up in the sky » elounor | ON HOLD

08 ✈️ Story of my life.

» Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der Eine war ein Geschenk, der Andere eine Lektion. «

{ up in the sky }

E L E A N O R || Man musste schon ziemlich bescheuert sein, um sich dazu hinreißen zu lassen, in einem Flugzeug sitzend seinem Ex-Freund seine Lebensgeschichte um die Ohren zu hauen.

Was sollte ich sagen.

Meine Bescheuertheit musste wohl ein besonders hohes Ausmaß angenommen haben und mindestens bis zum Mond reichen, da ich mich wirklich hier wiederfand und Louis erzählte, warum es mich ausgerechnet nach Sydney verschlagen hatte.

Kurz räusperte ich mich, denn irgendwie hatte ich Angst, meine Stimme würde versagen, sobald ich anfangen würde zu sprechen. Ich sah Louis nicht an, als ich ihm dann endlich seine Frage beantwortete.

„Ich bin nach meinem Schulabschluss mit Lani und Max nach Amsterdam gezogen." Alleine schon dieser Satz tat mir im Herzen weh, da ich Louis diese Information erst unterbreiten musste. Er war schon nicht mehr da gewesen, als ich mit der Schule fertig war.
„Mit Max und zwei anderen Freunden wohne ich nun in einer WG und Lani besitzt ein kleines Café in der Amsterdamer Innenstadt. Sie hat mir über die Zeit, in der wir Semesterferien haben und nicht studieren müssen, eine Aufgabe gestellt. Sie war anscheinend der Meinung, ich würde zu wenig hier wegkommen und hat mir somit eine Art To-do Liste erstellt, die das ändern soll. Die Liste führt mich in sieben Städte, in der ich immer eine Aufgabe erfüllen soll."

„Kann ich die Liste mal sehen?", wollte Louis interessiert wissen. Seine blauen Augen glitzerten und ich wusste, dass er sich wirklich dafür zu begeistern schien.

Obwohl ich nicht wusste warum, nickte ich.

Es war schon dunkel geworden und auch die angebrachten Lampen im Flugzeug spendeten nur wenig Licht, sodass ich Louis sein Handy hervorkramte und die Taschenlampe anschaltete, damit wir überhaupt was sehen konnten. Ich hatte die Liste auf meinem Schoß ausgebreitet, sodass Louis sich ein wenig zu mir hinüberbeugen musste. Sogleich bereute ich meine Entscheidung, denn sein warmer Atem, der meinen Nacken streifte, machte die ganze Situation nicht gerade viel besser.

„Hier!" Ich drückte ihm den Zettel lieber in seine eigenen Hände, nur um sicher zu gehen, dass er mich nicht zufällig berührte.

„Du willst auf das Green Day Konzert?"

Ich nickte. „Ich mochte Green Day ja schon immer gerne, also hat sich Lani wahrscheinlich gedacht, dass dies eine gute Gelegenheit wäre, sie mal live zu sehen."

Auch wenn die Band mich an dich erinnert.

Doch diesen Satz sprach ich nicht aus. Denn Louis wusste genauso gut wie ich, dass wir beide immer gerne Green Day gehört hatten, da musste ich ihn jetzt nicht noch dran erinnern.

Louis' Lippen hatten sich auf meine Antwort hin zu einen schmalen Strich verzogen, seine Augenbrauen hatte er nachdenklich zusammen gezogen. Ich konnte nichts aus seinem Gesichtsausdruck heraus lesen und doch beunruhigte er mich irgendwie.

Eigentlich wollte ich gar nicht weiter mit Louis sprechen. Eigentlich. Denn er war ein Idiot und ich dazu dumm genug, überhaupt in dieses Flugzeug gestiegen zu sein. Aber daran konnte ich nichts mehr ändern. Was ich jedoch verhindern konnte war, dass ich mich wieder innerlich auf Louis einließ. Das wäre nicht gut.

Jedoch machte Louis mir einen Strich durch die Rechnung. Wieder einmal.

Er war anscheinend ganz und gar nicht der Meinung, dass wir uns nun einfach weiter ignorieren sollten. Und ich konnte nichts tun, außer mit ihm zu reden.