Kapitel Sechzehn

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  The Last Initiationpart Begins

Einige Tage später

Kalani Jacks' Point of View 

Die zweite Phase ist nun vorbei. Gestern haben wir sie offiziell abgeschlossen. Nun geht es rein in die dritte, die unser eigentlicher Test ist. So hat Adam's Vater uns es erklärt. Die dritte Phase ist der Abschlusstest vor den Anführern der Ferox und vor der Anführerin der Ken. Sie entscheidet, ob man nun wirklich bei den Ferox bleiben darf, oder ob man gehen muss.

„Cal? Kommst du?", höre ich meine Freunde rufen.

Ich schaue mich noch ein letztes Mal in dem dreckigen Spiegel in unserem Schlafsaal, ehe ich zu Finn, Adam und Delayla gehe. Finn drückt mir sofort einen Kuss auf den Mund und legt seinen Arm um meine Schulter. Adam tut dasselbe bei Layla, die zwei sind vor drei Tagen endlich zusammen gekommen, wurde ja auch langsam Zeit.

„Seid ihr schon aufgeregt?", fragt Layla, als wir fast im Warteraum angekommen sind.

Ich schüttele den Kopf und verneine laut, den beiden anderen geht es nicht anders. Nur Layla ist nervös. Sie hat zugegeben, dass sie Angst hat jetzt in der dritten Phase zu versagen. Sie sagt, sie hat es schon so weit geschafft und jetzt zu versagen, wäre das Schlimmste, was ihr hätte passieren können. Ich verstehe sie auch, es ist wirklich mies, wenn man es solange ausgehalten hat und es soweit geschafft hat...

Inzwischen sind wir im Warteraum angekommen. Neben uns befinden sich noch zwanzig weitere Initianten im Raum. Alle sind sie mit irgendetwas beschäftigt, bemerke ich, als ich meinen Blick so umher gehen lasse. Das eine Mädchen, knabbert an ihren Nägeln und das hochkonzentriert. Der eine Junge spielt nervös Cajon mit der hölzernen Bank, auf der er sitzt. Das andere Mädchen knabbert an ihren Haaren. Der andere Junge sitzt super relax da und unterhält sich mit seinen Freunden.

„Cal!"

„Hm? Was?", frage ich und blicke zur Seite

„Du bist dran!", sagt Adam und nickt mit dem Kopf in Richtung Tür.

Eric steht in dieser und scheint auf mich zu warten. Sofort stehe ich auf und gehe auf ihn zu, aber nicht ohne dass Finn mir noch einen Kuss aufdrücken muss. Als ich auf Eric zugehe, erhasche ich Sicht auf seinen wütenden Blick, den er Finn zuwirft. Dieser Typ hat aber echt Stimmungsschwankungen. In der einen Sekunde gut drauf und hilfsbereit, in der anderen schlägt er einen zusammen, weil er wütend ist und in der letzten, ignoriert er einen und wirft einem nur kalte Blicke zu. Aus dem Typ werde ich echt nicht schlau, aber was soll's? Durch die Tür getreten, stehe ich nun in einem großen Raum. In der Mitte ist ein Stuhl angebracht mit Monitoren drum stehend. Es sieht aus wie in den Räumen, in denen wir in unsere Angstlandschaft gegangen sind. 

„Setz dich auf den Stuhl!", befiehlt Eric mir, der jetzt genau hinter mir steht, sodass ich seinen heißen Atem auf mir spüren kann. Eine Gänsehaut überkommt mich.

Ich tue wie geheißen und meine Beine tragen mich zum Stuhl. Langsam lasse ich mich drauf nieder und blicke umher, währen Eric alles vorbereitet. Ich erkenne Uriah, die Ken Anführerin und die zwei, die die zweite Gruppe geleitet haben – Four und Tris. Bevor ich weiter nach Bekannten suchen kann, spritzt Eric mir schon das Serum ein und langsam verschwärzt sich meine Sicht.



Ich erwache aus einer grausamen Schwärze und finde mich plötzlich alleine auf einer vertrockneten Wiese wieder. Die Sonne drückt warm und stark auf mich und die Wiese. Weit und breit ist keine Gesellschaft zu erkennen. Ich befinde mich im nirgendwo.

„Da ist ja die Verräterin in der Familie!" höre ich plötzlich jemanden hinter mir sagen.

In meinen Adern gefriert mir das Blut. Langsam drehe ich mich um und sehe in die hasserfüllten Augen meines Vaters. Er lächelt mich kurz an, dann wird sein Blick finster und er stürmt auf mich los. Er fängt an mich zu schlagen und zu treten und ich tue nichts, wie ich es meist getan habe. Er und meine Mutter durften nicht wissen, dass ich trainiere, weshalb ich mein Können nie einsetzen kann.

Du bist aber nicht mehr bei den Altruan!, meldet sich mein Gewissen plötzlich

Stimmt! Ich reiße mich zusammen, balle meine Fäuste und haue meine Vater ins Gesicht. Durch die Stärke des Schlages, lässt er von mir ab und fällt nach hinten.

„Ich bin es Leid von dir verprügelt zu werden!" ,spucke ich gehässig aus und sehe ihn ausdruckslos an. „Jetzt bist du dran!"

Ehe ich erneut auf meinen Vater schlagen kann, wird es wieder schwarz und das Szenario ändert sich. Ich befinde mich nun auf dem Dach, über das ich am ersten Tag bei den Ferox springen musste.

„Da ist ja die liebe Stiff!", sagt jemand hinter mir und schon spüre ich den Lauf einer Waffe an meinem Hinterkopf.

Langsam und bedacht drehe ich auf dem Fuß um, um ins Gesicht von McLane zu sehen. Dem Typen, der jeden hasst, der kein gebürtiger und treuer Ferox ist.

„Na? Hast du jetzt Angst? Weder dein Finn noch dein Eric sind hier um dich zu retten. Du bist alleine, auf dich eingestellt, ob du das schaffst? Du kannst ja nicht einmal jemanden töten!"

„Woher willst du das wissen?", sage ich um kurz abzulenken.

Es klappt auch und schon kämpfe ich mit McLane um die Waffe, doch er ist stärker und länger trainiert. So schaffte er es mich in den Schwitzkasten zu bekommen.

„Du miese kleine Ratte! Aber was solls, jetzt siehst du meine Überraschung!", Sagt er und dreht sich mit mir im Schwitzkasten um. 

Mein Blick fällt nun auf Adam, Finn und Eric, die alle drei gefesselt auf den Knien vor mir stehen. 

„Du willst zu den Ferox gehören Stiff? Dann nimm die Waffe und erschieß die drei!"

Okay Kalani, das ist nur eine Simulation, du tust das jetzt und dann ist alles fertig! Du schaffst das! Zögernd nehme ich McLane die Waffe ab und ziele als erstes auf meinen Besten Freund.

„Ach ja, solltest du die Augen geschlossen haben, bist du raus!"

Ich atme einmal tief ein und aus und mache keinen langen Prozess. Ich drücke ab und lasse die Waffe sofort zu Finn weitergleiten. Erneut drücke ich ab und dasselbe bei Eric. McLane klatscht hinter mir.

„Gut gemacht Stiff, aber leider muss ich dich jetzt auch erschießen wegen Tod von zwei Ferox!"

Mit diesen Worten erklingt der Klang der Waffe und um mich wird alles schwarz



Sofort sitze ich aufrecht im Stuhl. Um mich herum erklingt Geklatsche und ich brauche eine Weile um zu realisieren, dass die Simulation vorbei ist. Ich habe die letzte Simulation hinter mich gebracht.

„Klasse gemacht Miss Jacks! Das war mit Abstand die beste Simulation, die ich heute mit ansehen durfte. Sie sind entlassen!", kommt es von der Kenanführerin

Langsam stehe ich auf und verlasse den Raum. Unwissend, ob ich bei den Ferox bleibe oder nicht.

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