Kyos POV:
Langsam wurde ich wach und öffnete verschlafen meine Augen. Ich befand mich auf einem großen Doppelbett, mit dunkelrotem Bettbezug. In der Mitte des Raumes stand ein großer, edler Holztisch aus dunklem Holz, welcher von Verzierung umrundet war und ein kleiner Stuhl im gleichen Holz, mit einer roten Polsterung stand daneben. In der anderen Ecke des Raumes stand ein blutrotes Sofa, daneben ein riesiges Bücherregal, welches Lektüre jeder Art enthielt. Ich ließ meinen Blick noch ein wenig weiter durch den Raum schweifen, bis ich wieder bei dem großen Bett angekommen war. Und dann erinnerte ich mich wieder an diesen Vorfall von gestern. An diesen eigenartigen und trotzdem wundervollen Mann, welcher mich so einfach beruhigt hatte. Vorsichtig versuchte ich aufzustehen, fiel aber sofort wieder auf das Bett zurück.
Das war der Nachteil als Sklave. Sollte man auch nur für weniger als vier Stunden die Möglichkeit haben, sich zu entspannen, dann kamen einem die Schmerzen beim der nächsten Bewegung viel schmerzvoller vor. Es war schrecklich, das sagen zu müssen, aber mir fehlten diese Peischenhiebe. Die Wunden, die meinen inneren Schmerz übertrafen und mich meine Vergangenheit vergessen ließen. Entschlossen nahm ich all meinen Mut zusammen und stand schnell auf. Eine unfassbare Schmerzwelle durchzog meinen Körper und ließ mich leise wimmernd auf den Boden zusammen sacken. Ich sah, wie sich Pulloverärmel und Hosenbeine blutrot färbten und bereute sofort meine undurchdachte Aktion.
Ich stöhnte frustriert auf und zog mich an der Ecke des Bettes nach oben. So sachte wie nur möglich bewegte ich mich über den edlen Boden und schleppte mich zu der nächstbesten Tür. Zu meinem Glück führte mich diese in eine prunkvolles Badezimmer. Ich ließ mich auf dem Badewannenrand nieder und suchte nach etwas nützlichem für meine Wunden. Letztendlich fand ich auch wonach ich gesucht hatte: einem kleinen Erste-Hilfe-Koffer. Mit zitternden Händen öffnete ich den Verschluss der Verpackung und bediente mich einer kleinen Bandage, welche ich dann auch sofort aufgebraucht hatte. Zufrieden musterte ich das Resultat. Die meisten Blutungen waren gestoppt, die Narben verdeckt und meinen hungernden Körper konnte man auch nicht mehr sehen.
Plötzlich hörte ich, wie eine Tür geöffnet wurde und zuckte merklich zusammen. Schnell zog ich mir meine Kleidung wieder an und tat so, als hätte ich mich nur kurz im Bad erfrischt. Vielleicht hätte ich ja Glück und mein neuer Meister hatte nichts dagegen, dass ich mich seines Wassers bediente. Als ich das Zimmer wieder betrat, saß der Mann auf seiner roten Couch und sah mich an. Sofort senkte ich meinen Blick und hielt den Atem an. Bestimmt hatte er etwas dagegen gehabt, mental bereitete ich mich schon einmal auf meine Bestrafung vor, aber was dann passiert, hätte ich nicht gedacht.
Er platzierte sanft einen Finger unter meinem Kinn und hob es vorsichtig an:"Senke nie deinen Blick vor mir, ich will doch dein Gesicht sehen können." Er lächelte mich leicht an und ich konnte nur perplex nicken."S-Sind sie nicht böse?" Jetzt war er es, der Überrascht schaute, bevor sich in seinen braunen Augen eine Mischung aus Wut und Mitleid bildete:"Warum sollte ich jemals wegen solch einer Kleinigkeit Auer auf dich sein? Du hast doch nichts falsches getan!""A-Aber..." Er gab mir mit einer Handbewegung zu verstehen, das ich schweigen sollte:"Nichts aber! Ich habe dich nicht gekauft, um dich in irgendeiner Weise auszunutzen, das musst du wissen! Mir ist egal, was du alles für Fehler an dir hast, für mich zählt bloß, dass man dich Jahrelang mißhandelt und verletzt hat. Dagegen gibt es keine Entschuldigung. Und wenn du bereit dazu wärst, würdest du mir dann bitte sagen, was du in meinem Badezimmer gemacht hast? Ich rieche das Blut nämlich immer noch an dir."
Vorsichtig zog ich den Ärmel des Pullovers nach oben und zeigte die Bandagen an meinen Verletzungen. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich wieder, doch dieses Mal konnte ich nur puren Hass identifizieren. Ich schreckte zurück und versuchte mich so gut wie möglich zu schützen. Anscheinend bemerkte er, was mir solche Nagst gemacht hatte, denn sofort wurde sein Gesichtsausdruck milder."Entschuldige Kleiner, aber ich kann einfach nicht fassen, wie jemand einem Kind solche Schmerzen hinzufügen kann. Kannst du mir verzeihen?" Er hielt mir seine Hand hin und ich sah ihn misstrauisch an. Sollte ich ihm trauen? Durfte ich ihn trauen? Nach einigem hin und her entschied ich mich dafür, seine Hand anzunehmen. Als ich dies Tat, wurde sein Griff um meine Hand fester und er zog mich zu ihm. Ich quietschte leicht ängstlich, bevor ich in eine warme Umarmung gezogen wurde.
"Es-Es tut mir so Leid...dass ich dich nicht eher gefunden habe." Langsam entspannte ich mich und erwiderte vorsichtig die Umarmung. Ganz sachte legte ich meinen Kopf in seinen Nacken und atmete tief ein. Er roch nach Vanille und irgendeiner anderen Frucht. Mir gefiel es und ich erwischte mich selbst dabei, wie ich zu Lächeln begann. Kurz darauf, legte mich mein neuer Meister wieder auf sein Bett und starrte mich gebannt an."Du-Ich kenne deinen Namen ja noch garnicht." Er lächelte leicht und dieses Lächeln ließ meinen Bauch zu Kribbeln beginnen. "Mein Name ist Lyol" Lyol also. Ich glaube, diesen Namen würde ich zu meinem neuen Lieblingswort ernennen.
Ich...Ich lebe noch! Nun ja, mehr oder weniger, aber wenigstens habe ich mal wieder geupdatet. Und mir war gestern sooooo unfassbar langweilig, dass ich zehn meiner zwölf Storys ein neues Cover verpasst habe, diese Geschichte inklusive.(Verdammt, ich brauche dringend Hobbys) Ich werde hoffentlich bald weiter schreiben. See ya'

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Freiheit? (boyxboy)
RomanceFreiheit. Ein Wort, das für Kyo schon seit langer Zeit nicht mehr existiert. Immer wieder von einem Besitzer zum anderen, wurde er geschlagen, misshandelt, vergewaltigt und doch jedes Mal wieder mit einem weiteren Riß in der Seele zurückgegeben. Nun...