kapitel 15 (überarbeitet)

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Ich erwache an der gleichen Stelle, an der ich auch gelegen habe als ich aus meinem letzten Traum verschwand. 
Ich fühle mich nicht mehr schlecht, nein mir geht  es sogar recht gut.
Wenn nicht sogar großartig. 

Es sieht alles noch genau so aus, wie vorher. Eine schöne kleine Welt.
Das Gras ist immer noch so schön grün. 
Die Dichten Baumzweige, sind immer noch so bewachsen, als wollen sie keine unbefugten Menschen hier haben.
Sogar der Baumstumpf auf dem ich gesessen habe, ist noch da. Es ist alles beim alten.

Genau wie ich es verlassen habe, als sei keine Zeit bis dahin vergangen. 
Als sei das alles nicht passiert. 
Als wäre ich nicht davon gelaufen. 
Als sei heute der Tag an dem ich ruhig in meinem Bett gelegen hatte. 

Und zur guter letzt, als wäre keine Zeit vergangen, als ich meine Familie verloren hatte, ihr das Herz rausgerissen hatte, und meins gleich mit.
Doch die Kratzspuren auf meinem Nacken sind geblieben. 

Sie sind der Beweis ,das alles real war. Als ich sie an meinem Nacken entdeckt habe, ist mir fast das Herz stehen geblieben. Alles war nur einbildung, die mich täuschen sollte.
Sogar nachdem ich aufgeklärt wurde, wollte ich es nicht wahrhaben. 
Wer würde sowas schon glauben. Ich nicht. 
Das unbekannte Wesen das mich angegriffen hatte war weg, das beruhigte mich. Es musste doch Zeit vergangen sein. 

Wenn auch nur Minuten. Und der Junge der mich getragen hatte, war auch wie vom Erdboden verschluckt. Das konnte mir doch egal sein. Ich hätte froh sein sollen,erleichtert. Leider war ich es nicht. 
Ich war entäuscht, und durcheinander. Wie konnte ich nur nach so einer kurzen begegnung so etwas denken.

Es hätte mich erleichtert, ein bekanntes Gesicht zu sehen.
Diese Augen haben sich unbewusst in meinen Kopf gebrannt. Auf magische weise, erscheinen sie mir immer wenn ich die Augen schließe. Sie verfolgen mich, und bringen mich um meinen Verstand.
Es war ein komisches Gefühl, in meinem Bauch. Ein ziehen und stechen zugleich.
Als würde etwas fehlen, etwas wichtiges.

Ich muss weiter, wenn erst Minuten vergangen sind , ist es zu gefährlich stehen zu bleiben. 
Wer weiß was hier, im Wald alles lauert. 
Die Sonnenstrahlen blenden mich, als ich mich umschaue.
Sie kitzeln mich , und malen schöne Bilder auf den Boden.
Der Kies knirscht als ich über ihn laufe weg von diesem unheimlichen Wald.
Die Sonnenstrahlen brennen sich in meine Haut, und verweilen einen kurzen Moment in meinem Amulett.
Ein grelles Licht erscheint aus ihm, und mein Herzschlag beginnt zu rasen. Da passiert etwas seltsames.
Fast hätte ich aufgeschrien, so eine gewaltige Macht drängt sich aus dem Amulett.
Und schon wieder, fängt es an zu beben. Ich balanciere meinen Körper über den bebenden Boden als sich ein großes Loch im Boden tut.
Um ein Haar wäre ich hinein gefallen. Brüllende Stimmen, steigen aus dem Loch neben mir, doch dort ist nichts.
Und plötzlich ist es still. Die Vögel verstummen, und der Wald ist für einen Augenblick wie leer gefegt.
Es ist mir egal, was da gerade passiert ist. Ich will einfach nur weg von ihr. Raus hier. 

Die Sonnenstrahlen bauen mir einen Weg aus Licht, und zeigen mir den weg raus.
Das Licht führt mich.  
Zeigt mir den richtigen Weg.

Ich gelange an einen schmalen Pfad aus Pflastersteinen. Einfache Steine reichen um der Umgebung einen ganz anderen glanz zu verleihen. Etwas unschuldiges, und kostbares.
Er erschreckt sich weit über das Feld das nun vor mir liegt.
Ein kleiner Weg, der unwichtig wirkt neben so einer großen Fläche Landschaft.
Da ist schon wieder dieses komische kribbelnde Gefühl.

Bin ich vom Weg abgekommen? Was stimmt nicht ?
Das Licht führt mich, da war ich mir sicher. Doch wohin?

Als sei es ein kleiner Teil in einem großen Spiel. 
Indem man nur verlieren konnte. Sobald man den Mut hatte mit zu spielen. Man konnte erkennen das der Pfad langsam endet. 

Vor mir spielt sich eine riesige Burg ab. Wie aus dem nichts aufgetaucht. Ich war mir sicher, das sie vor ein paar Sekunden noch nicht da war.
Hier wollte mich das Licht also haben. Auch wenn es sich nicht richtig anfühlt, ich vertraute ihm mehr. Mein Bauchgefühl war un zurechnungsfähig. Ich gehe einen kleinen Schritt auf das riesige Gebäude zu, traue mich aber nicht zu klopfen.

Ich muss herausfinden, was hier los ist. Und dafür muss ich Mut aufbringen, und die Dämonen in mir bekämpfen.
Mein Kopf und mein Herz sind meine stärksten Gegner.
Ich kann nicht mein Herz entscheiden lassen. 
Es war zu naiv und zerbrechlich. 

Also mache ich einen Schritt vor, und klopfe.

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Tödliche LilieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt