22 | Ich liebe dich

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Hermine war auf dem Weg nach Hogsmead, als sie plötzlich beim verlassen den Schlosses ein Stimmchen hinter sich hörte.

"Na, wie war's?", fragte Draco, der hinter ihr auf der Fensterbrüstung gegen eine Sälue gelehnt stand.

Sie drehte sich um und sah ihn an. "Was meinst du?"

Er sprang runter und ging mit lockeren Schritten und Händen in den Hosentaschen auf sie zu. "Dein Liebesabenteuer mit meinem Patenonkel", erwiderte er wissentlich grinsend. "Wie oft habt ihr es gemacht?"

"Draco!", rief sie erschüttert von seiner Neugier.

"Na, komm schon, ich will es wissen!", protestierte er.

"Das geht dich nichts an", erwiderte Hermine kopfschüttelnd und setzte ihren Weg fort.

Er ging ihr mit schnellen Schritten nach. "Er ist Teil meiner Familie geworden und du bist meine beste Freundin. Also geht es mich was an."

"Hast du schon mal etwas von Privatsphäre gehört?", fragte sie dann mit einem Kopfschütteln und einem Lachen.

Dann jedoch hielt er sie mit einem sehr ernsthaften Blick zurück und sah ihr durchdringend in die Augen. "Ich meine es ernst, Hermine. Ich möchte, dass du glücklich bist."

"Ich weiß", erwiderte sie mit einem sanften Lächeln.

"Bist du glücklich?", fragte er dann eindringlich.

"Mehr als ich es jemals war", antwortete sie dann mit einem breiten Grinsen. Und wusste aus der Tiefe ihres Herzens, dass sie überglücklich war.

Er lächelte. "Dann bin ich beruhigt."
Er sah die Zufriedenheit auf ihrem zarten Gesicht und wusste um ihre Ehrlichkeit. "Also, was hast du nächste Woche vor?", dragte er und drückte sie lachend Richtung Hosmead.

* * *

Wenige Tage vergingen und am nächsten Samstag erwachte Hermine wie an vielen der letzten Tage in Severus großem Bett. Die schwarzen Laken waren über sie gebreitet und hielten sie warm. Doch sie erwachte an diesem Morgen nicht durch das einfallende Sonnenlicht, sondern durch zarte Küsse, die auf ihrer Halspartie verteilt wurden. Sie schnurrte müde und spürte einen festen, warmen Körper hinter sich.

"Guten Morgen", murmelte eine tiefe Stimme hinter ihr und brachte sie sogleich zum Lächeln.

"Morgen", säuselte sie und spürte seine Hände an ihrer Taille.

"Herzlichen Glückwunsch", sagte er dann plötzlich, woraufhin sie sich zu ihm umdrehte und ihn verwundert ansah. Ihre Müdigkeit war mit einem Schlag völlig verschwunden.

"Was?"

"Was heißt 'was'? Heute ist doch der 19., oder nicht? Sag mir jetzt bitte nicht, dass du deinen eigenen Geburtstag vergessen hast", sagte er mit zusammengedrückten Augenbrauen.

"Ähm...nein, aber woher weißt du das?", fragte sie verwundert.

"Ich habe meine Quellen", erwiderte er.

"Sag schon", verlangte sie.

"Draco hat es mir gesteckt", sagte er schließlich und sah sie grinsen. "Komm steh auf, es gibt Frühstück."

"Du willst mich also heute bedienen?", fragte sie und schwang die Beine über den Bettrand.

Sie war kaum aufgestanden, da warf er ihr schon eines seiner schwarzen T-shirts zu. Sie fing es auf und schlüpfte hinein um nicht halbnackt zu frühstücken.

Sie ging direkt vor ihm in die Küche und zog schatf die Luft ein, als sie sah was sich dort auftat. Der Tisch war wundervoll gedeckt mit Rosen und einem fantastisch aussehenden Frühstück. Außerdem stand dort auch noch ein elegant verpacktes Geschenk.

Sie staunte noch, als sich Severus starke Arme um sie legten und sich sein Gesicht in ihre Locken kuschelte.

"Das hast du gemacht?", fragte sie erstaunt und spürte einen sanften Kuss auf ihrem Hals. "Du bist der beste, Severus."

Er geleitete sie zum Tisch und gab ihr das Geschenk. Sie nahm es dankend an sich und öffnete es vorsichtig. Zuletzt hielt sie nur noch eine kleine Schmuckschatulle in den Händen und öffnete sie.
Darin lag eine Kette aus reinem Silber, mit einem Anhänger aus Blüten, welche sich wie flüssiges Silber der Form ihres Dekolletees anpassten.

"Gefällt sie dir?", fragte er unsicher.

Hermine sah Severus mit leuchtenden Augen an. "Sie ist wunderschön, Severus", erwiderte sie und küsste ihn innig auf seine schmalen, geschwungenen Lippen.

Er lächelte sanft und stellte sich hinter sie um ihr die Kette umzulegen. Als er sie verschloss küsste er ihren Scheitel. Hermines Finger ertasteten die Kette und sie brgann freudestrahlend zu lächeln.
Die beiden frühstückten ausgedehnt zusammen und gingen später nach Hogsmead. Minerva und die anderen gratulierten ihr beim Mittagessen bevor sie mit Severus nach Hogsmead ging. Und dem Teil dem sie auffiel, bewunderte die Kette.

* * *

Am Abend lag Hermine in Severus Armen. Die beiden hatten sich nach dem Abendessen in Hermines Privaträume zurückgezogen. Ihre Finger zeichneten Kreise auf seiner entblößten Brust und ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter.
"Ich bin in diesem Moment wunschlos glücklich", murmelte sie und küsste sanft eine freie Stelle an seinem Hals. Dort war immer noch die große Narbe von der Schlacht um Hogwarts zu sehen, dahinter zeichnete sich jedoch noch eine weitere ab. Diese war lang und sah wie eine alte Schnittverletzung aus.
Hermine erwähnte dies jedoch nicht, da sie diesen Moment nicht zerstören wollte.
Sie spürte seine warme Hand an ihrem Rücken und kuschelte sich noch enger an ihn.
"Komm bloß nicht auf irgendwelche Ideen morgen, am Montag ist wieder Schule", säuselte sie.

Er stöhnte auf. "Sag mal müssen wir jetzt unbedingt darüber nachdenken. Ich bin gerade sehr zufrieden damit nicht über die kleinen Blagen nachzugrübeln."

"Sag bloß Severus Snape macht sich Gedanken um seine Schüler", kicherte sie und stützte ihren Kopf nun auf einer Hand ab.

"Gedanken machen ist vielleicht etwas zu viel gesagt. Es ist mehr so, dass ich mich über sie aufrege", antwortete er mit einem fiesen Grinsen.

Hermine schüttelte ihren Kopf und griff das Kopfkissen hinter ihr. Kurzerhand pfefferte sie es ihm ins Gesicht. "Lass das ja nicht Minerva hören!", lachte sie.

"Hermine, du hast ganz sicher keinen Haufen von untalentierten Schnöseln in deinem Klassenraum sitzen", maulte er.
Sie holte erneut mit dem Kissen aus, doch diesmal rollte er sich vorher auf sie und presste ihre Hände über ihrem Kopf auf das Bett. Sie kicherte und schlang ihre Beine um ihn, als er sie hingebungsvoll küsste.
Als sie sich voneinander lösten strich sie ihm über die Wange und sagte leise: "Ich liebe dich, Severus Snape."

Das Blut in seinen Adern gefror zu Eis und seine gerade noch ruhigen Augen hatten sich zu undurchdringlichen Tiefen gewandelt. Hermine sah ihn erwartungsvoll an.

Dann endlich öffnete er den Mund um zu sprechen. "Ja...Es...Es wird spät. Ich sollte gehen", sprach er und begann sich zu erheben. Er wirkte fast abgestoßen von ihren Worten. Doch sie konnte ihn weder aufhalten noch sich bewegen.
Schnell zog er sich an, die gesamte Zeit von Hermines fassungslosen Augen verfolgt. "Wie sehen uns morgen früh", sagte er noch und küsste sie schnell, bevor er aus der Tür verschwand.

Hermine lag immer noch mit starrem Blick auf ihrem Bett, ihre Augen auf die Tür gerichtet. Bevor sich die Tränen ihren Weg über ihre erhitzten Wangen bahnten, dachte sie: 'Was zur Hölle ist gerade passiert?'

Decision *old version*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt