Kyos POV:
Ein angenehmer Duft füllte den Raum und ließ mich am nächsten Tag aufwachen. Verschlafen öffnete ich meine Augen und versuchte diese von dem restlich verbliebenen Schlafsand zu befreien. Langsam richtete ich mich auf und hoffte, Lyol irgendwo zu entdecken. Ich wusste immer noch nicht, wieso ich ihm so viel Vertrauen schenkte, aber bis jetzt war mir auch noch keine plausible Erklärung eingefallen. War ich wirklich so naiv geworden, nur weil ich nun seit zwei Tagen nicht Bestraft worden war? So in meine Gedanken vertieft, bemerkte ich gar nicht, dass jemand das Zimmer betreten hatte.
Erst, als etwas neben mir abgestellt wurde, schalteten sich meine Instinkte wieder ein. Schnell wich ich zurück, bis ich plötzlich die Decke nicht mehr unter meinen Fingern spüren konnte. Aber bevor ich den kalten Boden traf, fing mich die unbekannte Person auf. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und blickte direkt in zwei dunkelbraune. Die mir unbekannte Person, war mir...nun ja..nicht ganz so unbekannt. Lyol begann leise zu lachen:"Habe nur ich gerade ein Dejavú?",er zog mich wieder zurück auf das Bett und ich konnte mich langsam wieder beruhigen.
Nur meinen Herzschlag konnte ich nicht wieder unter Kontrolle bringen. Aber ich war mir nicht sicher, ob dieses Problem von dem Schock kam, oder einen anderen Grund hatte. Aber welchen anderen Grund sollte es denn auch geben. Langsam sah ich wieder auf. Vor mir stand ein großes Tablett mit allen möglichen...Sachen? Es waren ungewöhnliche Formen und Farben dabei, aber mir war nicht klar, was das für Dinge waren.
Fragend sah ich Lyol an, der es sich auf der anderen Seite des Bettes gemütlich gemacht hatte."L-Lyol? Was...Was sind das für...Dinge?" Ich stellte die Frage so leise wie nur möglich, immer noch nicht ganz bereit, ihm ganz zu vertrauen. Überrascht blickte er mich an:"Du weißt nicht, was das hier ist?" Nervös schüttelte ich den Kopf."Was hast du denn bisher von den Händlern zu Essen bekommen?" Nun war ich derjenige, der verwirrt schaute:"Essen?" Für einen Moment schien ein rötlicher Ton in seinen Augen aufzublitzen, bevor dieser wieder verschwand."Was haben die die Händler dir überhaupt gegeben? Ich meine, außer der ständigen Verletzungen?"
Angestrengt überlegte ich was die Händler mir gegeben haben könnten."Ich denke es gab alle drei Tage, so eine flache, biegsame Scheibe und jeden Tag einmal etwas zu...ich denke sie nannten es Wasser." Lyol nickte, als ob er verstünde, was ich ihm gerade beschrieben hatte:"Das, was sie dir da hingelegt hatten, war mit größter Wahrscheinlichkeit ein Stück Brot und das andere war, wie du schon gesagt hast, Wasser. Dieses Brot war etwas zu Essen, genau so, wie diese Sachen vor dir. Das hier," er deutete auf etwas weißes,"ist ein Ei. Und die anderen Sachen werde ich dir später erklären, wenn du sie probieren willst."
Ich nickte und streckte zaghaft meine Hand nach dem sogenannten Ei aus. Vorsichtig hob ich es an und führte es zu meinem Mund. Ich biß ein Stück von dem weißen Stück ab und kaute etwas darauf herum. Es schmeckte...gut. Ungewohnt, aber gut. Noch einmal biß ich ab und schluckte es hastig hinunter. Lyol begann leicht zu Lächeln und nahm sich auch etwas von dem Tablett. Schnell hatte ich das Ei gegessen und spürte Lyols Blick auf mir."Willst du nicht noch etwas essen?", hastig schüttelte ich den Kopf und sah ihm direkt in seine braunen Augen."Nein, ich habe den gleichen Fehler schon einmal bei einem meiner vorherigen Meister gemacht und musste danach dieses Essen wieder ausspucken. Es war grauenvoll!", ich begann am ganzen Körper zu zittern," er hatte gewusst, was mit mir passieren würde, wenn ich zu viel davon zu mir nehmen würde, aber er hat es zugelassen. Nur...weil er es...spaßig...fand"
Eine einsame Träne rollte mir die Wange herunter, doch bevor sie auf der Decke zerplatzen konnte, wurde sie von einer warmen Hand aufgehalten. Ich blickte auf und sah einen Lächelnden Lyol an."Hey...es ist okay! Du...du bist jetzt nicht mehr bei diesen Monstern und...falls es hilft, du hast jetzt auch mich!" Ich sah ihn lange an, bevor ich langsam begann zu Lächeln:"Das tut es, das tut es wirklich!...Dankeschön!" Ich begann zu lachen. Ich konnte es nicht kontrollieren und mir war auch nicht ganz klar, warum ich das nicht konnte. Es war nur so, dass diese Worte, seine Worte, mich so glücklich gemacht hatten.
Und plötzlich tat er etwas, womit ich nie gerechnet hätte. Er legte seine weichen Lippen auf meine und küsste mich. Er küsste mich! Aber es war kein...kein verlangender Kuss, es fühlte sich an, als ob er mir etwas mit dem Kuss geben wollte. Und das tat er auch. Es war ein unglaubliches Gefühl! Für mich fühlte es sich nach Geborgenheit und etwas...Zuhause an. Dann löste er sich wieder von mir, nur konnte ich meinen Blick nicht von ihm kommen.
Doch auch Lyol schien es nicht anders zu gehen."L-Lyol?!", meine Stimme holte ihn zurück in die Wirklichkeit,"Was...war das?" Er blickte mich schweigend an, bevor er endlich seine Sprache wieder fand:" Ich...Ich denke das Richtige!" Und damit ließ er mich in dem großen Zimmer zurück. Verwirrt, Sprachlos und unglaublich Glücklich!
Hey!!! Here we go! Und ja, mein Englisch ist grauenvoll, aber jetzt zu dem total bezaubernden *hust* nicht *hust* Kapitel. Ich habe jetzt schon die Kussszene reingebracht, weil...weil Logik! Und weil ich in der Geschichte Gott spiele! Wenn ich es will, könnte ich es auch Torten regnen lassen. Ja... Okay, ich rede schon wieder nur Scheiß, also beende ich hier das Kapitel. See ya'
DU LIEST GERADE
Freiheit? (boyxboy)
RomanceFreiheit. Ein Wort, das für Kyo schon seit langer Zeit nicht mehr existiert. Immer wieder von einem Besitzer zum anderen, wurde er geschlagen, misshandelt, vergewaltigt und doch jedes Mal wieder mit einem weiteren Riß in der Seele zurückgegeben. Nun...