17 ✈️ How to be a model.

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» she found the colors to paint him where the world had left him gray «

{ paris }

E L E A N O R || Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fragte ich mich ernsthaft, ob ich mir alles zuvor Geschehene nicht doch nur eingebildet zu haben.

War es wirklich möglich gewesen, dass ich Louis gestern getroffen hatte? Schon wieder?

Und hinzu kam auch noch die Tatsache, dass ich fast von Wachmännern mitgenommen wäre, hätte mein Ex mich nicht aus dieser misslichen Lage befreit.

Ich schüttelte nur den Kopf. Mittlerweile zweifelte ich echt daran, dass mir Lani oder sonst einer meiner Freunde diese Geschichte abnehmen würde, wenn ich sie ihnen erzählte. Wobei Lani mir vielleicht noch eher Glauben schenken würde, da sie Louis auch schon damals gekannt hatte, als wir zusammen gewesen waren und dementsprechend wusste, auf was für verrückte Ideen der Braunhaarige manchmal kommen konnte.

Langsam rollte ich mich aus meinem Bett und gähnte herzhaft. Obwohl ich es eigentlich anders geplant hatte, war ich letztlich gestern doch noch ein bisschen mit Louis unterwegs gewesen. Nach dem verrückten Geschehen auf dem Eiffelturm hatte er mich dazu überredet, meine Nerven beruhigen zu wollen und mich auf einem Kaffee einzuladen. Gegen meinen Willen, denn meines Stolzes willen konnte ich es unmöglich hinnehmen, dass er mich zuerst aus dieser misslichen Lage rettete und dann auch noch für mein Heißgetränk bezahlte. Jedoch hatte der Braunhaarige nur mit einem, „Das ist jetzt nicht wirklich dein Ernst oder? Natürlich bezahle ich!", abgewunken.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ließ ich den gestrigen Nachmittag nochmal Revue passieren, der dann doch noch ziemlich schön war. Obwohl ich es mir selbst nicht eingestehen wollte, stimmte zwischen Louis und mir immer noch die Chemie. Wenn man denn einmal davon absah, dass ich hin und wieder leicht bissige Kommentare über unsere Trennung einschob, woraufhin für einige Momente lang betretenes Schweigen herrschte. Ich hatte mich gehütet, Louis zu fragen, wohin seine Reise als nächstes führen würde, denn ehrlich gesagt war ich mir nicht sicher, was ich mit der Information angefangen hätte und das Risiko, irgendwelche Dummheiten zu machen, wollte ich nicht machen.

Denn  die größte Dummheit war sowieso gewesen, mich damals auf ihn einzulassen.

Entgegen Louis' vorausgegangener Aussage, hatte ich es nicht geschafft, vorher zu meinem Hotel zurückzufahren und ihm seine Jacke zurückzugeben. Somit lag diese immer noch auf dem Stuhl neben dem Bett und wartete darauf, dass ich sie mit einem verachtenden Blick in meinen Koffer stopfte.

Und obwohl es ein wundervoller Abend gewesen war, war ich froh, dass ich mich nicht von dem Rausch der Vergangenheit oder so hatte hinreißen lassen und mit meinem Ex ins Bett gestiegen war, wie es immer in diesen kitschigen Schnulzen passierte.

Denn zwischen uns war nichts passiert.

Das war auch gut so. Denn Louis, auch wenn die Zeit mit ihm doch ganz erträglich gewesen war, gehörte der Vergangenheit an. Und zwar endgültig.

Das leichte Lächeln, was sich zuvor noch auf meinen Lippen befunden hatte, erlosch nun jedoch augenblicklich, als ich auf meinen Handybildschirm starrte.

Wie zum Teufel konnte es schon so spät sein?

Denn dafür, dass mein Flug schon in knapp zwei Stunden starten würde, war ich noch nicht wirklich startklar. Mist!
Ich versuchte, mich etwas zu beruhigen, während ich alle möglichen Sachen einfach in meinem Koffer schmiss. Dabei fragte ich mich, wie es sein konnte, dass ich so viel Unordnung in einem Zimmer verbreiten konnte, in dem ich nur eine Nacht verbracht hatte.

up in the sky  »   elounor | ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt