Ohne dich funktioniert es einfach nicht.

5K 251 17
                                    

Celines Sicht:

Ich konnte es nicht glauben...es war schlimm...es war schlimmer als Yvonne es beschrieben hatte! Im Wohnzimmer sah es aus als wäre eine Bombe eingeschlagen...oder sogar noch schlimmer...ich konnte es nicht beschreiben. Überall lagen Klamotten rum, dreckiges Geschirr stand auf dem Tisch und sogar auf den Kommoden....Chipstüten...leere Plastikflaschen...warum hatte ich nicht gemerkt wie beschissen es im ging? Hatte ich mich wirklich so stark darauf konzentriert ihn zu vergessen und dann noch nicht mal gesehen wie schlecht es ihm ging? Er selbst sah schrecklich aus! Er sah so...kaputt aus, leer und ausgesaugt. Es tat weh, es tat weh ihn so zu sehen, weil ich wusste es war meine Schuld! Ich war daran Schuld dass es ihm so dreckig ging...Langsam kamen mir die Tränen, doch ich wollte jetzt nicht weinen! Ich hatte es eine Woche geschafft nicht zu weinen...also würde ich jetzt nicht wieder anfangen. "Was machst du hier?" fragte er müde und setzte sich auf die Couch. Er hatte tiefe Augenringe was mir jetzt erst auffiel als ich mich langsam auf ihn zu näherte. Ich seufzte und setzte mich auf...naja eine freie Stelle der Couch. "Ich...naja ich wollte mal nach dir schauen..." Flüsterte ich und schaute mich noch mal im Wohnzimmer um...es war echt heftig... "Hast du ja jetzt..also kannst du wieder gehen!" Er versuchte kühl zusprechen das bemerkte ich doch es gelang ihm nicht. Ich schüttelte den Kopf. "Marco...wir müssen reden...so geht das doch nicht weiter." Er schüttelte schnell den Kopf und stand auf. "Ich komm hier auch gut alleine klar...also würdest du jetzt bitte gehen?!" Ich atmete tief ein und wieder aus. Ich würde mich nicht von ihm abwimmeln lassen. "Nein! Hast du dich vielleicht mal umgeguckt und selbst mal in den Spiegel geblickt?" "Celine ich will dich hier nicht haben!" knurrte er und jetzt reichte es mir! "Man Marco du lässt dir von niemanden mehr helfen! Du lässt nicht mal deine eigene Familie an dich ran was ist mit dir passiert? Du bist wahrscheinlich noch sauer auf mich gut ist ok, aber vernachlässige dich doch nicht! Merkst du nicht wie sich alle sorgen um dich machen? Wahrscheinlich nicht du sitzt ja nur noch Tag und Nacht hier rum." "Woher weiß du das mit meiner Familie?" sauer schaute er mich an. Es war mir egal ob er nun sauer auf mich sein würde oder nicht, ich wollte einfach nur dass ihm mal klar wurde dass sich alle sorgen machen...selbst ich! "Yvonne war gerade eben bei mir und sie hat mir alles erzählt." verwirrt schaute er mich an. "Yvonne?" ich nickte und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Und wenn Yvonne schon freiwillig zu mir kommt...dann sollte dir vielleicht langsam auch mal was auffallen oder?" erschöpft ließ er sich wieder auf das Sofa nieder. "Wenn du mich hier nicht haben willst, kann ich verstehen aber bitte sei nicht mehr so kalt zu deiner Familie, denn sie machen sich wirklich sorgen um dich so wie alle...auch ich!" Den letzten Teil flüsterte ich ganz leise und drehte mich um. Gut...immerhin hatte ich es versucht. "Nein...bitte bleib." ganz leise sprach Marco und ich blieb stehen...hatte er das gerade wirklich gesagt oder hatte ich mich nur verhört.

"Bitte geh nicht...bleib hier." kam es erneut von ihm und ich drehte mich wieder um. Er saß immer noch auf der Couch und schaute mich bittend an...er war am Ende...er war fertig mit der Welt und was mich so erschrak war dass man es sehen konnte. Ich ging wieder auf ihn zu und setzte mich erneut auf die Couch. Er atmete schnell und zitterte. Wie gerne würde ich ihn jetzt einfach in den Arm nehmen...doch es ging nicht...es würde wieder alles kaputt machen oder eher gesagt es würde es ganz kaputt machen. "Was ist mit dir passiert?" fragte ich nach einigen Minuten vorsichtig. Er zuckte mit den Schulter und ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht...ein ironisches Lächeln. "Es funktioniert einfach nicht ohne dich." Flüsterte er leise und ich musste schlucken...Yvonne hatte also recht...! Ich seufzte "Warum nicht Marco...was geht dir da oben durch den Kopf?" Er zuckte mit den Schulter. "Ich...ich weiß es nicht..." "Du kannst so unglaublich schlecht Lügen!" Protestierte ich und Marco blickte mir in die Augen. "Du machst dir Sorgen um mich?" Fragte er leise und ich nickte. "Aus Mitleid?" Ich schüttelte langsam den Kopf. "Nein Marco...nicht aus Mitleid sondern aus Liebe..." flüsterte ich und ließ den Kopf hängen. Es war die Wahrheit. Hoffnung blitzte kurz in seinen Augen auf. "Aus Liebe?" Fragte er unglaubwürdig nach und ich nickte. "Denkst du ich vergesse dich einfach so nach drei Wochen?" Nun löste er seinen Blick von mir und schaute auf den Boden. "Du sahst zu mindestens so aus...Du sahst so glücklich aus und so...naja befreit." Ich seufzte. "Wenn ich ehrlich bin war ich auch echt auf einen guten Weg dich zu vergessen nachdem ich...naja das Bild mit dir und der Frau gesehen hatte...habe ich mir die ganze Zeit eingeredet du hättest mit mir abgeschlossen und so konnte ich dich einigermaßen vergessen..." "Celine die Frau-" "Marco du bist mir keine Rechenschaft pflichtig..." "Aber ich will dass du weißt dass ich nicht mit ihr geschlafen hatte...ich hatte es versucht das gebe ich zu aber immer wenn sie mich geküsst hatte oder mich auch nur angelächelt hatte...war da direkt dein Gesicht...Sie sollte eigentlich als Ablenkung dienen aber sie hat das Gegenteil gebracht." "Marco was verlangst du jetzt von mir?" Fragte ich leide und er zuckte mit den Schultern. "Darf....darf ich dich was fragen?" Bittend schaute er mich an und ich nickte langsam...ich machte mir echt Sorgen um ihn und wenn ich ehrlich war...machte es mich glücklich das er nicht mit der Frau geschlafen hatte. "Hast...naja..was läuft da bei dir und...Roman." Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht...er war eifersüchtig. "Eifersüchtig?" Ich musste leicht grinsen doch bei Marco tat sich keine Mine. "Bitte...ich ich möchte einfach nur wissen was da bei euch ist." "Also kurz gesagt ob du ihn zusammen schlagen musst oder nicht?" Irgendwie wollte ich ihn zum Lachen bringen auch wenn es nur für eine Sekunde wäre...und das schaffte ich auch mit dieser Frage, er lächelte leicht,zuckte mit den Schultern und nickte leicht. "Ja, irgendwie schon." Ich schüttelte den Kopf. "Da läuft nichts...wirklich gar nichts und keine Sorge er hat sich auch nicht an mich ran gemacht nicht eine Sekunde! Er hat mich sogar hier hin geschleppt mit deiner Schwester!" Erleichtert atmete er aus und lächelte erneut kurz. "Vielleicht ist er ja doch nicht so übel." Ich nickte. "Ist er auch nicht...er hat mich auch überredet überhaupt hier hin zu kommen." "Also...wolltest du mich eigentlich gar nicht sehen?" Ich schüttelte langsam den Kopf. "Wie bereits schon gesagt ich wollte dich vergessen...und ich hatte Angst zum einen, das alles wieder hoch kommen würde wenn ich mit dir reden würde und zum anderen hatte ich Angst dass du mich...naja abweist und mich beleidigst." Geschockt schaute er mich an. "Das hätte ich nie getan Celine." Einige Sekunden sagte keiner etwas von uns und nervös starrte ich auf meine Hände. "Ist...ist alles denn wieder hoch gekommen jetzt wo du hier sitzt und mit mir redest?" "Ja...mir ist einiges wieder bewusst geworden...in den paar Minuten." "Und was?" "Das ich dich vermisse Marco...ich vermisse deine Nähe und...naja eben alles...es tat so unglaublich weh als ich das Bild von dir in der Zeitung gesehen hatte aber das hatte ich wahrscheinlich verdient...es tut mir so leid was passiert ist aber ich weiß auch das ich es nicht rückgängig machen kann aber ich würde es so gerne...einfach nur aus dem Grund damit ich wieder bei dir sein kann...Marco ich liebe dich...ich liebe dich über alles und die Gefühle sind nicht mal einen Funken zurück gegangen wie ich es eigentlich gehofft hatte..." Eine klitzekleine Träne rannte meine Wange hinunter...und Marco schaute mich nachdenklich an. Er kam auf mich zu und wischte mir vorsichtig die Träne Weg...alles fing plötzlich an zu kribbeln, mein ganzer Körper war innerlich am explodieren und dieses Gefühl war wunderschön...DAS hatte ich die drei Wochen vermisst...genau sowie diesen Mann der gerade gegenüber von mir saß. "Celine mir geht es genau so...wie du vielleicht siehst..." er blickte sich kurz im Wohnzimmer und schaute danach wieder mir in die Augen "...ich hatte auch versucht dich zu vergessen...ich ich brauchte am Anfang erstmal Abstand und Zeit...doch dann hast du so gut wie jeden Tag was mit Roman gemacht und ich dachte es wäre endgültig vorbei...ich wollte nicht dass die Zeitung es so erfährt dass wir beide nicht mehr...zusammen sind aber mir war fast alles egal sogar der Fußball interessierte mich nicht mehr bis...bis meine Schwestern vor ein paar Tagen hier waren und mir eine ordentliche Ansage gemacht hatten und seit dem kann ich an nichts anderes mehr denken als an dich...ich liebe dich auch...und meine Gefühle sind auch kein Stück zurück gegangen!" Plötzlich küsste er mich und ich erwiderte nur allzu gerne diesen Kuss. Ich wusste dass es zu früh war...wir sollten uns naja erstmal so wieder was näher kommen und vor allem musste Marco erstmal wieder Vertrauen aufbauen...aber trotzdem wollte ich gerade nichts anderes als hier bei ihm zu sein. Nach einigen Sekunden löste er sich von mir und schaute mir in die Augen. Seine Augen waren nicht mehr leer und sagen auch nicht mehr kaputt aus...seine Augen waren am strahlen und auch er selbst grinste breit. "Ich habe dich so sehr vermisst!" Flüsterte er mir leise zu und ich nickte. Das hatte ich auch und wie ich ihn vermisst hatte! Erneut schwiegen wir uns ein Zeit lang an, aber es war kein unangenehmes Schweigen. "Und jetzt?" fragte Marco nach einiger Zeit und lächelte mich leicht an. "Wir räumen zusammen auf?" grinste ich und er schüttelte den Kopf. "Das kann ich dir nicht zumuten!" lachte er, ich schüttelte nur den Kopf stand auf und fing den ganzen Müll weg zuschmeißen. "Celine ich mein das ernst!" sagte der Marco der hinter mir herlief. "Ich ruf morgen ein Putzfrau an, die macht dass dann schon!" Doch ich hörte ihm nicht zu und räumte weiter auf. Irgendwie fühlte ich mich schuldig an dem ganzen Chaos...also wollte ich es ach beseitigen. "Jetzt komm schon, zu zweit sind wir schneller!" Marco verdrehte lachend die Augen und nickte. "Du bist so stur." grinste er und ich zuckte mit den Schultern. "Lieber so, als anders oder?" Und so machten wir uns an die Arbeit und räumten einmal komplett das ganze Haus auf und putzten es.

Nach gut drei Stunden waren wir fertig und ich ließ mich erschöpft auf Marcos Sofa fallen. "Danke!" Flüsterte er und setzte isch neben mich. "Dafür brauchst du mir nicht zudanken!" Er lachte leicht und fragend schaute ich ihn an. "Ich glaube mir hat aufräumen noch nie so viel Spaß gemacht." "Ich hoffe das wird auch nicht zur Gewohnheit!" Er schüttelte leicht den Kopf und ich schaute auf die Uhr. Mist wir hatten schon 23 Uhr. Sofort sprang ich auf und suchte meine Sachen zusammen. "Was machst du?" fragte Marco mich leicht niedergeschlagen. "Ich muss nach hause, ich hab morgen früh Training...meinst du du könntest mich eben nach Hause fahren." Marco kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf, das machte er immer wenn er nervös war...doch warum war er jetzt nervös. "Ich...naja ich mein was hältst du davon, wenn du heute hier schläfst ich dich morgen früh nach hause bringe und ich dann mir zu deinem Training kommen?" Ich fing an zu grinsen. Nichts würde ich gerade lieber tun als dies. "Natürlich nur wenn du das willst...ich kann dann auch hier auf der Couch schlafen..." Ich schmunzelte leicht. Es war echt süß wie viel mühe er sich gab. "Ich würde gerne hier übernachten aber wenn dann schlafe ich auf der Couch ok?" mit großen Augen schaute er mich an. "Du willst echt hier schlafen?" Ich nickte lächelnd und schon fing Marco an zu strahlen. "Was hast du den gedacht?" fragte ich lachend nach und er zuckte vorsichtig mit den Schultern. "Naja...ich dachte du willst vielleicht erst mal was Abstand haben..." Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich möchte kein Abstand...ich...naja wir müssen uns nur selbst erstmal wieder vertrauen beziehungsweise du mir bevor wir wieder...naja da Anfangen wo wir aufgehört haben...wenn du noch willst." "Natürlich will ich noch mit dir zusammen sein!" Nun war ich diejenige die anfing zu strahlen. Vielleicht hatten Marco und ich ja doch noch eine Chance! "Wie wäre es, wenn ich dir morgen bei deinem Training zugucke und du danach entweder nach Hause fährst oder...naja mir zuguckst und wir danach bei dir oder bei mir was kochen?" fragte Marco schüchtern. Und ich fing leise an zu lachen, seit wann war Marco denn schüchtern? "Seit wann bist du denn so schüchtern?" "Ich weiß es selbst nicht...ich glaube ich will einfach nichts falsch machen." Genau DAS war der Marco den ich so liebte und den ich die letzten Wochen so sehr vermisst hatte . "Du machst nichts falsch...und so können wir das morgen gerne machen...dann guck ich dir und den Jungs aber zu beim Training ich muss ja gucken ob du wieder vernünftig spielst oder nicht." Beschämt schaute Marco auf den Boden und seine Mundwinkel zogen sich leicht nach oben "Jetzt habe ich auch keine Grunde mehr um schlecht gelaunt zu sein."


Dortmunder Mädchen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt