16 | Wie lang ist die Liste?

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Hermine klopfte an die Tür zu Severus Büro und wurde in Sekunden von ihm persönlich empfangen. So emotionslos wie möglich streckte sie ihm das Buch entgegen.
"Ich habe hier noch etwas von dir".

"Danke, das ist wirklich sehr aufmerksam", sagte er und nahm es entgegen. "Sind wir wieder zurück beim Du, ja?"

"Nimm das Buch, und lass mich in Ruhe", sagte sie ärgerlich und wollte schon wieder verschwinden, als Severus sie am Arm festhielt und sie zurück zu sich zog.

"Hermine, hör auf. Schließlich bist du diejenige die zu mir gekommen ist." Ihre Augen neigten sich nach unten. "Also, warum bist du hier?"

"Wegen dem Buch", sagte sie und bemerkte nur spärlich wie ihre Stimme leicht brach. "Ich gratuliere dir und Narzissa."

Wieder wollte sie weglaufen, aber Severus packte ihr Handgelenk noch fester als zuvor.

"Hermine, ich will nichts von Narzissa!", gab er zu und sah den kleinen Hoffnungsschimmer in ihren Augen.

"Darüber solltest du noch nochmal scharf nachdenken, bevor du dir da so sicher sein kannst."

Ein tiefes brummen der Verzweiflung kam aus seiner Kehle und forsch zog er sie in sein Büro und knallte die Tür hinter ihm zu. "Sag mal spinnst du?", rief sie wütend und sah we er bedrohlich auf sie zu kam.

"Ok, ich sage das jetzt nur noch ein mal, ich will nichts von Narzissa!", sagte er energisch. "Ich habe sie geküsst weil...."

"Du hast sie geküsst, weil...was?"

"Weil ich nicht wollte, dass du anfängst an unsere Freundschaft zu glauben." Hermine sah in aus zweifelhaften Augen an. "Ich bin kein guter Mensch, Hermine. Das war ich noch nie. Und von Anfang an hast du offen mit mir geredet und ich habe wirklich Vertrauen zu dir gefunden."

"Aber, Severus, wenn dir das zu weit ging, hättest du mir das doch sagen können", sagte sie mit spärlicher Stimme.

'Es ging mir nicht weit genug', dachte er mit einem schmerzenden Gefühl in der Magengegend, sagte jedoch: "Nein, das hätte deine Gefühle verletzt und es ging mir ja auch nicht zu weit, es war eher....Merlin ich kann das nicht erklären", klagte er völlig erschüttert.

"Ist schon gut", sagte sie beschwichtigend und legte ihre Hand an seine Wange. Die weiche Haut fühlte sich so sanft unter ihren Fingern an. Seine schwarzen Augen bohrten sich erschrocken in ihre und sie versank in ihnen.

"Hermine ich...", begann er leise doch kam nicht weit. Er hatte den drang sich bei ihr für den Kuss gestern zu entschuldigen, doch warum sollte er das? Er war ein freier Mann und konnte tun und lassen was er wollte. Schon seltsam so etwas zu denken wenn man Jahre lang von zwei Männern nur Befehle entgegengenommen hatte. Und keine einzige freie Entscheidung hatte treffen können.

Seine Gedanken drehten sich nur noch um Hermine und die Ohrfeige, die sie ihm am vorherigen Tag verpasst hatte. Sie hatte zwar geschmerzt, aber dieser Schmerz würde vergehen. Viel besorgniserregender war, der Grund warum sie ihn geschlagen hatte. Der Kuss war ihr nicht gleichgültig gewesen, ganz im Gegenteil, sie war wirklich wütend geworden.

Er war ganz erschrocken über die plötzlich zutrauliche Geste, wollte jedoch nie wieder ihre Berührug missen. Sein Herz begann schneller zu schlagen und fast wollte er sie schon wieder küssen, denn ihr Mund wirkte in dem dunklen licht der kerker so verführerisch.

Sie merkte plötzlich was sie tat und entfernte ihre Hand von seiner Wange. Beschämt räusperte sie sich und ihr Blick fiel auf den Kerkerboden. Sie hatte so ein Verlangen gespürt ihn zu küssen. Würde das jemals passieren? Würde sie jemals dieses Glück verspüren?

Decision *old version*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt