Dortmunder Mädchen!

Scherben

Marcos Sicht:

Celine schaute mich ertappt an und Roman schaute unsicher zwischen mir und Celine hin und her. "Ja...äh also ich geh dann mal." sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. Er umarmte Celine und flüsterte ihr noch etwas zu worauf hin sie nickte. Danach kam er zu mir und verabschiedete sich von mir. Vor allem was machte Roman hier? Ich dachte Celine wollte ihre Ruhe haben und deswegen sollte ich für ein paar Stunden zu Marcel gehen. Nach dem man hörte wie die Haustüre geschlossen wurde schaute ich wieder zu Celine, welche mich unsicher anlächelte. "Äh...Hi." Verwirrt schaute ich sie an und ging auf sie zu. "Ich dachte du wolltest deine Ruhe heute haben?" Sie nickte und ließ sich auf die Couch fallen. "Wollte ich auch, aber Roman kam vor etwa einer Stunde und naja dann war er halt hier." Ich nickte und setzte mich ebenfalls auf die Couch. "Also...mit wem wirst du eine große Diskussion haben?" Sie fing an mit ihren Fingern zu spielen, sie hatte irgendetwas auf dem Herzen liegen. "Mit dir..." fragend schaute ich sie an. Weshalb sollte sie denn eine große Diskussion mit mir haben? "Und wovon soll diese Diskussion handeln?" Langsam bekam ich ein ungutes Gefühl. Wollte sie jetzt etwa doch nicht mehr heiraten? "Von unserer Hochzeit, ich-" "Wenn du jetzt doch nicht mehr heiraten willst, weil es dir zu schnell geht oder es dir zu früh ist dann ist das ok, auch wenn ich ehrlich gesagt finde, dass der Gedanke ein wenig spät kommt...aber ich habe zu dir gesagt ich werde so lange warten bist du dafür bereit bist." Sie lächelte mir warm an und schüttelte den Kopf. "Darum geht es gar nicht, ich will dich heiraten Marco und das in zwei Wochen!" Worum ging es denn dann? Ich ging in meinem Kopf jede Möglichkeit durch über die wir diskutieren konnten...aber ich fand keine. "Ich...hab doch gesagt, dass ich am überlegen war Noah einzuladen." Ich seufzte, Gott warum musste dieser Name nach alldem was passiert war immer und immer wieder auftauchen. Klar ich hatte Celine gesagt sie konnte einladen wen sie wollte, es war ja auch immerhin ihr Tag...aber begeistert war ich davon noch lange nicht. Sie hatte Noah die letzten paar Wochen nicht mehr erwähnt, deswegen hatte ich eigentlich die Hoffnung gehabt, dass das Thema Noah abgeschlossen war. "Und jetzt bist du der Meinung du willst ihn fragen?" ich konnte den verachtende Ton aus meiner Stimme nicht unterdrücken. Ich hasste diesen Kerl und das ja wohl mit gutem Grund! "Naja...also wenn ich ehrlich sein sollte, dann habe ich das schon." Mit großen Augen schaute ich sie an. Sie hatte ihn also wirklich gefragt. Ich stand von der Couch auf und ging mir durch die Haare. Warum war sie bloß so naiv und dachte wirklich, dass er sich verändert hatte. Ich mein, immerhin konnte sie mich ja verstehen, dass ich die Tatsache nicht so toll fand, dass sie ihn einladen wollte...wäre ich plötzlich auf die Idee gekommen Caro einzuladen wäre sie wahrscheinlich auch nicht so erfreut gewesen. "Wann hast du ihn gefragt? Heute? Gerade eben?" Sie schüttelte zögernd den Kopf und senkte ihren Kopf nach unten. Ohoh das hieß nichts gutes. "ich...hab ihn vor knapp drei, vier Wochen gefragt." Und das hinter meinem Rücken, Autsch. Ich hatte zwar gesagt dass es ihre Entscheidung sein würde...aber sie hätte ja trotzdem noch mal mit mir darüber reden können. "Marco ich-" "Und solange hast du das vor mir verheimlicht?" "Ja aber-" "Celine ich habe zwar gesagt dass es deine Entscheidung sei, ob du ihn einlädst oder nicht...aber du hättest doch wohl nochmal mit mir darüber reden können oder nicht?" Sie seufzte. "Ich weiß, aber ich ich hatte doch auch gar nicht gedacht, dass er kommen würde." Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. "Also willst du mir gerade sagen, dass du es mir gar nicht erzählt hättest, wenn er nicht zugesagt hätte?" "Nein, ich hätte es dir gesagt..." Ich schüttelte den Kopf. Natürlich störte es mich, dass Noah nun doch wirklich kommen würde...klar auf der einen Seite, weil er ihr Ex-Freund war aber am meisten störte es mich, dass sie wirklich glaubt er hätte sich verändert. "Ich geh duschen." Ich hatte keine Lust noch weiter darüber zu diskutieren und gerade musste ich selbst einfach mal nachdenken. Celine nickte und ging mit gesenkten Kopf in die Küche.

Celines Sicht:

Ich wollte mich nicht mit Marco streiten, in zwei Wochen würden wir heiraten und ich hatte keine Lust dass wir uns streiten. Ich füllte mir eine Schüssel mit Kräckern und setzte mich auf die Couch. Ich war aber auch echt blöd. Warum hatte ich Marco nicht einfach bescheid gesagt, dass ich Noah gefragt hatte...klar wäre er darüber nicht begeistert gewesen aber wahrscheinlich wäre nicht so sauer gewesen wie jetzt. Dumm, dümmer, Ich. Ich nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernsehr an. Ich wusste nicht ob Marco noch mal herunter kommen würde oder ob er sich direkt ins Bett legen würde. Ich würde es ihm nicht übernehmen wenn er sich direkt ins Bett legen würde. Nur würden wir bei dem Thema Noah nicht in nächster Zeit auf den selben Nenner kommen. Er war der Meinung dass er immer noch so war wie früher...ich war jedoch davon überzeugt dass Noah sich verändert hatte. "Du musst mich auch mal verstehen, ich will nicht dass er deinen Tag kaputt macht." Marco setzte sich plötzlich neben mich auch schaute mich leicht lächelnd an. Ich nickte. "Ich will einfach, dass die Hochzeit der schönste Tag in deinem Leben wird! Und ich gehe davon mal aus, dass du nur einmal heiraten wirst und deswegen muss der Tag für dich perfekt werden." Ich seufzte und nickte. "Marco ich versteh dich doch und ich will doch auch dass der Tag perfekt wird aber er wird schon perfekt sein, wenn einfach nur du an meiner Seite bist und überhaupt soll der Tag auch für dich perfekt werden!" Er lächelte leicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Das reicht mir auch schon um einen perfekten Tag zuhaben." schmunzelte er und ich fing an zu strahlen. "Es tut mir auch echt Leid Marco ich hätte dir davon erzählen sollen. Aber bitte lass uns jetzt über etwas anderes reden und vor allem möchte ich mich nicht mehr mit dir streiten, ich mein in zwei Wochen werden wir schon heiraten!" Und sofort fingen seine Augen an zuglänzen. "Freust du dich schon darauf?" Ich fing an zu lachen und schaute ihn provozierend an. "Naja...vorher ist ja noch der Junggesellinnenabschied. " Er schubste mich leicht und ich fing laut an zu Lachen. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und schaute mir tief in die Augen. "Du bist das beste was mir je passiert ist." ich grinste ihn breit an "Spar dir deine Worte für die Hochzeit." Er schüttelte lachend den Kopf und küsste mich zärtlich. "Was bist du denn jetzt auf einmal so frech?" "Ich bin gar nicht frech." sagte ich und streckte ihm die Zunge entgegen. Er verdrehte nur lachend die Augen.

Am nächsten Morgen würde ich durch den Geruch von Kaffee geweckt und streckte mich. Ich schaute auf die Uhr. Wir hatten 9 Uhr. Heute war Mittwoch und mal ein Tag an dem ich frei hatte. Kein Training, hieß also einen entspannten Tag hinter sich bringen. Marco hatte erst um 11 Uhr Training und dann wieder um 17 Uhr. Ich stand auf und ging die Treppe hinunter als ich plötzlich einen lauten Knall hörte und Marco laut fluchen hörte. "Was hast du gemacht?" fragte ich geschockt von der Treppe aus und ging in die Küche. Doch ich sah schon was passiert war. Wir hatten in der Küche ein Regal angebracht in dem alle Teller und Schüsseln waren...doch das Regal hing nicht mehr an der Wand sondern lag auf den Boden umgeben von tausenden Scherben. "Ich hab nichts getan!" wehrte sich Marco und fing an die Scherben einzusammeln. "Wie? Ist das Regal von allein runtergefallen?" Er nickte. "Ich hab nur die Schranktür aufgemacht und schon ist alles runtergefallen!" sagte er verzweifelt und ich fing an zu schmunzeln. Vielleicht würde ich den Tag doch nicht zu Hause verbringen sondern würde neues Geschirr kaufen. "Lass die Scherben liegen Marco, sonst schneidest du dich noch!" warnte ich ihn und ging einen Besen und ein Kehrblech holen. Nur hatte ich ehrlich gesagt keine Lust alleine einkaufen zu gehen und die meisten Frauen hatten heute schon etwas vor oder mussten Arbeiten. "Tut mir Leid." flüsterte er grinste dabei jedoch. "Nicht schlimm, ich hab heute eh frei also kann ich auch neues Geschirr einkaufen gehen." Vielleicht hätte ja Marcos Schwester heute zeit. Er nickte und nahm sich die Tasse Kaffee und trank sie leer. "Und vielleicht auch ein neues Regal." lachte ich und sammelte die einzelnen Stücke ein, welche von dem Regal waren. "Weißt du was deine Schwester heute macht?" Er schüttelte den Kopf, schaute mich jedoch fragend an. "Kannst du sie mal eben fragen ob sie später mit mir einkaufen fährt, ich hab zum einem keine Lust alleine einkaufen zu gehen und zum anderen haben Lisa, Cathy und so heute alle keine Zeit." Er nahm sein Handy und schrieb seiner Schwester. "Soll ich dir das Geld geben?" verwirrt schaute ich ihn an und schüttelte den Kopf. "Genug Geld um neues Geschirr zu kaufen und ein Regal habe ich noch." lachte ich und fing an sie Scherben aufzufegen. "Aber ich habe es ja kaputt gemacht." "Ach jetzt warst du es doch?" fragte ich lachend nach und zog eine Augenbraue hoch. "So meinte ich das nicht, aber ich-" "Lass gut sein Marco, ich mach das schon." Er nickte schlussendlich und gab mir auch eine Tasse Kaffee als ich alle Scherben zusammen gefegt hatte. "Yvonne hat geschrieben, das sie dich gegen 12 Uhr abholen würde aber Max währe dabei." Ich nickte, ich hatte kein Problem, wenn ihr Sohn mitkommen würde. Er war sowieso unglaublich süß und ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen. "Ist ok." Schmunzelnd schaute mich Marco an. "Was willst du?" fragte ich ihn und zog meine Augenbrauen fragend hoch. "Ist schon lustig, dass ihr euch mittlerweile so gut versteht obwohl ihr euch so sehr gehasst habt." Ich nickte und fing leicht an zu lachen. Ohja, wir hatten uns ziemlich gehasst. 

Pünktlich um 12 Uhr klingelte es und ich ging zur Tür und öffnete sie. "Guten Morgen." lächelte Yvonne und ich nickte. "Bin sofort fertig!" sagte ich schnell und zog mir meine Schuhe an. Fertig angezogen stieg ich in ihr Auto ein und drehte mich nach hinten auf die Rückbank um, wo mich Max strahlend angrinste. "Hallo." grinste er und seine Grübchen kamen zum Vorschein. Ich grinste ihn an und wuschelte ihm durch die Haare. "Alles gut?" Er nickte schnell und ich drehte mich wieder nach vorne. "Warum musst du denn einkaufen?" fragte mich Yvonne und fuhr aus der Einfahrt hinaus. "Naja unser Regal in dem das ganze Geschirr drin war hat sich selbstständig gemacht." verwirrt schaute sie mich kurz von der Seite an und fing darauf hin an zu lachen. "Was hat Marco getan?" Nun fing auch ich an zu lachen. "Er hat die Schranktür aufgemacht und dann ist das komplette Regal hinuntergefallen." Sie nickte lachend. "Das passt richtig zu ihm." fragend schaute ich sie von der Seite an und ich zuckte kurz mit den Schultern. "Ich habe mit ihm fast 20 Jahre zusammen gewohnt und glaube mir in der Zeit ist unglaublich viel durch Marco kaputt gegangen aber am meisten mussten die Fenster leiden. Er wurde zu einem Zerstörer mit einem Ball!" Ich fing laut an zu lachen und auch sie fing an zu schmunzeln. Das passte zu Marco. "Er soll sich bloß wagen, einmal mit einem Fußball in dem Haus zu spielen, dann kann er sich direkt ein eigenes suchen!"