8 | Die Wette

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Der Alarm des Weckers riss Severus am nächsten Morgen unsanft aus seinen Träumen. Knurrend schwang er die Beine vom Bett und schaltete den Alarm ab. Wie gern würde er jetzt noch weiterschlafen und nicht den Morgen damit verschwenden, dummen Schülern etwas über Zaubertränke beizubringen. Doch es half ja alles nichts.
Er stand auf und machte das Bett, dann ergriff er seinen Morgenmantel vom Sessel.
Kaum hatte er ihn angezogen, klopfte es auch schon an der Tür zu seinen Privaträumen. Wer auch immer der Störenfried vor der Tür war, hatte hoffentlich eine gute Entschuldigung.
Mit schnellen Schritten war er an der Tür angelangt und öffnete. Er blickte in das Gesicht seiner Mutter, die ihn von oben bis unten ansah.

"Oh....habe ich dich geweckt?", fragte sie, als sie seine Figur beäugte.

"Nein, ich war schon wach, wollte aber gerade unter die Dusche gehen. Was gibt es denn?"

Sie ging einfach an ihm vorbei in sein Wohnzimmer und störte sich gar nicht daran nachzufragen.
Kopfschüttelnd schloss er die Tür und folgte ihr.

"Ich brauche einen Beruhigungstrank", sagte sie und durfte beobachten, wie seine Augenbrauen wahre Kunststücke vollbrachten.

"Für was?"

"Ach weißt du Schatz, Minerva muss den ganzen Morgen Schülerakten durchsehen und da sie nah dran ist zu hyperventilieren, dachte ich mir, ich löse die Spannung etwas."

Severus sah sie skeptisch an. "Minerva ist heute sehr früh zum Ministerium aufgebrochen."

Eileen sah beschämt zu Boden und murmelte: "Verdammt...."
Aber was machte sie sich vor, er hätte die Lüge sowieso nicht geglaubt.

Wortlos ging er in sein Büro zurück und holte eine kleine Phiole aus dem Regal.
Schon nach kurzer Zeit kehrte er damit zurück.
"Hier", sagte er und drückte ihr das Fläschchen in die Hand.

"Danke, Severus."

"Du weißt, dass du mich nicht anlügen musst", meinte er dann zu ihr.

"Ich weiß, du hättest es mir doch sowieso nicht geglaubt", entgegnete sie immer noch von Verlegenheit gezeichnet.

"Nein, nicht wirklich", entgegente er mit einem faden Lächeln. "Wenn du nochmal irgendetwas brauchst, frag mich einfach, in Ornung?"

Sie nickte und verschwand dann schnell aus seinen Räumen. Manchmal wünschte er sich sie würde das lassen, doch sie war eine sehr stolze Frau, niemand konnte das bestreiten, auch er nicht.

Nach einer Dusche und seinem restlichen üblichen Morgenablauf, betrachtete er sich im Spiegel. Sachte strich er seine Roben glatt und achtete nochmal darauf ob alle Knöpfe richtig saßen, bevor er seine Privaträume verließ und zur großen Halle ging.

* * *

Beim Frühstück kam Hermine wenige Minuten später als Severus dazu und schien bei besonders guter Laune zu sein.

"Guten Morgen alle zusammen", grüßte sie in die Runde und setzte sich sogleich auf ihren Platz neben Severus, der im Tagespropheten blätterte.

"Weißt du was morgen ist?", flötete Hermine auf einmal von der Seite.

Severus hob eine Augenbraue. "Samstag?"

"Das auch", antwortete sie. "Du weißt doch, dass morgen das erste Quidditchspiel des neuen Schuljahres ist."

"Du hast wie immer Recht", erwiderte Severus und bemerkte seinen Fehler viel zu spät.

"Das Komplimente verteilen wird dir und deinen Schlangen nicht helfen, weil Gryffindor morgen das Rennen machen wird."

Decision *old version*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt