LIFE ISN'T EASY, DOESN'T MATTER WHERE YOU ARE!

Kapitel 21

Die letzte Nacht im Schlafsaal er Initianten war kurz. Adam, Delayla, Finn und ich sind erst gegen sechs Uhr dorthin gegangen und haben uns hingelegt. Den Rest der Party habe ich genossen. Eric habe ich beiseitegeschoben und mich nur auf Finn, meine Freunde und meine bestandene Initiation konzentriert.
Gegen zehn Uhr werden wir dann von Uriah geweckt. Wir müssen uns alle in der Grube einfinden, denn da werden uns noch Letzte Erklärungen gegeben, ehe wir unsere Wohnungen bekommen und uns für einen Posten entscheiden müssen. Heute würde dann noch ein freier Tag sein und morgen geht es los mit der Posteninitiation. Wir werden in den nächsten zwei Wochen in unsere zukünftigen Jobs eintrainiert.
„Komm schon Cal! Du musst aufstehen!" flüstert mir Finn's Stimme ins Ohr.
Sofort schlage ich meine Augen auf und hebe den Kopf.
„Au!"
Ich habe gar nicht aufgepasst, dass Finn sich über mich gebeugt hatte. Nun bin ich mit meinem Kopf in seinen gerannt.
„Nicht so schnell kleines!" lacht er. „Los, steh auf, zieh dich an, wir müssen los!"
Grummelnd schleppe ich mich aus dem Bett und ziehe mich an. Etwas Schminke und Schmuck darf dabei natürlich nicht fehlen, auch wenn wir spät dran sind. Ja die Ferox haben mich verändert. Dass ich mich nun immer zu schminke, wenn ich rausgehe und schwarz meine neue Lieblingsfarbe wird, damit hätte ich nicht gerechnet, aber dem ist so.
"Finn? Kalani?" Adam erscheint in der Tür zum Schlafsaal. "Wo bleibt ihr? Macht mal hinne, ihr wollt doch nicht wirklich ein schlechtes Licht am ersten Tag als richtiges Mitglied der Ferox haben?"
Schnell binde ich im Verlassen des Schlafsaals meine Haare zu einem Pferdeschwanz. Gerade noch pünktlich erscheinen Finn, Adam und ich in die Grube, wo Eric, Uriah, Four, Tris und Max bereits oben am Podium stehen.
"Ich wünsche euch allen einen guten Morgen!" sagt Max ins Mikrofon, als er nach vorne getreten ist. "Ich hoffe ihr habt euren Start in die Ferox gut gefeiert und seid jetzt top fit um mit dem wahren Feroxleben umzugehen. Eure Initiation ist nichts gegen dem, was euch nun erwartet. Das Leben der Ferox ist hart und taff. Nicht umsonst, wird diese Initiation gemacht. Wir können nur die Besten hier gebrauchen!"
"Der ist ja voll Politikermäßig!" flüstert Adam mir ins Ohr und wir beide kichern leise.
"Heute werden wir euch in eure zukünftigen Berufe einteilen. Ihr kommt gleich alle nach einander zu einem von uns fünf" Er zeigt von sich auf Eric, zu Uriah, rüber zu Tris und schlussendlich noch zu Tris. "und sagt uns, welchen Beruf ihr gerne antreten möchtet. Natürlich schauen wir, ob ihr den Konditionen entsprecht, wenn nicht, geben wir euch passende Berufe vor und ihr wählt! Wählt weise, denn euer Beruf kann in den nächsten zwei Jahren nicht umgetauscht werden! Stellt euch in fünf Reihen auf!"
Mit diesen letzten sechs Worten hat er seine Rede beendet und tritt vom Mikrofon weg. Zusammen mit den Initiationsdurchführern kommt er runter und jeder der fünf stellt sich mit Abstand voneinander auf. Sofort kommt Bewegung in uns Initianten. Jeder stellt sich in eine der fünf Reihen auf. Ich selbst gehe zu Uriah, während Finn zu Eric, Adam zu Four und Kayla zu Tris geht.
"Nächster!"
Nach langem Warten in der Schlange ist es endlich an mir. Mir fällt jetzt auf, dass Uriah an einem Tisch sitzt vor dem ein zweiter freier Stuhl steht. Ich setze mich.
"Also Kalani, bevor du uns deinen Wunsch sagst, für dich liegt ein Angebot vor. Da Adam und Finn verneint haben und du drittplatzierte bist, kriegst du das Angebot Anführer zu werden!"
Anführer? Ich? Wäre nicht schlecht, so kann ich beweisen, dass ich nicht nur ein Altruanpüppchen bin, sondern eine wahre Ferox und ich kann Leute rumkommandieren. Wieso Finn und Adam wohl verneint haben, das ist doch die Chance! Oder doch nicht?
"Machst du es?"
"Ja!"
"Klasse! Und nun zu deinem Beruf. Als was würdest du gerne arbeiten. Du bist in der ersten Rangstufe und hast somit alles offen. Von Kontrollraum bis zum Soldat oder auch Berufe wie Tättowiererin, Köchin. Du hast freie Wahl!"
"Ich wäre gerne Soldatin!"
Die Entscheidung hatte ich mir von Anfang an genommen. Wenn ich als Ferox hier bin, mach ich doch keine Köchin oder arbeite im Kontrollraum. Das hätte ich auch bei den Altruan oder sonst einer Fraktion machen können. Ich will echtes Feroxprogramm haben. Normalerweise müssten Adam und Finn sich auch dafür entschieden haben. Delayla müsste, soweit ich weiß, gefragt haben um Tättowiererin zu werden.
"Na dann, willkommen bei den Ferox. Max wird noch auf dich zu kommen, wegen der Anführer Sache. Gute Arbeit Kalani!" lächelt Uriah mich an.
Ich lächele kurz zurück, stehe auf und will die Grube verlassen, doch werde von zwei Männern, die am Ausgang/Eingang stehen aufgehalten.
"Dein Schlüssel für deine zukünftige Wohnung!"
Mir wird ein kleiner silberner Schlüssel in die Hand gedrückt. Er glänzt und es ist die Nummer F283 in ihn eingraviert. Wofür die Zahlen stehen, das weiß ich genau. F ist der Block und 283 ist die Wohnungsnummer.
Ich bedanke mich und verlasse dann entgültig die Grube. Mein Weg führt mich nun auch sofort in die Initiantantenunterkunft. Dort angekommen, schnappe ich mir all mein Zeug und mache mich auf die Suche nach meiner Wohnung. Schnell habe ich sie gefunden und schließe sie langsam auf. Schnell drücke, nein schon eher werfe ich die Tür auf und meine Wohnung kommt zum Vorschein.
Beim Eintreten sieht man als erstes das Wohnzimmer. Es ist in Grau, Weiß und Schwarz gehalten und auch von Möbeln her relativ simpel gehalten. Durch eine Art Tür geradeaus von meinem Stand, gelange ich in einen kleinen Flur, der mir auf der Rechten Seite die Küche offenbart, auf der linken das Badezimmer und gerade aus am Ende des Flurs befindet sich das Schlafzimmer. Alle drei sind sie auch hauptsächlich in den drei Farben des Wohnzimmers gehalten. Die Küche ist klein, hat aber alles. Für mich ein Küchentraum, weil ich sehr gerne koche und backe, auch wenn ich das bei den Altruan nur selten tun durfte. Das Bad ist auch klein, besitzt dennoch eine Toilette, ein Waschbecken und eine Badewanne, die auch als Dusche nutzbar ist. Es sieht schön aus, aber größer hätte ich es mir schon gewünscht. Das Schlafzimmer ist, wie auch das Wohnzimmer, groß gehalten. Es befinden sich ein Doppelbett mit zwei Nachttischen, ein großer Kleiderschrank und eine Kommode drin. Hier und dort stehen auch ein paar Accessoires um den Raum etwas aufzupeppen und zu füllen. Es sieht alles wunderschön aus. Wer auch immer der Innenarchitekt für diese Wohnung gewesen ist, hat einen sehr guten Job gemacht.




Ich gehe zum Bett und lasse mich rückwarts drauf fallen. Ich bin müde, da es gestern spät wurde, aber schlafen kann ich nicht. Ich möchte mich noch auf die Suche nach meinen Freunden machen um zu erfahren wofür sie sich entschieden haben und wo sie wohnen. Ob ich sie allerdings jetzt finde und wo, das ist eine andere Frage.

KLOPF KLOPF KLOPF KLOPF KLOPF. Argh! Wer ist das denn jetzt? Diese Stille tat nach so langer Zeit gut. Wer also wagt es diese zu stören? Genervt stehe ich von meinem Bett auf und mache mich auf den Weg zur Haustür. Ich öffne diese. Vor mir steht ein Mädchen mit blondrötlichen Haaren und braunen Augen. Sie sieht freundlich aus.

„Hallo, ich bin Clary." Lächelt sie mich an. „Ich wohne neben dir und ich habe gesehen, dass du vorhin eingezogen bist und wollte mal hallo sagen kommen. Ich hoffe die Wohnung gefällt dir. Ich habe persönlich deine und auch alle anderen Wohnungen für die Initianten, die die Initiation bestanden haben, eingerichtet."
Clary ist echt nett, ich glaub mit ihr kann ich mich gut anfreunden. Dass sie Schuld an der Situation meiner Wohnung ist, bringt ihr sogar noch Pluspunkte ein.
„Hay, ich bin Kalani, aber du kannst mich ruhig Cal oder Lani nennen" lächele ich zurück. „Die Wohnung ist echt toll geworden. Ich danke dir"
„So ich muss jetzt mal los in Richtung Grube, aber vorher möchte ich dir noch etwas geben!"
Hinter ihrem Rücken zieht sie etwas hervor. Es ist ein Kuchen.
„Wow, danke" sage ich freundlich und nehme ihn entgegen.
„Man sieht sich" sagt sie noch eher sie sich in Richtung Grube macht.
Ich stelle den Kuchen in der Küche ab und mache mich dann selbst auf in die Grube mit dem Ziel meine Freunde zu finden.