Teil 33 - Krankenhaus, Mom, verrückter Marco

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Wir stiegen ein und fuhren still zum Krankenhaus, Marco hatte seine Handauf meinem Oberschenkel abgelegt und streichelte ihn liebevoll. Er akzeptierte,dass ich jetzt nicht reden möchte, ich sah einfach gedankenverloren aus demFenster. Ich regte mich nicht einmal auf, dass er vermutlich mal wieder viel zuschnell fuhr. Das einzige worüber ich mir Gedanken machen konnte war meine Mom.Nach gut 20 Minuten waren wir da. Dass man für die Strecke normalerweise gut 30Minuten und mit Stadtverkehr auch durchaus eine Stunde braucht ignorierte icheinfach. Wir gingen nach drinnen, Marco stützte mich die ganze Zeit. Ich wareinfach zu schwach. Marco hatte von Jordan schon die Zimmernummer. Wir gingenzur Intensiv Station und suchten einen Arzt, der auch schon bald kam. „GutenTag, ich bin Summer Johnson die Tochter von Melissa Johnson. Können wir zuihr?" „Sie braucht viel ruhe, ihr könnt rein, aber bitte nur 1 Stunde." „Okay,was ist überhaupt passiert und wie ist ihr Zustand?" „Sie hatte einen Unfall,laut Zeugenaussage ist sie an einer Kreuzung bei grün drüber gefahren,allerdings ist ein Lkw bei rot über die Ampel gefahren und hat das Auto IhrerMutter zu spät gesehen. Sie war bis vor ca. 4 Stunden noch in derNot-Operation. Momentan ist sie außer Lebensgefahr, aber als stabil würde iches noch nicht bezeichnen." Ich nickte nur und verarbeitete die ganzenInformationen. „Wann wird sie wieder aufwachen?", fragte Marco für mich. „Dasist schwer zu sagen, es war eine Schutzfunktion ihres Körpers, wenn ihr Körperdenkt dass er so weit ist wird sie wieder aufwachen. Ich bin zuversichtlich,dass sie wieder aufwachen wird keine Sorge." Ich nickte wieder nur, ich konntenicht wirklich sprechen obwohl das ja eigentlich ganz gute Nachrichten waren.Wir bekamen so grüne Kittel an und durften dann endlich zu meiner Mutter. Ichöffnete die Tür und ich ging sofort zu ihr hin. Ich nahm ihre Hand und setztemich auf den Stuhl, der an ihrem Bett stand. Marco stellte sich hinter mich undlegte seine Hände auf meine Schultern. Diese kleine Geste gab mir so vielKraft, unglaublich. Ich erzählte meiner Mutter von dem Shooting und vonBarcelona. Irgendwann kam der Arzt herein und meinte, dass wir jetzt bessergehen sollten. Ich nickte ihm zu und sagte: „Ich verabschiede mich nur noch."Er nickte leicht und verschwand dann wieder. „Du musst wieder aufwachen hörstdu? Wir brauchen dich hier alle, du kannst mich doch nicht mit so vielenMännern, die nur Blödsinn im Kopf haben alleine lassen." Ich drückte ihr nocheinen Kuss auf die Stirn und ging dann zu Marco, der schon an der Türe auf michwartete. Er zog mich in eine Umarmung und dann gingen wir nach draußen. Dortwarteten eine Menge Reporter. Sie stellten haufenweise Fragen doch ichignorierte alle. Marco lief so gut es geht schützend bei mir und ich verstecktemein Gesicht in seiner Brust. Er öffnete mir die Autotür und ich stieg ein. Erkämpfte sich zur anderen Seite durch und ließ sich neben mir fallen. Wir fuhrenlangsam los und als die Papparazzi auch durch hupen nicht vom Auto weggingen,machte Marco das Fenster herunter. „Ich fahr euch über die Füße wenn ihr nichtvom Auto weggeht. Das alles hier ist eine Privatangelegenheit und wenn es fürSummer okay ist redet sie vielleicht irgendwann darüber mit der Presse, aberbis dahin möchte ich dass ihr unsere Privatsphäre akzeptiert." Nach dieseransage gingen sie etwas vom Auto weg und wir konnten endlich los fahren.„Danke." „Ach kein Problem ich wollte denen schon immer mal meine Meinungsagen." „Nein nicht deswegen, also schon auch aber ich meinte für alles,einfach das du da bist." „Das ist selbstverständlich Summer, ich bin immer fürdich da. Ich liebe dich." Er verlieh seinen Worten solch einen Ausdruck, dasses unmöglich gewesen wäre ihm nicht zu glauben. Selbst wenn ich nochirgendwelche Zweifel gehabt hätte spätestens jetzt wären sie alle verschwunden.Er fuhr zu mir nach Hause, dort wurde uns schon die Türe aufgemacht. „Heykleines komm her.", sagte Jordan und zog mich sogleich in seine Arme. Chris kamebenfalls her und umarmte mich liebevoll. Danach gingen wir nach drinnen womein Dad in der Küche steht. „Hey Dad.", flüsterte ich und auch er zog mich ineine innige Umarmung. „Es wird alles gut meine kleine Maus, alles wird wiedergut." „Ich weiß Dad. Ich wäre jetzt ganz gerne ein bisschen alleine, einbisschen Abstand von allem wäre das okay?" „Klar kleine. Dein Zimmer ist schonbereit für dich." „Danke. Kommst du Marco?" „Ich dachte..." „Allein mit dir."Er nickte und lächelte mich leicht an." Dann gingen wir hoch in mein Zimmer ichschmiss mich sofort auf mein Bett und Marco kam zu mir und ich kuschelte michan ihn und dann ließ ich allem freien Lauf. Erst liefen mir nur ein paar Tränendie Wange herunter, doch es wurden immer mehr und mehr und irgendwannschluchzte ich laut auf. Marco zog mich noch enger an sich und was ich an ihmliebte, er war einfach da. Er versuchte nicht mich zu beruhigen, sondernwusste, dass das alles einfach irgendwann raus musste. Irgendwann beruhigte ichmich von selbst und sah Marco in die Augen. „Weißt du eigentlich, dass du dasBeste bist was mir je hätte passieren können." Ich küsste ihn und in diesemKuss versuchte ich einfach all die Liebe hinein zustecken, die ich für ihnempfand. „Ich liebe dich.", flüsterte er danach an meine Lippen. Ich gab ihmdafür nochmal einen kurzen Kuss. „Wenigstens sehen wir uns wieder trotz derganzen scheiße." Er druckste etwas herum und sah nervös weg. „Marco was istlos?", fragte ich. „Naja, also ich warte noch auf einen Anruf vom Trainer, weiles könnte sein dass ich mich sofort ins Auto gesetzt habe, ohne dass erBescheid weiß?" „Sag mal spinnst du? Du weißt schon dass du deinen Jobgefährdest man Marco du kannst doch nicht einfach abhauen... Das ist zwar unglaublichsüß, aber du rufst ihn jetzt an und wenn er sagt du sollst heute noch nachDortmund kommen dann tust du das auch." „Aber..." „Nichts aber, ich lasse nichtzu dass du deine Karriere aufs Spiel setzt." Er gab klein bei und zog seinHandy aus der Hosentasche. Er hatte heute Trainingsfrei, aber morgen geht eswieder weiter. Thomas nahm nach kurzem klingeln ab. „Hey Marco, was gibt's?"„Hey, naja also ich weiß nicht wie ich das jetzt sagen soll... aber es könntesein, dass ich gerade in München bin." Er hatte auf Lautsprecher, daher konnteich gut verstehen was Thomas sagte. „Das ist jetzt gerade nicht dein Ernst...Willst du etwa auch noch wechseln? Das wir dich nicht so einfach gehen lassenist dir klar oder?" „Nein nein, also wirklich ich lasse meinen Verein dochnicht im Stich." „Okay, das sind doch schon mal gute Nachrichten, aber warumzur Hölle bist du dann in München? Du weißt schon dass du morgen Traininghast?" „Ja genau das ist der Punkt ehm also irgendwie hatte Summers Mutter,Summer ist meine Freundin du erinnerst dich?" „Ja natürlich, jetzt hör aufabzulenken und sag endlich was los ist." „Ja also Summers Mutter hatte einenAuto Unfall, sie wurde Not operiert und liegt zur Zeit im Koma, Summer geht esnicht so gut damit und ich wollte für sie da sein, deshalb bin ich irgendwieHals über Kopf nach München gefahren und es könnte sein das ich die Woche nichtmehr zum Training kommen kann?" „Okay, also erst einmal es tut mir schrecklichLeid mit Summers Mutter, ich verstehe natürlich, dass du für sie da sein willstund ich verstehe auch dass dir das Momentan wichtiger ist als der Fußball..."„Aber?" Er seufzte, „Aber du kannst nicht einfach verschwinden, so läuft dasnicht im Fußball und das solltest du wirklich wissen. Marco die Mannschaftbraucht dich. Am Samstag ist ein super wichtiges Spiel." „Ja, ich weiß...aber..." „Kein aber Marco du kannst heute noch in München schlafen und dasTraining morgen sausen lassen, aber morgen Abend fährst du zurück ist dasklar?" „Okay, bis dann..." Er legte niedergeschlagen auf. „Das ist dochscheiße..." „Wenigstens darfst du einen Tag bleiben also beruhige dich."„Trotzdem blöd. Jetzt wo du mich brauchst kann ich nicht da sein." „Natürlichbist du für mich da und das weiß ich außerdem bist du heute und morgen da. Dukannst rein gar nichts dafür." Er küsste mich kurz und zog mich dann wieder zusich. „Das du verrückt bist weißt du oder?", fragte ich ihn nach kurzer Zeit.„Wenn du mich als verrückt bezeichnest hast du meinen 2. Lieblingsmenschen aufder Welt noch nicht gesehen und erlebt."

Nur Sex... Keine Gefühle... Wie lange geht das gut? Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt