VISITS AND CONFRONTATIONS
Kalani Jacks' Point of View
Am nächsten Tag werden wir erst gegen neun geweckt.
„Aufstehen Initianten und macht hinne! Heute finden keine Simulationen statt! Wir werden dafür einen kleinen Ausflug unternehmen! Also bewegt jetzt euren Arsch und findet euch in zehn Minuten in der Grube ein!"
Müde schleppe ich mich aus dem Bett und gehe zu meinem Schränkchen. Schnell greife ich mir ein paar frische Klamotten und ziehe mich um. Mein Haar kämme ich schnell einmal mit den Händen durch und sehe mich dann nach Finn um. Er ist nicht da. Wo er wohl ist? Und was wohl gestern gewesen ist? Er ist seit dem Gespräch mit der Familie so... merkwürdig. Irgendetwas ist passiert und es scheint ihn mitzunehmen. Nachher muss ich mal mit ihm sprechen.
Zusammen mit Adam und Delayla, die wieder am rumturteln sind – Wer wirklich glaubt, dass zwischen denen nichts läuft, der sieht nicht richtig! - mache ich mich auf den Weg zur Grube. Mein Blick durchsucht sie sofort nach meinem Freund und wird auch fündig. Jedoch gehe ich nicht zu ihm, weil seine Feroxfreunde bei ihm sind. Es ist wahrscheinlich am Besten, wenn ich ihn nachher drauf anspreche, wenn er und ich alleine sind und Freizeit haben.
„ALLE DIE KLAPPE HALTEN!", ruft plötzlich eine kalte Stimme durch die Grube.
Mein Blick folgt der Stimme und bleibt bei dem Vorsprung stehen, wo Max am ersten Abend hier seine Rede gehalten hat. Dort stehen nun die vier Trainer – Eric, Uriah, Tris und Four. Während um mich herum alle verstummen, sehe ich mich wieder nach Finn um. Er sieht nicht gerade gut aus.
„WIR WERDEN HEUTE ZUSAMMEN MIT DER ANDEREN INITIATIONSGRUPPE EINEN AUSFLUG MACHEN! ES GEHT ZU DEN MAUERN UNSERER STADT! WER GLAUBT, ER MÜSSTE DEN COOLEN SPIELEN UND IRGENDEINEN BLÖDSINN MACHEN, DER KANN SICH SOFORT VON DEN FEROX VERABSCHIEDEN UND ZU DEN FRAKTIONSLOSEN GEHEN!"
Da ist sie wieder. Diese bescheuerte Regel. Ein Verstoß und du gehörst zu den Fraktionslosen. Was soll diese Scheiße eigentlich? Ich finde es wirklich Blödsinn. Man tut ungewollt einen Fehler, oder besteht die Initiation nicht und kann gehen?! Das System, in dem wir leben, das ist so bescheuert! Habe ich das schon mal erwähnt?!
„Wird's bald?! Bewegung!", brüllt Erich plötzlich wieder, aber er ist nicht mehr oben.
Ich habe gar nicht mitbekommen, wie er und die andern drei nach unten gekommen sind. War wohl mal wieder zu sehr in Gedanken. Auf dem Weg zum Zug geselle ich mich zu Adam und Delayla. Wir unterhalten uns, wobei es eher sie sind, die sich unterhalten und ich höre stumm zu. Manchmal sage ich auch ja, oder nein, oder hm, aber mehr nicht. Als der Zug kommt, renne ich sofort los und schwinge mich in eine der bereits geöffneten Türen. Mittlerweile ist das kein Problem mehr für die meisten für uns. Fast jeder schafft es mittlerweile sich in den fahrenden Zug zu schwingen. Im Zug setze ich mich neben die Tür auf den Boden, allein. Ich sehe mich um und entdecke Finn. Er ist wieder bei den Leuten von vorhin, unterhält sich aber nicht mit. Er sitzt nur da und starrt die Decke des Zuges an. Irgendetwas ist mit ihm! Ich wüsste nur so gerne was.
„MACHT EUCH BEREIT!", ruft Tris plötzlich durch den Waggon. „WIR MÜSSEN GLEICH ABSPRINGEN!"
Ich stehe vom Boden auf und sehe nach draußen. Tatsächlich sind wir dem Zaun, der uns vor der gefährlichen Welt weghalten soll, nicht mehr weit weg. Er ist vielleicht nur ein Paar hundert Meter von uns weg. Ich bin eine der letzten, die aus dem Zug springt. Ich habe nicht großartig Lust auf den Ausflug. Ich mache mir zu viele Sorgen um Finn, ich will endlich wissen, was mit ihm los ist.
„Würdest du unsere Prinzessin dann auch mal endlich Aufmerksamkeit spenden?!", herrscht mich plötzlich Eric an.
Scheinbar wurde etwas erzählt und ich habe mal wieder nichts mitbekommen. Ich gehe zu den anderen, die mich alle anstarren. Es ist unangenehm, aber ich versuche die Blicke wegzudenken.
„Nun gut, wir klettern gleich an dem Zaun hoch! Wie bereits gesagt wurde, verlangen wir von euch respektvolles und akzeptables Verhalten! Wer sich nicht dran hält, weiß ja was passiert! Einer nach dem anderen jetzt! Ich und Uriah gehen vor!", erklärt uns Four – wahrscheinlich zum zweiten Mal schon.
Ich bin erneut eine der letzten, die folgt. Nach mir steigt auch Eric rauf. Ich fühle mich irgendwie unwohl. Seit der Sache mit Finn ist er... so komisch! Ich verstehe nicht, was er für ein Problem hat. In einem Moment ist er eiskalt und verlangt Respekt, im nächsten tröstet er einen und lacht sogar und dann im letzten Moment ist er irgendwie keine Ahnung, er ist so komisch. Oben angekommen – dazu muss ich sagen, dass mir das hochklettern schwer gefallen ist – halte ich mich die ganze Zeit am Geländer fest. Das Gerüst unter uns wackelt extrem und wenn ich sehe, in welcher Höhe wir uns befinden, da wird mir schlecht. Scheiß Höhenangst!
Während Tris uns die Geschichte des Zauns erklärt, blicke ich wieder nur zu Finn. Es lässt mich einfach nicht los, aber auch Eric geht nicht aus meinen Gedanken. Beide verhalten sie sich merkwürdig. Dieses Mal werde ich nicht angemeckert, weil ich nicht wirklich zu höre. Als Tris' Rede geendet hat, können wir runtergehen und dieses Mal bin ich eine der ersten. Vor mir ist erneut Eric.
Mit dem Zug fahren wir nur kurze Zeit später auch schon wieder zum Feroxgebäude. Wie schon das rein springen, kann mittlerweile fast jeder von uns perfekt abspringen und sich gekonnt im Rollen wieder aufstellen.
Als wir uns alle wieder in der Grube versammelt haben, werden wir drauf angewiesen, dass wir für den Rest des Tages frei haben. Sobald ich das gehört habe, drängele ich mich sofort durch die Initiantenmasse durch und gehe zu Finn. Ohne auch zu fragen, ob wir reden können, schnappe ich mir sein Handgelenk und ziehe ihn weg von den seinen Freunden. Er fängt zwar an sich zu beschweren, aber ich ziehe ihn mit mir in eine leere Ecke, wo wir ungestört reden können.
„Was ist mit dir los?"
„Was willst du Kalani?!", fragt Finn mich genervt.
Der Finn von den letzten Tagen ist irgendwie verschwunden. Das ist nicht der Finn, den ich kennen gelernt habe und schon gar nicht der Finn, mit dem ich zusammen bin. Das ist ein Fremder, der gerade vor mir steht.
„Ich will wissen, was los ist! Seit gestern bist du nicht mehr du! Irgendetwas ist mit dir und ich will wissen was!"
„Wieso? Was du hast keinen Grund um es wissen zu MÜSSEN!", herrscht er mich weiter an
„Ach nein?!"
„Nein!"
„Dann sag ich dir mal eins, den habe ich! Ich bin deine feste Freundin verdammt nochmal und du benimmst dich zurzeit wie ein Idiot. Was ist gestern geschehen? Weshalb musstest du zu diesem Gespräch mit deiner Familie? Was ist los Finn?!"
„Okay, ich sag dir jetzt mal eins! Wir können es ganz einfach machen! Du bist nicht mehr meine feste Freundin!"
Mit diesen Worten verschwindet Finn und lässt mich geschockt, mit offenem Mund und Tränen in den Augen zurück.
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LIFE ISN'T EASY, DOESN'T MATTER WHERE YOU ARE!
FanfictionKalani Jacks hatte es noch nie leicht. Von den Eltern gehasst und verprügelt, dazu ist sie eine Altruan. Jahrelang hat sie auf ihre Bestimmung gewartet. Jahrelang hat sie hinter dem Rücken aller mit ihrem besten Freund Adam trainiert. Nun ist es sow...