Kapitel 5

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*Bild von Dane*


,,Leute, Leute, Leute jetzt beruhigt euch mal, ich suche noch.'', kam es aus dem Verstärkern. Mittlerweile hielt Dane, Gabriela am Arm fest und so konnten wir nicht weiter. Gabriela schaute ihn mit einem Killerblick an, nachdem er nach ein paar Minuten immer noch nicht losließ. Wieder meldete sich der DJ an die Partygästen: ,,Uuuuuuuund der heutige Tanz kommt vooooooon ..-''

Alles wurde still, es kam mir vor wie beim Finale von so einer billigen Casting Show. Der DJ wedelte mit der Taschenlampe herum und ich wurde immer nervöser. Der große Strahl der Taschenlampe fiel auf Dean, Gabriela und wie sollte es anders sein auf mich. Toll. Der DJ versuchte uns zu benennen und sagte: ,,Hier haben wir unseren Gastgeber Dane Sanchez, die bezaubernde Gabriela Moss und..- Oh ein neues Gesicht haben wir hier Leute. Mal schauen, was heute abgeht.''

,,Hör auf dauernd Gabriela zu nehmen, check endlich, dass sie nicht in deiner Liga spielt, Alter!'', hörte man jemanden aus der Masse. ,,Na gut, ihr habt mich erwischt, ich steh auf diese Frau so sehr, verdammt. Schaut euch doch mal diesen Body an!'', sagte der DJ. Gabriela schaute mit glühend roten Bäckchen hoch auf die Bühne.

Wieso erfahr ich immer als letztes, wenn Gabriela was mit einem Typen hat? Ich bin keine gute Freundin, ich kenne sie ja nicht mal richtig. ,,Also einen riesigen Applaus für Dane und einem wunderschönem neuen Gesicht.'', sagte der DJ ins Mikrofon. Bitte was?! Scheiße, was mach ich den jetzt?! Ich schaute Gabriela panisch an, doch schon wurde ich von Dean am Arm, in der Mitte des Saals gezogen. Langsam bildete die Menschenmasse einen Kreis in der Mitte des Saals.

,,I – Ich kann nicht mit dir tanzen'', gab ich panisch zu. ,,Klar kannst du das, nur keine Scheu. Das Publikum hier freut sich über jegliche Art von tanzen.'', antwortete Dane. Ich schaute ihm in die Augen und war wie gefesselt. Wow.

Nun sah ich ihn richtig. Dane war ein wirklich gutaussehender Typ. Er hatte eine schwarze Jacke, ein rotes T-Shirt und eine Lederjacke an. Dazu hatte er wunderschöne blau – grüne Augen, braune Haare und sehr muskulös. Der gefällt mir.

Er nahm meinen beiden Hände und fragte mich: ,,Vertraust du mir, Grace?'' Er hatte eine sehr raue Stimme und diese klang so unglaublich anziehend. Wie sollte ich ihm den vertrauen? Er kennt mich doch gar nicht und ich ihn auch nicht. ,, Ähm, ich denke nicht. Ich kenne dich nicht, Dane.'', sagte ich so unsicher, dass ich nicht mal selbst von mir überzeugt war. Super gemacht, Grace! Er lächelte mich an und fragte mich: ,,Was tanzt du so? Hip Hop, Elektro oder vielleicht sogar Robot Dance?''

,,Ich passe hier wirklich nicht rein, glaub mir.'', antwortete ich, riss mich von ihm los und verschwand in der Menschenmenge. Auf dem Weg hörte ich ein lautes ,,Ohhhh'' von der Masse und es wurde mir immer peinlicher. Ich entdeckte eine Hintertür, lief nach draußen und setzte mich auf die Treppe. Ich schämte mich so sehr, dass ich anfing zu weinen. Alles kam auf einmal hoch: Ich bin eine schlechte Freundin, hab keine sichere Zukunft und komme mit dem ganzen Stress nicht mehr klar.

Nach einigen Minuten kam Gabriela raus zu mir. ,,Man dieser Typ macht mich wahnsinnig. Er ist so verdammt heiß und lustig, aber wenn es ernst auf ernst kommt ist er ein richtiges Weichei!'', meckerte sie. Wie kann sie jetzt an dieses bescheuerten Typen denken, während ich mich grad bis aufs übelste blamiert habe? Bin ich hier im falschen Film?

Ich wischte mir meine Tränen weg und bemerkte, dass so gut alles von meiner Schminken die ich an den Augen hatte verlaufen war. Na toll. Jetzt hab ich mich blamiert und sehe hässlich aus. Kann der Tag noch schlimmer werden?

,,Hier Danes Handynummer'', hab Gabriela von sich. Ich erhob mein Gesicht aus meinen Händen und schaute sie mit großen Augen an. Wie bitte? Ich nahm den kleinen Zettel und steckte ihn in meine Handtasche. ,,Ich weiß, dass du ihn gut findest! Beste Freundinnen erkennen so was.'', sagte sie. Beste Freundinnen? Sie verheimlicht mir Sachen, dass weiß ich und in all den Jahren hab ich sie nie richtig kennengelernt. Dieser Spruch machte mich so wütend und ich war kurz vorm explodieren.

Ich stand auf, stellte mich vor sie und brüllte schon beinah: ,,Weißt du was? Beste Freundinnen verheimlichen sich nicht, du hättest in den vielen Jahren mal erwähnen können, dass du in der Tanzcrew meiner Brüder bist oder dass du vielleicht ein komplett anderer Mensch bist in deiner Freizeit. Immer musste ich alles von mir preisgeben gegenüber dir und du? Ich kenn dich ja nicht mal richtig.''

Nun breitete sich auch in ihrem Gesicht eine Wut aus und sie ballte ihre Hände zu Fäusten. Ich hatte die Befürchtung, dass sie mir gleich eine Backpfeife gibt, weshalb ich einen Schritt. Ich bin so ein Weichei, ich glaub es einfach nicht.

,,Glaubst du im Ernst, dass dich so was jemals interessiert hätte? Du warst doch immer total auf dich fixiert und hast so gut wie niemanden an dich herangelassen. Dauernd hab ich mir angehört wie hart das Training ist und wie schlimm es doch ist, alles unter einen Hut zu bekommen was du dir vornimmst. Weißt du eigentlich wie mein Alltag so aussieht? Nein? Wär vielleicht sogar gut wenn du es wüsstest, dann würdest du mal sehen in was für einer scheiß Situation ich manchmal bin und ich heul schließlich auch nicht dauernd rum.'', brüllte sie zurück.

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