» Wir können immer noch frei sein / Wir haben immer noch Paris «
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E L E A N O R || Es war schon unglaublich, in was für ein Schlamassel ich mich immer wieder hinein reiten konnte, ohne es zu merken. Warum hatte ich mich nur auf diese komische „Eleanor-du-musst-unbedingt-mal-hier-raus-und-was-erleben-und-zwar-ein-bisschen-plötzlich"-Sache eingelassen?
Ungefähr schon zum hundertsten Mal verfluchte ich Lani und ihre unglaublich komischen und hirnrissigen Gedanken und Pläne und wäre meine beste Freundin gerade hier, würde ich sie wohl persönlich von Eiffelturm werfen lassen.
Denn genau dort stand ich gerade.
Vor dem Eiffelturm.
In Paris.
Und war einfach am Ende meiner Weisheit. Was genau wollte ich nochmal hier?
Immer wieder warf ich einen Blick auf den Zettel mit den Stichpunkten, welche Lani mir zugesteckt hatte, bevor ich abgereist war.• Ohne zu bezahlen, den Eifelturm besichtigen.
Dies hatte Lani in ihrer schrägen, leicht krakeligen Schrift geschrieben, für die man immer etwas Zeit benötigte, um sie zu entziffern. Ich seufzte. Das alles war ja schön und gut und sollte eigentlich kein größere Problem darstellen.
Nur dumm, dass ich mich dabei strafbar machte.
Und trotz der verlockenden Vorstellung, mich nun nicht ins Getümmel zu stürzen, war ich ebenfalls nicht sonderlich erpicht darauf, im französischen Knast zu landen, nur weil meine beste Freundin wollte, dass ich „mein Leben ein bisschen mehr genoss".
Wieder ließ ich einen tiefen Seufzer los. Nachdem ich gestern zu meiner erkenntnisreichen Ansicht gelangt war, dem sonderbaren Katzenmenschen nicht die Polizei auf den Hals zu jagen, weil er ja am Ende auch nur ein, zugegebenen ziemlich netter, alter Mann war, hatte ich die Nacht auf seiner Couch verbracht. Ich war ihm mehr als dankbar dafür, mich aufgenommen zu haben und auch wenn ich mir immer noch nicht seinen Namen merken konnte, hatte ich mich heute morgen wie von einem alten Freund verabschiedet.
Im Gegensatz zu gestern Abend ließ sich heute außerdem auch endlich mal die Sonne blicken, weswegen ich mich dafür entschieden hatte, ein kurzes rotes Kleid und ein Paar Converse anzuziehen, von denen ich fand, dass sie sehr gut nach Paris passten.
Mit einem Blick auf meinem Handy stellte ich fest, dass es nun fast halb 11 Vormittags war. Wenn ich nicht hier festwachsen wollte, sollte ich mich vielleicht langsam mal in Bewegung setzten. Leider hatte ich auch keine Wahl, um Lanis merkwürdigen Plan drumherum zu kommen, da sie ein Selfie von mir von der Aussichtsplattform als Beweismaterial haben wollte. Und sie zu hintergehen, indem ich mir doch heimlich ein Ticket kaufte, konnte ich auch nicht.
Andererseits hinterging ich somit gewissermaßen das Gesetz, was auch nicht gerade viel besser war.
Schließlich setzte ich mich doch in Bewegung. Es hatte ja keinen Sinn hier den ganzen Tag nur so rumzustehen und mir Sorgen zu machen, was passieren könnte, wenn ich in Wahrheit nicht wirklich etwas unternahm.
So also verbrachte ich die nächsten paar Minuten damit, die Situation auszukundschaften und nach einem möglichen Hintereingang zu suchen, in den ich vielleicht verschwinden könnte. Schon jetzt tummelten sich hunderte von Leuten vor dem Eingang, um ein Ticket für eine Besichtigung des Eiffelturms zu ergattern. Tatsächlich wurde ich an einem kleinen Seiteneingang hinter den Aufzügen fündig. In diesem kleinen Gang befand sich außer mir niemand oder die Besucher liefen in einiger Entfernung an mir vorbei und beachteten mich kaum. Ich runzelte die Stirn. Wahrscheinlich handelte es sich hierbei um einen Seiteneingang mit einem eigenen Aufzug, der eigens für die Mitarbeiter konzipiert worden war, sodass sich diese, wenn sie mal auf die Aussichtsplattform mussten, nicht durch die langen Besucherschlangen quälen mussten.
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up in the sky » elounor | ON HOLD
Hayran Kurgu» I went to Amsterdam without you and all I could do was think about you « Nehmen wir einmal an, du sitzt in einem Flieger von London nach Sydney. Dir geht es gut und erfreust dich bester Gesundheit. Du bist glücklich. Doch dann tr...