Verzeihen

5K 286 54
                                    

Kyos POV:

Langsam löste sich die Finsternis vor meinen Augen und wurde durch ein unangenehm grelles Licht ersetzt, welches mich nun endgültig aufweckte. Verschlafen rieb ich mir meine Augen und stand langsam auf...Jedenfalls versuchte ich es, müsste dann jedoch feststellen, dass irgendetwas...nein, irgendjemand mich fest umschlungen hielt.

Ich versuchte mich aus dem Griff zu befreien, was jedoch nur dazu führte, dass die Person mich noch mehr umklammerte. Also versuchte ich es mit einem Strategiewechsel. Vorsichtig drehte ich mich um und sah direkt in das Gesicht von Lyol. Er schlief tief und fest und schien gar nicht bemerkt zu haben, in welcher Position wir uns gerade befanden. Irgendetwas an ihm hatte sich seit meinem Verschwinden verändert. Und ich meinte damit nicht nur seine Dämonenform und die tiefen Augenringe, welche ich ihm beschert hatte...

Er wirkte irgendwie unruhig, rastlos, besorgt. Es war, als ob er sich über etwas so sehr den Kopf zerbrochen hatte, dass es sich langsam auch auf seinen Körper ausgewirkte. Gedankenverloren strich ich ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und begann ihm vorsichtig über seine schwarzen Lederflügel zu streicheln. Sie waren rau, aber hatten etwas an sich, dass mich faszinierte. Plötzlich bewegte er sich und im nächsten Moment schloss er seine Schwingen komplett um mich.

Ich kuschelte mich näher an ihn, doch bevor ich noch einmal einschlagen konnte, hörte ich ein tiefes, raues Lachen. Ich blickte auf und blickte tief in Lyols rote Augen. Er gab mir einen sanften Kuss auf den Kopf und schlang seine Arme noch fester um sich:"Guten Morgen, auch mal wieder wach?" Ich errötete leicht und verbarg mein Gesicht in seiner Schulter. Plötzlich wurde ich aus dem Bett gerissen und gegen die Wand gedrückt. Geschockt schnappte ich nach Luft und sofort lagen Lyols Lippen auf meinen.

Für einen Moment schob ich Panik, doch sie verflog so schnell wie sie gekommen war auch wieder. Langsam löste er sich wieder von mir und begann sich einen Weg von meinem Hals bis zu meinem Nacken zu küssen. Dort hinterließ er immer mehr Knutschflecken, was mich leise aufstöhnen ließ. Das schien einen Schalter in ihm umzulegen, denn sofort wich er zurück und ließ mich schweratmend auf den Boden gleiten.

Verwirrt sah ich ihn an, doch er wich meinem Blick aus:"Nicht, bevor ich nicht alles mit dir besprochen habe in du mir dein Einverständnis gegeben hast, in Ordnung?" Ich nickte immer noch atemlos (Haha, Helene Fischer, ich mag die nicht >_<) und setzte mich ihm gegenüber auf das Bett und sah ihn erwartungsvoll an. Er holte tief Luft:"Ich weiß nicht ganz, was ich dir zuerst erzählen sollte, also fange ich ganz von vorne an. Jede Kreatur in den fünf Königreichen besitzen unterschiedliche Fähigkeiten und Instinkte.

Nur in einer Sache stimmen sie komplett überein und das ist die Tatsache, dass jeder von ihnen eine Art Tier in sich trägt. Und dieses Tier ist verwoben mit der Seele der Kreatur, aber es gibt einen Moment, an dem dieses Tier fast die Oberhand erhält und das geschieht immer an den Vollmondnächten. Diese Tatsache lässt sich bei Gestaltenwandlern und Sirenen unterdrücken, bei Werwölfen fokussieren, aber bei Vampiren und Werwölfen ist das etwas anderes...

In dieser Zeit ist es fast unmöglich sich zurückzuhalten, es ist, als ob du die Kontrolle verlierst und am stärksten ist es, wenn die Geliebte Person sich direkt im gleichen Raum befindet." Langsam begriff ich worauf er hinaus wollte, blieb aber weiterhin still und hörte ihm gespannt zu:"Deshalb habe ich dich die letzten Tage so gemieden. Ich...ich wollte nicht, dass du denkst ich wäre wie deine früheren Halter.

Vielleicht war es aber auch einfach nur die Tatsache, dass ich Angst vor deiner Reaktion hatte. Ich war schon immer jemand gewesen, der vor Problemen davon gelaufen war, satt sich ihnen zu stellen und ich hatte es auch dieses Mal vor, aber meine Feigheit brachte dann diese Katastrophe mit sich... Und dann kam auch noch Naryt ins Spiel.

Sie war eine frühere Freundin von mir gewesen und war auch eine Zeit lang in mich verliebt, aber ich habe sie abgewiesen, denn schon damals war mir ihr Charakter irgendwie falsch vorgekommen. Und dann hat sie mich einfach geküsst! Es war ein Reflex, dass ich sie zurückgelassen habe und die schlimmste Reaktion in meinem ganzen Leben. Als ich sie zurückstieß rannte sie plötzlich wie eine Furie nach oben und ich brauchte eine Zeit um zu verstehen, dass sie geradewegs in deinen Raum gerannt war.

Und als ich dann da oben ankam und du...in Blutgetränkt dastandest, sogar vor mir zurückwichst...ich zählte einfach eins und eins zusammen ohne dich überhaupt zu fragen was los war. Bitte verzeih mir, ich bin der größte Idiot in diesem Königreich, wahrscheinlich sogar auf dem kompletten Kontinent und ich verdiene es nur, dass du mir keine zweite Chance gibst und ich traue mich noch nicht einmal, doch nach einer zweiten Chance zu fragen..."

Vorsichtig hob ich seinen Kopf und sah ihm tief in die Augen:"Frag mich!" Kurz huschte eine Funken Angst über sein Gesicht, bevor er sich wieder entspannte:"Willst...willst du mir noch eine zweite Chance geben?" Ich lächelte breit und kam ihm vorsichtig näher:"Natürlich, mein Idiot!" Und damit lagen meine Lippen wieder auf seinen.

Sorry, dass es nicht viel ist, aber ich bin krank...Naja, ich hatte schon bessere Ausreden, aber die hier reicht hoffentlich aus. Zu den zwei Sachen von letzter Woche: Ich werde wahrscheinlich versuchen immer Dienstags zu Updaten und zu zweitens: Die neue Story heißt: Secrets I want to escape from und wird bald online gehen...bis Dienstag\*•^/

Freiheit? (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt