12 ✈️ Sydney, die Stadt der Liebe.

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» Die Liebe ist in der Welt so ungerecht aufgeteilt, wie der Regen. Die einen kriegen entschieden zu viel davon ab, die anderen zu wenig. «

{ sydney }

E L E A N O R || Es war, als wären wir in der Zeit zurückgesprungen.
Seine Hand in meiner, die ich umklammert hielt, er, der mich durch die vollen Gassen der Stadt zog. Es war wie vor nun mehr als zwei Jahren, als wir uns heimlich aus der Schule gestohlen und den ganzen Tag blau gemacht hatten. Louis hatte es immer wieder geschafft, mich die verrücktesten Dinge tun zu lassen. Es war dieses Gefühl von Freiheit, das er mit sich brachte.

Unsere Füße flogen in gleichmäßigen Abständen über den Asphalt, und obwohl sich so langsam meine schlechte Kondition in Form von schwerem Atem und Seitenstechen bemerkbar machte, so fühlte ich mich doch irgendwie glücklich.

Ich wusste wirklich, ganz und gar nicht, was ich hier tat. Was ich mir dabei gedacht hatte, überhaupt mit Louis zu reden. Jetzt mit ihm durch Sydney zu streunen. Denn wenn ich es gewusst hätte, wäre ich wohl schon längst abgehauen.

Also dachte ich einfach nicht darüber nach.

Mir blieb auch gar keine Zeit dafür, denn Louis war nicht gerade langsamer geworden. Eher war es so, als wäre er immer noch das Fußball-Ass, dass er zu der Zeit war, als wir gemeinsam zur Schule gingen.

Ich ließ mich von Louis mit ziehen, durch Sydney, vorbei an hell beleuchteten Läden und Touristen aus jeglichen Ländern. Ich konnte nicht genau sagen, ob Louis wirklich einen Plan hatte, wo er hinwollte, denn mich hatte mittlerweile komplett die Orientierung verlassen. Wie sollte es auch anders sein, in einer Stadt, in der ich mich gerade das erste Mal aufhielt.

Außerdem war ich viel zu sehr damit beschäftigt, meinen Atem unter Kontrolle zu halten, damit der Braunhaarige nicht dachte, ich würde gleich schon schlapp machen. Was ja eigentlich so war. Aber ich war noch nie sonderlich gut in Sport gewesen.

Doch nach einigen weiteren Minuten verließ auch meinem inneren Kampfgeist die Kraft und ich zog nach Atem ringend an Louis' Hand, um ihm zu signalisieren, dass ich nicht mehr konnte und er stehen bleiben sollte. Reden konnte ich nicht, dazu war ich viel zu sehr damit beschäftigt, mich wieder zu beruhigen.

Während ich mit meinen Händen auf den Oberschenkeln abgestützt dastand und versuchte, nicht allzu fertig auszusehen, blickte ich zu Louis auf. Dieser stand inzwischen vor mir, die Hände in die Hüften gestemmt und ein belustigtes Grinsen auf den Lippen.

„Sport machen ist immer noch nicht eines deiner liebsten Hobbys, ja?"

Ich warf ihm nur einen genervten Blick zu.

„Wozu sollte ich Sport machen?", warf ich ein und richtete mich mit einem Ächzen wieder auf. „Wenn ich genauso gut zu Hause auf der Couch sitzen, Netflix schauen und Schokolade essen kann?"

„Eine berechtigte Frage", grinste der Braunhaarige und fuhr sich einmal durch die Haare. Inzwischen waren wir weiter gegangen, jedoch liefen wir zu meinem Glück nicht mehr, sondern schoben uns gemütlich durch die Menge.
Ich wusste zwar nicht, warum Louis so unbedingt von der Schwarzhaarigen, Briana hieß sie, wie Louis mir beim Laufen noch erzählt hatte, aber hier würde sie ihn wohl nicht mehr finden.

„Vielleicht, um dich fit zu halten?", fragte Louis mich spaßeshalber, er wusste genau, dass ich mich um sowas eigentlich nie geschert hatte.

up in the sky  »   elounor | ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt