Cecils POV:
"Ist alles wieder in Ordnung bei dir?",ich reichte Kyo ein Glas mit kaltem Wasser und der Schwarzhaarige nickte zögernd, bevor er es annahm. Besorgt betrachtete ich ihn, als er mit zitternden Händen das Glas an seine blassen Lippen setzte und begann in kleinen Zügen zu trinken. Was auch immer er da am Fenster gesehen hatte, war für ihn so schockierend gewesen, dass er sofort wieder in seinen alten Rhytmus verfallen war.
Als ich ihn wenigstens ein bisschen wieder beruhigt hatte, war ich zum Fenster geeilt, aber dort draußen war nichts mehr gewesen. Nur die staubige Straße, die zum Eingang führte und ein Hausmädchen, das die Treppenstufen bohnerte. Es gab keinen Zweifel daran, dass der Schwarzhaarige irgendetwas, für ihn schreckliches gesehen hatte, doch was auch immer es war, jetzt war es verschwunden.
Plötzlich hörte ich Glas zerspringen und im nächsten Augenblick saß Kyo zusammen mit dem Glassplittern auf dem Boden und begann sie aufzulesen. Immer mehr Scherben in seiner Hand begannen sich rot zu färben und ich zog ihn so schnell ich es konnte wieder hoch, bevor ich ihn aufs Bett setzte. Schnell riß ich ihm die Scherben aus der Hand und begann die einzelnen Splitter aus seiner von Glas zerschnittenen Hand zu ziehen.
"Verdammt Kyo, was ist mit dir los?! Du benimmst dich nicht mehr so wie gerade Mal vor einer halben Stunde! Du musst doch keine scharfen Scherben zusammensammeln, immerhin bist weder die Hausfrau noch ein..." Verdammt, das war es, oder? Wie hätte ich so etwas nur übersehen können?! Ich umarmte das zitternde Bündel Hilflosigkeit vor mir und für einen Moment verspannte er sich, bevor er die Umarmung zuließ.
"War es das?", ich drückte ihn fester, "Hast du jemanden aus deiner Vergangenheit gesehen?" Er biß dich auf die Lippen und nickte dann zögerlich."Wer war es?", schwach zuckte er mit den Achseln. Natürlich wusste er das nicht, woher sollte er es auch wissen?! Aber wenn er ihn hier gesehen hatte, dann vielleicht... Vorsichtig setzte ich Kyo auf das hintere Ende des Bettes, bevor ich aus dem Zimmer eilte und den Gang hinunter lief.
Lyol! Wenn es jemand wissen würde, dann der Besitzer dieses Palastest. Während des Rennens kontaktierte ich noch schnell Kaisuke und schickte ihm die Einzelheiten, was gerade passiert war. Plötzlich sah ich Lyol in einem der Zimmer stehen, mit dem Rücken zu mir und abrupt stoppte ich. Hastig begann ich in seine Richtung zu laufen
"Ly-",ich unterbrach mich, als ich sah, dass er nicht alleine in dem Raum war. Neben ihm stand eine junge Frau, die etwas kleiner war als er und schien angeregt mit ihm über irgendetwas zu diskutieren. Schnell verließ ich den Raum wieder und versteckte mich hinter einer der Säulen. Noch eine Dämonin! Als ob es nicht so schon schwer genug gewesen wäre in das Schloss des Dämonenprinzen zu gelangen, jetzt musste ich auch noch versuchen, ihn irgendwie zu erreichen, ohne das es der anderen Frau auffiel.
Auf meine Kräfte konnte ich mich im Moment nicht verlassen und auch sonst hatte ich niemandem bei mir, der helfen könnte. Zu meinem Glück drehte sich Lyol in diesem Augenblick mir zu und ich versuchte ihm möglichst schnell und einfach zu symbolisieren, dass ich mit ihm sprechen musste. Verwirrt musterte mich der Dämonenprinz und schien über etwas nachzudenken. Nur worüber sollte er in dieser Situation nachdenk-
Oh Verdammt, das konnte doch nicht- Er durfte nicht jetzt gerade die Person sein, die mich nicht wiedererkannte! Gerade, als ich einen verzweifelten zweiten Versuch starten wollte, drehte sich die Frau neben ihm um und sah mir direkt in die Augen. Skeptisch hob sie eine Augenbraue und sah an mir herab, bevor sich ihre Augen verengten:"EINDRINGLING! Alle sofort in den Konferenzsaal, es ist ein Gestaltenwandler!"
Was?! Ich verspannte mich und begann in die Richtung zu rennen, aus der ich gekommen war. Hinter mir waren laute Geräusche zu vernehmen und mehrmals stieß ich fast mit irgendwelchen der Bediensteten zusammen, die mir entgegen gerannten kamen. Kurz vor Kyos Tür tauchten plötzlich mehrere Dämonen auf und begannen direkt auf mich zu zu laufen. Ich drehte mich um, doch auch von rechts rannten auch schon Dämonen in meine Richtung.
Unschlüssig sah ich immer wieder von links nach rechts, bis mein Blick auf das große Fenster fiel und mir kam eine unglaublich dumme und gefährliche Idee kam. Aber sie war meine einzige, die nicht mit Gewalt und Friedensbruch gegenüber den Dämonen zutun hatte, also musste ich es einfach darauf ankommen lassen. Lyol hin oder her, ich durfte keine Feindseligkeit zwischen Vampiren und anderen Rassen zulassen.
Ich trat unsicher einen Schritt zurück, bevor ich Anlauf nahm und direkt gegen das Fenster sprang, welches durch mein Gewicht in tausende von Scherben zerbrach. Für einen Moment überkam mich ein Gefühl der Erleichterung, bevor mir bewusst wurde, dass ich mich im freien Fall befand und mir eine harte Landung bevorstehen würde.
Reflexhaft kniff ich meine Augen zusammen und machte mich auf die Schmerzen gefasst, die mit dem Aufprall auf mich warten würden, doch nichts dergleichen trat ein. Vorsichtig öffnete ich ein Augen und sah direkt über mir Kaisukes Gesicht. Er grinste selbstsicher, bevor er mich in eine aufrechte Stellung brachte und losließ.
"Ich lasse dich einmal aus den Augen und du springst im nächsten Moment aus dem zweiten Stock?!" Ich holte tief Luft und erinnerte mich dann an meine eigentliche Aufgabe:"Wo ist Kyo?! Hast du ihn etwa dort oben zurück gelassen?! Wir müssen ihn holen, er-" Sanft legte mir der Vampirprinz einen Finger auf die Lippen und lächelte beruhigend:"Ihm geht es gut Cecil, ich habe ihn dort schon rausgeholt. Komm schnell, er wartet schon auf dich."
Ich nickte und begann hinter Kaisuke in den Wald zu rennen, wobei wir darauf achten mussten, dass die Dämonen uns nicht weiter folgten. Irgendwann kamen wir dann an der Lichtung an, auf der Kyo die Kontrolle über seine Kräfte verloren hatte. Etwas verloren und verwirrt saß Kyo auf dem Boden neben seiner Katze und schaute irritiert umher, bis er mich erblickte. Sofort stand er auf und rannte auf mich zu, bevor er mir um den Hals fiel.
"Cecil, was ist hier los?! Warum h-hat mich der Vampireprinz aus meinem Zimmer geholt und was ist mit Lyol?!",ich streichelte ihm beruhigend über den Kopf und versuchte irgendwie eine passende Begründung zu finden."Lyol geht es gut, es war bloß so, dass er mich nicht erkannt hat und bevor ich mich versah hatte diese Frau auch schon dutzende Dämonen auf mich ge-"
"Was für eine Frau?",verletzt sah mich der kleine schwarzhaarige an und man konnte ihm ansehen, dass er den Tränen nahe war. Dieses ganze Chaos gerade mit seinem ehemaligen Meister und dass er von uns sozusagen 'entführt' wurde, war zu viel für ihn gewesen, das merkte man ihm an. "Die Frau war bestimmt nur seine Schwester, sie sahen sich nämlich sehr ähnlich, aber wir werden wir dich erst einmal von hier wegbringen, bis wir wissen, was dein Meister hier verloren hat, in Ordnung?"
Erschöpft nickte er und ich drehte mich zu Kaisuke um:"Wie wollen wir ihn überhaupt wegbringen, ohne das irgendjemand ihn sieht?! Ich meine, Lyol wird Kyo wahrscheinlich schon suchen lassen und es gibt nicht viele Jungen mit langen, pechschwarzen Haaren und giftgrünen Augen." Kaisuke zuckte mit den Schultern und grinste schelmisch:"Sie werden aber keinen Jungen finden."
Fragend sah ich ihn an:"Was meinst du damit? Wenn du einen Plan hast, dann raus damit!" Er deutete auf Kyo:"Wir werden aus ihm einfach eine kleine, süße Prinzessin machen!" Fassungslos starrten Kyo und ich den Vampir an:"Ein Mädchen?!" Voller Stolz nickte Kaisuke und holte, von Gott weiß woher, einen großen Beutel hervor. Das würde ein Spaß werden...
ES TUT MIR SO, SOOOO LEID!!! Entschuldigung an alle meine treuen Leser, auch an die, die schon gestorben sind>.< ich hatte eine Schreibblockade und es war in keiner Weise fair von mir, dass an euch auszulassen und euch Schmerzen zu bereiten.(Ich hatte schon immer einen Drang zum theatralischen)
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Freiheit? (boyxboy)
RomansFreiheit. Ein Wort, das für Kyo schon seit langer Zeit nicht mehr existiert. Immer wieder von einem Besitzer zum anderen, wurde er geschlagen, misshandelt, vergewaltigt und doch jedes Mal wieder mit einem weiteren Riß in der Seele zurückgegeben. Nun...