prologue ✈️ My failed fairytale.

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»Manchmal ist morgens schon dieses komische Gefühl da, wenn du dich aus deinem Bett quälst. Dieses Gefühl, dass der Tag einfach gar nicht anders kann, als scheiße zu werden. Und meistens werden wir davon nicht enttäuscht.«

{ amsterdam }

E L E A N O R || Ich liebte Flughäfen.

Alle sprachen immer von den Tränen, dem Kummer und den Sorgen, die ihnen an einem solchen Ort erst richtig bewusst wurden - Ich fand, dass war Blödsinn.

Egal wo man war, man konnte genau dieselben Gefühle empfinden, wie an so einem dusseligen Ort, wo Flugzeuge über die Felder rollten. Der Schmerz, sich von einer Person zu verabschieden, war an einem Bahnhof genauso groß.

Die Leute sagten immer, an Flughäfen würden sie ihre Gefühle stärker empfinden. Wie durch ein Kaleidoskop. Eine Lupe, die deine Sinne auf ein Zehnfaches stärker fühlen lässt, als sonst. Meistens sprach man da dann von Heimweh, genauso gut konnte es Fernweh sein, jemanden Geliebtes aus der Familie verabschieden zu müssen, oder den Freund, welchen man an einem Flughafen zurück ließ. Oder von dem man zurück gelassen wurde.

Ich dagegen empfand diesen Ort als eine Art Beruhigung. Ich schaute den Flugzeugen, diesen unendlich großen Maschinen gerne dabei zu, wie sie über die Felder rollten, schneller und schneller wurden und schließlich abhoben. Die vielen Menschen, welche an mir vorbei hetzten, sich unterhielten oder wie wild in die Tasten ihrer Laptops einhackten störten mich nicht.

Nein. Sie führten eher dazu, dass ich mich zunehmend in meiner eigenen kleinen Seifenblase befand. In diesen Stunden war es dann so, als wäre das eigentliche, wirkliche Leben ganz weit weg. Es ging in einem Rauschen aus Problemen unter. In diesen Stunden befand ich mich wie in Watte gepackt, irgendwo auf einer Wolke im Sonnenschein. Ich ließ mich treiben.

Ich konnte Stunden in einem Flughafen verbringen, ohne jemals in ein Flugzeug zu steigen.

Dann saß ich in der Wartehalle und beobachtete die Menschen, wie sie aufeinander zu rannten und sich um die Arme fielen. Ich dachte mir Geschichten zu den Personen aus, wie sie wohl aufeinander getroffen waren oder wie ihr Abschied wohl ausgesehen haben musste.

Denn auch wenn es ein Wiedersehen gab, es war immer auch ein Abschied da.

Ich saß da, schlürfte an einem Grande White Mocca von Starbucks, gab mein Geld für viel zu teure Macarons aus einer kleinen Bäckerei aus und malte mir mein eigenes, kleines Märchen aus.

Wie würde es wohl aussehen, wenn ich dort stehen und meinen Freund erwarten würde? Wenn damals alles so verlaufen wäre, wie ich es erwartet hatte?

Wie würde ich mich fühlen, wie würde er sich fühlen? Wie wäre es, zu wissen, dass ein über alles geliebter Mensch gleich die Halle betritt und du ihn endlich wieder zu sehen bekommst?

Wie wäre die erste Umarmung, der erste Kuss?

Ich saß oft da und fragte mich das. Dieses Was wäre, wenn... beherrschte mich die ganze Zeit.
Ich träumte davon, irgendwann eine Rolle in meinem Märchen zu übernehmen, die große Rolle.
So, wie ich es mir schon so oft ausgemalt, wie ich es mir unzählige Male gewünscht hatte.

Ich war eine Tagträumerin.

Nur, dass mein Märchen so enden würde, dass hätte nicht einmal ich erahnen können.


✈️ Ich danke homebodyathome für ihre wunderschöne Grafik. ✈️

Hier ist nun der Prolog.
Vielen Dank für eure bisherigen Votes und Kommentare, ich freue mich so sehr darüber.

Kommen wir zu den Fragen.

Wie schätzt ihr Eleanors Charakter ein?

Glaubt ihr, es hat einen bestimmten Grund, dass sie Flughäfen so liebt?

Mögt ihr den Prolog?

Was meint El wohl mit dem letzten Satz?

Ich würde mich sehr über Kommentare und Votes freuen. Alles Liebe. xxx

♪ wonderland [ taylor swift ]

up in the sky  »   elounor | ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt