Eine Erschütterung erfüllt die gesamte Höhle. Im selben Moment sind Schreie von draußen zu vernehmen. Die Himmelswesen werden abgeschlachtet. Die Insassen der Höhle machen sich sofort Kampfbereit, da sie bereits wissen, was auf sie zukommt. Schatten sind an den Wänden zu sehen. Kinderschreie zu vernehmen. In weniger als einigen Minuten haben die Wesen der Finsternis die Mitte der Höhle erreicht und greifen ohne zu zögern an. Mächtige, wiederlich aussehende Wesen. Wesen, die schwarze Galle spucken und alles um sich herum wegätzen. Wesen, die drei Mäuler haben. Wesen, die vier Köpfe haben und messerscharfe Krallen. Einige sind extrem schnell. Einige extrem langsam doch viel zu stark. Sie versprühen einen widerlichen Geruch, der einem sofort die Tränen in die Augen treibt.
Lydia hat ganz vergessen, wie schrecklich diese Wesen doch immer aussahen. Warum aber greifen sie am Tag an? Warum nicht Nachts? Wo sie am stärksten sind? wundert sich Lydia.
Mittlerweile hat sie die Beere schon komplett vespeißt und eigentlich sollte eine Veränderung auftreten, doch es geschieht nichts. Nichts! Sie sitzt immernoch da mit leeren Händen und sieht die Zerstörung vor ihn an und das vergossene Blut. Lauscht den Schreien und wundert sich, was sie falsch gemacht hat.
Der Mann sagte doch, dass ich wiedergeborden werden würde. Dass ich frei sein würde. Einen von den Guten oder den Schlechten werden würde. Warum also, geschieht nichts? Funktioniert es bei Menschen nicht? Doch es muss funktionieren. In den alten Büchern steht auch, dass es funktionierte. Dass die Seelen der Menschen bereinigt wurden und... die Seelen. Der Schattenfürst hat immernoch meine Seele.
Mit einem Schlag wird ihr alles klar. Sie muss zuerst ihre Seele zurück erlangen, bevor etwas geschehen kann. Sie muss sie finden. Irgendwie irgendwo muss sie ja sein. Täglich ruft sie nach ihr. Verzehrt sich nach ihr.
Ich werde sie finden!
Lydia versucht sich aufzurichten und wegzulaufen, in ihrem Zustand kann sie nicht kämpfen. Doch es ist aussichtslos. Ihre Beine sind noch nicht ganz verheilt und sie schmerzen mehr als früher wenn sie versucht, aufzutreten. Auch hatte sie, seit sie über den Wolken lebt, nie das Verlagen, das Gehen zu trainieren.
Sie verflucht ihre eigene Faulheit. Zur Hölle mit ihr.
Da kommt ein Schattenwesen zu ihr heran und versucht sie zu packen. Sie schreit: "Nein! Lass mich in ruhe! Ich werde niemals wieder mit euch zurück kehren zu diesem Ort!"
Sie schlägt aus, als er sie mit ihren großen, schwarzen und kalten Händen packt. Doch ihre schwachen Schläge können ihm nichts anhaben. Sie ist ein nichts gehen ihn. Ein niemand.
Verzweifelt ruft sie nach Hilfe. Irgendjemand muss ihr doch helfen. Und irgendjemand hilft ihr auch. Der Dämon kollabiert unter ihr und schwarzes, matschiges Blut rinnt aus einer tiefen Wunde an seinem Rücken. Ein kleines Mädchen steht da und lächelt sie an. Sie will etwas sagen, doch ihr Kopf wird von einem anderen Monster abgerissen. Unter Tränen ruft Lydia nach ihr. Das kann doch nicht wahr sein!
Das Monster kommt auf sie zu. Lässt sich Zeit und weidet sich an ihrer Angst. Sie dreht sich um und zieht sich zum Baum. Sucht dort Schutz. Sie fängt an zu Beten. Sie Betet alles was ihre Mutter ihr jemals beigebracht hat. Falls es einen Gott gibt, dann bittet sie ihn und alle Heiligen darum, ihr zu helfen.
Da hört sie Dante ihren Namen rufen und sieht ihn aus ihren Augenwinkeln, wie er auf sie zu kommt. Sie hasst es so schwach zu sein. Sie hasst es, sie hasst es, sie hasst es.
Dante hat ein weißes, glänzendes Schwert gezückt und benutzt es wie einen verlängerten Arm, um den Dämon erfolgreich zu töten. Er stellt sich vor sie hin und schreit: "Wir müssen hier heraus!"
DU LIEST GERADE
Schwarze Rosen
خارق للطبيعةAlle hielten sie für Verrückt, für eine Spinnerin. Keiner glaubte ihr als sie sagte, dass da etwas ist. Dass sie etwas holen wird. Etwas dunkles, etwas böses. Nun ist sie allein und ihre einzige Rettung ist das Licht des Tages. Doch wird sie das jem...