schultern legte. Es war ein schwarzer Gehrock, der nach Kräutern und Aftershave roch.
Sofort hörte sie auf zu zittern und spürte mit Wohlgefallen wie ihr Körper in Wärme gehüllt wurde. Ihr wurde ein Lächeln entlockt, trotz der Tränen die ungehindert ihre Wangen hinabflossen. Sie spürte, dass er hinter ihr stand und mehr Tränen quollen aus ihren Augen. Vorsichtig, dass die Jacke nicht von ihren Schultern fiel, umarmte Severus sie von hinten. Hermine schloss die Augen und musste ein Schluchzen unterdrücken, als sie einen Kuss auf ihrem Kopf spürte.

"Na komm, hör auf zu weinen", murmelte er gegen ihr Haar und spürte wie sie sich völlig in seine Arme fallen ließ. Nach wenigen Schluchzern drehte sie sich um und vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd.

"Ron ist so ein Idiot", murmelte sie gegen seine Brust und spürte seine Hand wie sie ihr über ihr Haar strich.
"Er sollte sich für mich freuen und nicht den Beschützer mimen!"

"Ich weiß, aber er hat das Recht auf eine eigene Meinung, daran können wir nichts ändern." Hermine wollte ihm nicht Recht geben aber sie musste, da er, ob es ihr gefiel oder nicht, die Wahrheit sagte.
Beschützend nahm er ihre Hände in seine und sah sie ernst an.
"Ich liebe dich, und er soll sich vorsehen nocheinmal so mit dir zu sprechen!"

Sie lächelte schwach und vergrub ihren Kopf in seiner Brust. Sie sog seinen Duft ein.

* * *

Im Schloss lief Harry unterdessen vor den Stufen neben der großen Halle auf und ab. Ron stand wie ein begossener Pudel neben ihm und gab nicht einen Ton von sich. Auch Remus, Sirius und die anderen Weasleys standen nicht weit von ihnen. Der Rest der Gäste waren noch in der Halle, da die Feier noch voll im Gange war.

"Verdammt Ron! Musstest du soetwas zu Hermine sagen?", zischte Harry wütend.

"Jetzt sag mir nicht, du findest diese kranke Beziehung gut!", verteidigte sich Ron voller Inbrunst und sah seinen Freund fragend an.

"Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen, Ron", entgegnete Harry belehrend. "Hermine ist immer noch unsere Freundin. Was glaubst du wie sie sich jetzt fühlt?"

Ron senkte den Kopf und sah zu Boden, als man plötzlich lautes, wütendes Geschrei vernahm.

"Du verdammter Idiot, Ronald Weasley!", schrie Ginny völlig aufgebracht. Sie kam auf die beiden zugerauscht und packte ihren Bruder beim Kragen. "Wie konntest du nur? Hermine ist deine beste Freundin und du solltest dich für sie freuen!"

Decision *old version*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt