9 | Brennende Liebe

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Minerva schreckte herum und fixierte die Uhr an der Wand. War es wirklich schon so spät, fragte sie sich, als das Klopfen an der Tür ertönte.

"Herein!", rief sie laut und hörte, wie sich die Tür mit einem Knarren öffnete.

Sie lief schnell aus dem Schlafzimmer und stand Hermine gegenüber, die sie überrascht ansah.
"Oh, bin ich zu früh?", fragte sie.

"Nein, nein. Ich habe die Zeit vergessen, als ich einen Brief an das Ministerium geschrieben habe."
Minerva stand in ihren Lehrerroben, allerdings mit offenen Haaren mitten im Raum und bat Hermine sich zu setzen.

Hermine sah sich in Minervas Privaträumen um und staunte über ihre Liebe zum Detail. Die Bilder standen in Reih und Glied auf dem Kaminsims und frische Blumen standen in einer roten Vase auf dem Couchtisch. Sie gaben dem Raum eine schöne Atmosphäre und Hermine fühlte sich augenblicklich wohl in dem Wohnzimmer.

"Ich komme sofort zurück", sagte die Schulleiterin peinlich berührt und verschwand wieder im Schlafzimmer.

Hermine schüttelte lächelnd den Kopf und sah sich die Bilder an.
Auf einem war eine hübsche Frau mit gelocktem dunkel-braunen Haar zu sehen. Sie lächelte Hermine strahlend entgegen und lachte ab und an lautlos. Auf einem anderen befand sich ein Ehepaar mit drei Kindern, ein Mädchen von etwa 15 Jahren und zwei Jungen die deutlich jünger waren.
Das Mädchen trug Schnürstiefel und ein Kleid, welches stark dem der Frau ähnelte. Es war offensichtlich ein Familienfoto, aber es schien schon älter zu sein. Die Frau kam Hermine bekannt vor, die strenge Frisur, die große, steife Haltung und die dünnen Lippen die zu einem schmalen Lächeln gezogen waren.

Hermine ging weiter am Kamin entlang und kam an einem schwarzhaarigen Jungen, einem schwarzhaarigen
Mädchen und drei Schülerinnen mit Gryffindor-Uniformen vorbei. Sie blieb nach einer Weile allerdings bei einem weiteren Rahmen stehen, der ein Foto von einer jungen Frau und einem Mann umfasste. Der Mann hatte die Arme um die Taille der Frau gelegt und gab ihr von hinten einen Kuss auf die Wange. Nach einer Weile drehte sich die Frau um und diesmal küsste er sie liebevoll auf den Mund.

In dem Moment ging die Tür des Schlafzimmers wieder auf und Minerva betrat das Wohnzimmer, diesmal mit hochgesteckten Haaren.

"Tut mir Leid, dass ich dich alleine lassen musste, aber so kann ich mich ja nicht unter Menschen begeben", lachte sie und entdeckte Hermine am Kamin.

"Entschuldige, ich habe mir nur die Fotos angesehen", erwiderte Hermine. "Sie sind wirklich schön."

"Danke", sagte Minerva und näherte sich dem Kamin.

"Ist das Severus?", fragte Hermine und deutete auf das Bild mit dem schwarzhaarigen Jungen.

"Ja, da war er 11. Er kam gerade nach Hogwarts."

"Und das sind bestimmt Eileen, Poppy und du", grinste die junge Lehrerin, als die das Bild mit den drei Gryffindor Schülerinnen betrachtete.
Sie standen am Quidditchfeld und alberten spielerisch herum.

"Ja, allerdings. Da waren wir gerade 16", entgegnete Minerva in Erinnerung an das Jahr. "Siehst du die beiden Jungen?"

Hermine nickte und fixierte den einen Jungen, der das Mädchen mit den langen schwarzen Locken umarmte und einen sehr großen Jungen der braune Haare hatte. Dieser hatte seine Arme um Minerva gelegt.

"Der eine ist Ethan, und der andere ist Simon. Sie waren beide Gryffindor Schüler. Eileen hatte sich Hals über Kopf in Ethan verliebt, nachdem er sie in Hogsmead ins 'Drei Besen' eingeladen hat", erzählte Minerva.

"Und wie ging das ganze weiter?", fragte Hermine interessiert.

"Die Beziehung zerbrach, als Eileen mit 17 Jahren jemand anderen heiraten sollte."

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